Bischofsbrot

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Bischofsbrot ist ein Biskuitgebäck in Kastenform mit Zibeben (Rosinen), gehackten Nüssen und kandierten Früchten. Das Bischofsbrot ist ein Begriff der österreichischen Küche und ist im Österreichischen Lebensmittelbuch eingetragen.[1][2][3] Es ist ebenso in den Küchen Ungarns und Böhmens, sowie bei den Donauschwaben und Siebenbürger Sachsen bekannt.[4][5][6][7]

Franz Maier-Bruck präsentierte zwei Rezepte für Bischofsbrot aus kalter Biskuitmasse: Im Kapitel "Salzburg" seines Kochbuchs Vom Essen auf dem Lande enthält das Bischofsbrot gehackte Haselnüsse und Mandeln, Rosinen und kandierte Früchte und wird in einer Bischofsbrotform gebacken, während im Das Große Sacher Kochbuch zusätzlich grobgehackte Schokolade zugefügt wird und nach dem Backen das Bischofsbrot entweder nur überzuckert wird oder aber mit Marillenmarmelade bestrichen und mit Schokoladenglasur überzogen.[8][9]

Geschichte

Rezepte für Bischofsbrot sind in deutschen Kochbüchern des beginnenden 19. Jahrhunderts nachweisbar; sie beschreiben die Herstellung aus Biskuitteig (bisweilen auch Wiener Masse) mit untergehobenen Zibeben, gestiftelten Mandeln und Abrieb von Zitrusschalen. Mitte desselben Jahrhunderts werden Rezeptabwandlungen populär mit neuen Einlagen wie Schokoladenstückchen, Pignolien (Pinienkerne), Pistazien, Aranzini (Orangeat) u. a.; der Teig bleibt weiterhin ein Biskuit.[10][11][12]

Gegenwärtig werden das Rezept und der Begriff Bischofsbrot über das Internet verbreitet, es werden Rezepte aus Rührteig (Sandmasse) unter dem Namen Bischofsbrot veröffentlicht oder in Verbindung mit dem Christstollen gebracht. Das ursprüngliche Rezept ist aber immer noch bekannt.[13][14][15][16]

Einzelnachweise

  1. ÖSTERREICHISCHES DEUTSCH UND ANDERE NATIONALE VARIETÄTEN PLURIZENTRISCHER SPRACHEN IN EUROPA - EMPIRISCHE ANALYSEN. Rudolf Muhr / Richard Schrodt, abgerufen am 10. August 2017.
  2. Österreichisches Lebensmittelbuch online. Projekt des Bundesministeriums für Gesundheit und Frauen.at, abgerufen am 10. August 2017.
  3. Theodor Gartner: Fremdes im Wortschatz der Wiener Mundart. Abgerufen am 10. August 2017.
  4. K. Ándre: Kochbuch der prager deutschen kochschule / Prag. 1930, abgerufen am 3. August 2017.
  5. Tschechische Germanismen. Abgerufen am 3. August 2017.
  6. Adolf Schullerus: Siebenbürgisch-sächsisches Wörterbuch. Abgerufen am 3. August 2017.
  7. Hans Gehl: Donauschwäbische Lebensformen an der mittleren Donau. Abgerufen am 3. August 2017.
  8. Franz Maier-Bruck: Das große Sacher Kochbuch. Wiener Verlag, 1975, S. 546.
  9. Franz. Maier-Bruck: Vom Essen auf dem Lande das große Buch der österreichischen Bauernküche und Hausmannskost. Unveränd. Neuaufl Auflage. Kremayr und Scheriau, Wien 1999, ISBN 3-218-00662-7, S. 347.
  10. Franziska Probstin: Praktisches Urfahr Linzer Kochbuch. Bischofbrod. Oberösterreichische Landesbibliothek - Linz, 1821, S. 259, abgerufen am 3. August 2017.
  11. Katharina Schreder: Praktisches Kochbuch mit 962 Kochregeln und 46 speisenzettln: gewidmet für Anfängerinnen. Mechitharisten-Congregations-Buchhandlung, 1860, S. 264 (google.de [abgerufen am 6. April 2019]).
  12. Katharina Prato: Die süddeutsche Küche auf ihrem gegenwärtigen Standpunkte, mit berücksichtigung des Thee's und einem Anhange über das moderne Servieren nach metrischem Mass und Gewicht berechnet für Anfängerinnen sowie für praktische Köchinnen. Bischof-Brot. Verlags-Buchhandlung Styria, Graz 1890, S. 497 (archive.org [abgerufen am 6. April 2019]).
  13. siamodonneit: PANE DEL VESCOVO (BISCHOFSBROT) di Siamodonne.it. 24. Januar 2013, abgerufen am 3. August 2017.
  14. Pane del vescovo. In: Cakebiography. 25. Februar 2015 (giallozafferano.it [abgerufen am 3. August 2017]).
  15. Frank Massholder: Kulinarisches Wörterbüch Deutsch Österreichisch. Abgerufen am 10. August 2017.
  16. GuteKueche Medien GmbH: Bischofsbrot - Rezept. In: www.gutekueche.at. (gutekueche.at [abgerufen am 10. August 2017]).