Blackberry Messenger

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Blackberry Messenger

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Basisdaten

Entwickler Blackberry
Aktuelle Version 8.1.0.20
(bis Blackberry OS 7.1)

10.16.7.2
(ab Blackberry 10)
27. November 2017[1]

variiert[2]  (Android)

300.0.26.242 (iOS)
2. Januar 2018[3]

Betriebssystem Blackberry OS ab 4.5,
Android ab 2.3,
iOS ab 8.1
Kategorie Instant Messaging
deutschsprachig ja
bbm.com

Blackberry Messenger (abgekürzt BBM) war ein Instant-Messaging-Dienst des kanadischen Unternehmens Blackberry. An der Stelle von BBM bietet BlackBerry seit 2019 den neuen, Ende-zu-Ende verschlüsselten und kostenpflichtigen BlackBerry Messenger Enterprise (BBMe) an. Dieser ist auf allen gängigen Plattformen wie Google Android, Apple iOS/macOS, Windows (für PC und Notebook) sowie BlackBerry OS 10 verfügbar.[4]

Ursprung und Entwicklung

BBM wurde ursprünglich von Research In Motion (heute BlackBerry) für die Kommunikation zwischen den Geräten der Marke Blackberry mit dem Blackberry OS entwickelt. Die Software des ursprünglichen Messengers, BBM, war auf allen Blackberry-Smartphones vorinstalliert. Im Oktober 2013 erschien der Dienst schließlich auch für Android- und iOS-Geräte, sodass er für plattformübergreifende Kommunikation einsetzbar war. Eine Chat-Verbindung wurde über das geschlossene Blackberry-Netzwerk aufgebaut, auf das dritte Hersteller keinen Zugriff hatten. Ab Version 6.0 können auch Applikationen von Drittanbietern die BBM-Infrastruktur nutzen,[5] die Liste der unterstützten Anwendungen beinhaltet zum Beispiel Foursquare und die Huffington Post.[6]

Am 15. Mai 2013 kündigte Blackberry an, BBM als App für Apple iOS und Android zu entwickeln und diese im Sommer 2013 zu veröffentlichen. Blackberrys Ziel war es, damit in Konkurrenz zu anderen plattformübergreifenden Instant-Messaging-Apps wie WhatsApp zu treten.[7] Nach einer Verschiebung des Veröffentlichungstermins erschien die App am 22. Oktober 2013 und wurde in den ersten 24 Stunden nach Veröffentlichung über 10 Millionen Mal heruntergeladen.[8]

Eine Version von BBM für Windows Phone wurde im Februar 2014 angekündigt[9] und im Juli 2014 auch veröffentlicht.[10] Zwei Jahre später, im Juni 2016, hat Blackberry seinen Messenger, vermutlich aus Kostengründen, wieder aus dem Windows-Store entfernt.[11]

Am 18. April 2019 wurde die Einstellung der Consumer-Version des ehemals marktdominierende Dienstes zum 31. Mai desselben Jahres bekanntgegeben. Lediglich die kostenpflichtige Enterprise-Version des Messengers, bei Nachrichten Ende-zu-Ende verschlüsselt sind, wird noch betrieben. Sie soll zu Werbezwecken zunächst für 12 Monate kostenfrei verfügbar sein. Ungeachtet dieser Maßnahme verlor der Messenger durch die Aufgabe der Consumer-Version ein Großteil der verbliebenen Nutzer.[12]

