Black Jack Switch

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Black Jack Switch ist eine moderne Variante des Black Jack, welche von Geoff Hall erfunden wurde.[1]

Bei Black Jack Switch spielt der Spieler immer zwei Hände, als ob sie zwei verschiedenen Spielern gehören würden. Auf beide Hände muss der gleiche Betrag gesetzt werden.

Spielregeln

Nach Austeilen der ersten beiden Karten pro Hand und der Karten für den Dealer darf sich der Spieler entscheiden, die jeweils obere Karte beider Hände zu vertauschen (switch) oder nicht. So können beispielsweise A-5 und 6-10, also Soft 16 und Hard 16, geswitcht werden zu A-10 und 5-6, welche eine erheblich bessere Gewinnerwartung bieten. Danach werden beide Hände nacheinander normal gespielt.

Bei den Spielregeln gibt es wie üblich geringfügige Unterschiede. Ein gebräuchliches Regelwerk ist (die Werte zum Bankvorteil gelten für diese Regeln):

  • Auszahlung für Black Jack: 1:1
  • Dealer zieht bei Soft-17
  • 6 Decks
  • Jede Hand darf in bis zu 4 Hände geteilt werden (wie üblich)
  • Verdoppeln einer geteilten Hand ist erlaubt
  • Bank prüft Black Jack direkt
  • Surrender ist normalerweise nicht erlaubt

Eine durch Switch erzeugte 21 (wie im oben genannten Beispiel) gilt nicht als Black Jack.

Der durch die Switch-Option erzeugte Vorteil wird durch die "Push 22"-Regel kompensiert, auf welche Geoff Hall ebenfalls das Patent hat. Erreicht der Dealer genau 22 Punkte (als Hard hand), so werden die verbleibenden Hände nicht ausgezahlt, sondern erhalten lediglich ihren Einsatz zurück (wie bei Unentschieden). Lediglich Black Jacks gewinnen auch bei Push 22 und werden 1:1 ausbezahlt. Bei einer "Soft 22" darf die Regel jedoch nicht angewendet werden; die Hand ist dann als Hard 12 zu behandeln, und der Dealer muss weiter ziehen.

Der Bankvorteil mit den oben genannten Regeln und optimaler Strategie beträgt 0,58 %, falls der Dealer bei Soft-17 zieht. Bleibt der Dealer bei einer Soft-17 stehen, verringert sich der Bankvorteil auf 0,28 %; wird zusätzlich Surrender erlaubt, beträgt er sogar nur noch 0,2 %.[2]

In der von Casinos Austria betriebenen Spielbank in Bregenz wird das Spiel unter dem Namen "Blackjack X-change" angeboten, mit den gleichen Regeln.

Strategie

Die Strategie für Black Jack Switch ist erheblich komplexer als die einfache Black Jack-Strategie, da sie sich in zwei Teile gliedert:

  • Switchen oder nicht
  • Die beiden Hände regulär spielen.

Für die exakte Switching-Strategie, müsste der Erwartungswert beider Hände jeweils mit und ohne Switch berechnet werden, was nicht praktikabel ist.

Es gibt jedoch einige vereinfachte Switching-Strategien, welche den Bankvorteil ebenfalls nahe an den Wert für die optimale Strategie bringen.

Bei einer dieser Vereinfachungen haben die Black Jack-Hände eine Hierarchie, welche für die Entscheidung relevant ist:

  • 21
  • 20
  • 19
  • zwei Asse
  • 11
  • 10
  • 9
  • 8 oder 18
  • zwei 8er (gegen Dealer 2-8)
  • 7 oder 17
  • andere Paare, bei denen beabsichtigt wird sie zu splitten,
  • 12
  • 13.

Das Ziel ist nun, die Stärke der besseren Hand zu maximieren, also so zu switchen, dass man eine Hand erhält, die möglichst weit oben in dieser Rangordnung steht. Lediglich wenn der Dealer eine 7 oder 8 als Startkarte hält, sollte versucht werden, die schlechtere der beiden Hände zu maximieren.

Beim nachfolgenden Spiel der beiden Hände ist zu beachten, dass sich die Gewinnerwartung durch die "Push 22"-Regel, sowie die Black Jack-Auszahlung von lediglich 1:1 verschlechtert. Daher sind Anpassungen an die Standard-Black Jack-Strategie notwendig; bestimmte Doubles (v. a. bei 9 Augen oder bei Soft hands) und Splits lohnen sich dann nicht mehr.[2]

Super Match

Super Match ist eine verbreitete Nebenwette, bei der der Spieler darauf wetten kann, unter den ersten vier Karten seiner beiden Hände wenigstens ein Paar zu haben. Die Auszahlung ist in der Regel wie folgt:

Kombination Auszahlung
Vierling 40:1
2 Paare 8:1
Drilling 5:1
1 Paar 1:1

Der Bankvorteil der Wette in dieser Form beträgt etwa 2,55 %.[2]

Die oben genannte Spielbank in Bregenz bietet eine spezielle Form dieser Side-Bet an, mit dem Namen "C4". Bei dieser werden – anders als in der obigen Tabelle – auch Straßen und Flushes aus den vier eigenen Karten mit einem Gewinn belegt, auch die anderen Kategorien werden höher vergütet:

Kombination Auszahlung
Vierling 500:1
Straße 20:1
Flush 12:1
2 Paare 10:1
Drilling 8:1

Mit 14,31 % ist der Bankvorteil dieser Version jedoch extrem hoch, was darauf zurückzuführen ist, dass diese Wette bei nur einem Paar verliert. Bei vier Karten hält man nämlich statistisch in ca. jeder dritten Hand ein Paar, aber in weniger als 6 % der Hände eine Gewinnkombination der C4-Wette.[2]

Einzelnachweise

  1. ThePOGG Interviews - Geoff Hall – Creator of Blackjack Switch. In: thepogg.com. Abgerufen am 8. Juni 2020 (englisch).
  2. a b c d Blackjack Switch. In: wizardofodds.com. Abgerufen am 18. Juni 2020.