Birkenfels
Birkenfels Markt Flachslanden Koordinaten: 49° 22′ 15″ N, 10° 31′ 47″ O
| |
---|---|
Höhe: | 471 m ü. NHN |
Einwohner: | 31 (1. Jan. 2017)[1] |
Postleitzahl: | 91604 |
Vorwahl: | 09829 |
Birkenfels (umgangssprachlich: „Birgəfels“[2]) ist ein Gemeindeteil des Marktes Flachslanden im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).
Geografie
Nordöstlich des Dorfes entspringt der Birkenfelser Graben, ein rechter Zufluss des Seebachs, der links in die Fränkischen Rezat fließt. Der Ort ist westlich, nördlich und östlich vom Forst Birkenfels umgeben. 0,5 km südwestlich liegt das Waldgebiet Birkenschlag. Die Kreisstraße AN 21 führt nach Borsbach (1,7 km nordwestlich) bzw. nach Brünst (2 km südöstlich).[3]
Geschichte
Im Jahr 1275 wurde eine Burg Birchenfels namentlich erwähnt, die Bruno von Birkenfels gehörte.[2] Im Jahr 1317 verloren die Herren von Birkenfels die Stammburg an die Grafen von Hohenlohe, 1399 ging sie an die Herren von Seckendorff über. 1632 wurde die Burg im Dreißigjährigen Krieg von den kaiserlichen Truppen geplündert und zerstört.
Das Kloster Heilsbronn erwarb dort ein Gut.[4]
Erst 1745 entstand das heutige Dorf Birkenfels durch Zerschlagung des herrschaftlichen Ökonomiegutes in drei Höfe, ein Gütlein, ein Haus, eine Schenke und einen Schafhof. Der Ort unterstand nun dem markgräflichen Vogtamt Lehrberg.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Birkenfels 6 Anwesen (1 Schafhof mit Gütlein, 2 Eineinhalbhöfe, 1 Hof, 1 Leerhaus, 1 Wirtschaft) und ein Brechhaus der Gemeinde. Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Hofkastenamt Ansbach aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft und Grundherrschaft über alle Anwesen hatte das brandenburg-ansbachische Vogtamt Birkenfels inne.[5]
Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Ansbach.[6] 1799 wurde der Ort folgendermaßen beschrieben: „Weiler mit dem schönen Ruin eines Hohenlohe und von Seckendorfischen Schlosses, im Kammeramte Ansbach, zwey Stunden von Residenz. Es wurde erkauft von Appel von Seckendorf. Die Einwohner pfarren nach Flachslanden.“[7]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Birkenfels dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Brünst und der 1811 gegründeten Ruralgemeinde Brünst zugeordnet[8] Im Jahr 1836 wurde Birkenfels nach Kettenhöfstetten umgemeindet.[9] Im Zuge der Gebietsreform wurde die Gemeinde Kettenhöfstetten am 1. Januar 1972 nach Flachslanden eingemeindet.[6]
Baudenkmal
- Reste einer ehemaligen Burg mit Hügel und ehemaligem Graben, nördlich anschließend Reste von Bruchsteingewölben, eines mit Schießscharte; in den anschließenden Häusern Nr. 6 und 7 große tonnengewölbte Kelleranlagen
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2011 | 2017 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Einwohner | 47 | 59 | 66 | 66 | 55 | 47 | 55 | 80 | 46 | 47 | 36 | 25 | 31 |
Häuser[10] | 7 | 10 | 12 | 10 | 11 | 10 | 10 | 10 | |||||
Quelle | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [21] | [1] |
Religion
Der Ort ist seit der Reformation protestantisch. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach St. Laurentius (Flachslanden) gepfarrt, die Einwohner römisch-katholischer Konfession nach St. Dionysius (Virnsberg).
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Birkenfels. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 1: A–Ei. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB 790364298, OCLC 833753073, Sp. 393 (Digitalisat).
- Elisabeth Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach. Inaugural-Dissertation. Erlangen 1955, DNB 480570132, S. 50–51.
- Günter P. Fehring: Stadt und Landkreis Ansbach (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 2). Deutscher Kunstverlag, München 1958, DNB 451224701, S. 83.
- Georg Paul Hönn: Birckenfells. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 318 (Digitalisat).
- Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Band 2. Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8, S. 840.
- Karl Heinrich von Lang, Heinrich Christoph Büttner, Julius W. Schulz: Landgericht Ansbach (= Historische und statistische Beschreibung des Rezatkreises. Heft 1). Johann Lorenz Schmidmer, Nürnberg 1809, S. 9–10 (Digitalisat).
- Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit. Band 2. Verl. für Kunstreprod. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1993, ISBN 3-923006-90-X, S. 324 (Digitalisat – Erstausgabe: Beck, Nördlingen 1879).
- Gottfried Stieber: Birckenfels. In: Historische und topographische Nachricht von dem Fürstenthum Brandenburg-Onolzbach. Johann Jacob Enderes, Schwabach 1761, S. 253–254 (Digitalisat).
Weblinks
- Birkenfels auf der Website flachslanden.de
- Birkenfels in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 20. November 2021.
- Birkenfels in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 16. September 2019.
- Birkenfels im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
- ↑ a b www.flachslanden.de
- ↑ a b E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 50.
- ↑ Birkenfels im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- ↑ G. Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit, Bd. 2, S. 324.
- ↑ M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 840.
- ↑ a b M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 998.
- ↑ J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 1, Sp. 393.
- ↑ Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3850: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Ansbach 1808–17. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 961.
- ↑ M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 948.
- ↑ Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahr 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 10 (Digitalisat).
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 42 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 985, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1149, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1089 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1154 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1191 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1027 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 755 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 169 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 327 (Digitalisat).