Funktionen

  • Senden und Empfangen von Textmitteilungen unbegrenzter Länge
  • Benachrichtigungen zu Übermittlungs- und Abruf/Lese-Status
  • Versand von Dateien jeder Art (z. B. Bilder, Sprachmitteilungen, kurze Filme, Musik, PDF-Dateien usw.)
  • Gruppen für Chats mit mehreren Benutzern und Funktionen für das Teilen von Bildern, Terminen und Listen
  • Kommunikation in einem Spiel ohne Wechsel der Anwendung
  • Anrufe über WLAN oder das Mobilfunknetz
  • Videoanrufe über WLAN oder das Mobilfunknetz (nur möglich zwischen zwei Blackberry-Geräten, Stand Februar 2014)
  • „Kanäle“ zum gleichzeitigen Versenden von Nachrichten, Bildern usw. an alle Abonnenten eines Kanals
  • Bildschirm des Chatpartners sehen (nur möglich zwischen zwei Blackberry-Geräten, Stand Juli 2014)
  • Ausführen von PayPal-Transaktionen zwischen den Chatpartnern[13]

Kritik

Die Stiftung Warentest bewertete den Blackberry Messenger im Februar 2014 als „sehr kritisch“ im Hinblick auf den Datenschutz. Begründet wurde dies mit der Tatsache, dass die getesteten Android- und iOS-Versionen Nutzerdaten zum Teil unverschlüsselt übertrugen. Inwieweit die versendeten Nachrichten durch den Messenger verschlüsselt wurden, konnte nicht geklärt werden.[14]

Die amerikanische Bürgerrechtsorganisation Electronic Frontier Foundation (EFF) listet den Dienst auf ihrer „Secure Messaging Scorecard“. Auf dieser Wertungsliste erhielt der Dienst einen von sieben Wertungspunkten und zwar für die verschlüsselte Übertragung der Kommunikation (wobei eventuelle, unverschlüsselte Meta- und Nutzerdaten nicht berücksichtigt wurden). Bemängelt wurden u. a. das Fehlen von: Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, Perfect Forward Secrecy, Identitätsüberprüfung der Gesprächspartner und (unabhängigen) Audits.[15]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Installationsseite für Blackberry. In: Blackberry World. Abgerufen am 5. Dezember 2017.
  2. Installationsseite für Android. In: Google Play. Abgerufen am 24. August 2017.
  3. Vorschauseite für iOS. In: App Store (iOS). Abgerufen am 10. Januar 2018.
  4. Sichere Kommunikationslösungen von BlackBerry. Abgerufen am 1. Oktober 2021.
  5. Blackberry Messenger: Version 6 bringt Integration in andere Apps
  6. Blackberry App World: Programme mit BBM-Integration
  7. Denise Bergert: BlackBerry Messenger erscheint für iOS und Android. In: pcwelt.de. 15. Mai 2013, abgerufen am 24. August 2017.
  8. Bernd Kling: BBM für Android und iOS am ersten Tag 10 Millionen Mal heruntergeladen. zdnet.de, 23. Oktober 2013, abgerufen am 26. Oktober 2013.
  9. Nadine Juliana Dressler: Blackberry Messenger schon bald für Windows Phone. In: winfuture.de. 25. Februar 2014, abgerufen am 27. Februar 2017.
  10. Florian Kalenda: BBM für Windows Phone allgemein verfügbar. In: zdnet.de. 31. Juli 2014, abgerufen am 27. Februar 2017.
  11. Albert Jelica: BBM: BlackBerry Messenger verschwindet aus dem Windows Store. In: windowsarea.de. 24. Juni 2016, abgerufen am 24. August 2017.
  12. Bye Bye, BBM: Messenger von BlackBerry wird eingestellt. In: MobileGeeks Deutschland. 18. April 2019, abgerufen am 1. Oktober 2021 (deutsch).
  13. Melanie Masson: Send and Receive Money with PayPal through BBM – Q&A with PayPal. In: Blackberry-Blog. 12. August 2015, abgerufen am 24. August 2017 (englisch).
  14. WhatsApp und Alternativen: Datenschutz im Test. Stiftung Warentest, 26. Februar 2014, abgerufen am 28. Februar 2014.
  15. Secure Messaging Scorecard. In: Electronic Frontier Foundation. Abgerufen am 30. Januar 2016 (englisch).