Blaue Lagune (Fertighauszentrum)
| Fertighauszentrum „Blaue Lagune“ | |
|---|---|
| Rechtsform | GmbH & Co. KG |
| Gründung | 1991 |
| Sitz | Wien |
| Leitung | Erich Benischek (Geschäftsführer) |
| Umsatz | 475 Mio. Euro (2019)[1] |
| Branche | Fertighaus |
| Website | www.blauelagune.at |
Die Blaue Lagune ist Europas größtes Fertighauszentrum.[2] Das rund 74.000 m² große Ausstellungsareal ist in Wiener Neudorf, südlich von Wien, gleich neben der Shopping City Süd gelegen.⊙[3] Der Firmensitz und die Verwaltung befinden sich in Wien.⊙[4]
Geschäftsmodell
Das Zentrum versteht sich nach Eigendefinition als „Smart Expo“: Neben dem Thema Fertighaus werden Themenwelten und Beratungsservices rund um Bauen, Sanieren/Renovieren und modernes Wohnen angeboten.[5] Die Blaue Lagune funktioniert ähnlich einem Shoppingcenter bzw. einer Ganzjahres-Messe. Im Durchschnitt informieren sich rund 140.000 Menschen jährlich in der Blauen Lagune.
In Österreich wird heute jedes dritte Ein- oder Zweifamilienhaus in Fertigbauweise errichtet. Das Fertighauszentrum hat dazu seit seiner Eröffnung 1991 einen wesentlichen Beitrag geleistet: Zu Beginn der 90er Jahre lag der Anteil der Fertighäuser bei Neubauten bei rund 12 Prozent, heute liegt dieser bei über 33 Prozent.[6]
Die Unternehmen in der Fertighaus-Branche in Österreich erzielen einen Umsatz von rd. 800 Millionen Euro pro Jahr. Rund 60 % davon, also rd. 480 Millionen Euro, werden über die Blaue Lagune abgesetzt.[7]
Geschichte
Die Blaue Lagune wurde 1991 von Erich Benischek gegründet. Er war zu diesem Zeitpunkt bereits mehrere Jahre in der Immobilien- bzw. Fertighausbranche tätig.
Die offizielle Eröffnung fand am 13. Juni 1992 statt. In der ersten Ausbaustufe umfasste das Fertighauszentrum 51 Musterhäuser. Die Investitionen im Rahmen der Gründung betrugen 14,53 Millionen Euro. Neben den Musterhäusern wurde von Beginn an Beratung und Service zu den Themen Finanzierung und Fertigkeller angeboten.
1997/98 wurde das Fertighauszentrum auf 65 Musterhäuser erweitert. Dabei wurden 3,27 Millionen Euro investiert.[8]
2001/02 folgte mit Investitionen in der Höhe von 7,27 Millionen Euro die zweite Erweiterung auf 85 Musterhäuser. Zusätzlich wurde Platz für ergänzende Ausstellungswelten geschaffen.
Im Laufe der Zeit wurden verschiedene Themenwelten bzw. Beratungszentren errichtet:
- Gartenwelt: Mai 2006
- Energiewelt: März 2009[9]
- Garagenwelt: Dezember 2009
- Sicherheitswelt: Dezember 2010 (geschlossen, wird ins neue Projekt Bauzentrum integriert)
- Wellnesswelt: September 2012 (wurde in die Gartenwelt mit Schwerpunkt Whirlpools integriert)
- Erweiterung der Energiewelt zur Technologiewelt: 2012/13 (mit den Themen Smart Living, Bau-Innovationen, Dachgeschoss-Ausbau und Dachsanierung – geschlossen, wird ins neue Projekt Bauzentrum integriert)
- Fensterwelt: April 2014
Am 1. Oktober 2014 wurde das LISI-Haus (Living Inspired by Sustainable Innovation) im Rahmen des Ausstellungs-Schwerpunktes „Architektur und Innovation“ eröffnet. Es ist das Gewinnerhaus des Solar Decathlon 2013 und wurde auf fünf Holz-Pontons direkt am See des Fertighauszentrums errichtet.
Am 27. März 2017 wurde das aktivhaus eröffnet. Es wurde von Architekt Werner Sobek gemeinsam mit Unternehmer Klaus_Fischer_ entwickelt und ist ein innovatives Modulbaukonzept. Aktivhäuser werden nach industriellen Qualitätsstandards vollständig im Werk vorgefertigt und getestet. Sie orientieren sich an dem von Werner Sobek entwickelten Triple Zero Prinzip®: Ein Triple Zero® Gebäude verbraucht nicht mehr Energie, als es im Jahresdurchschnitt selbst aus nachhaltigen Quellen erzeugt (Zero Energy), es erzeugt keine Emissionen von CO2 oder anderen für Mensch und Umwelt schädlichen Stoffen (Zero Emission) und es ist vollständig in den Stoffkreislauf zurückführbar (Zero Waste).
Am 26. April 2017 wurde das mit dem Architekturpreis GAU:DI ausgezeichnete Palettenhaus eröffnet. Gebaut aus rund 800 Paletten ist es ein Vorzeigeobjekt für Nachhaltigkeit und Ökologie. Die beiden Architekten Gregor Pils & Andreas Claus Schnetzer entwickelten dieses Haus noch während ihres Studiums an der TU Wien unter der Betreuung von Karin Stieldorf.
2019 erfolgte der Spatenstich für das Bauzentrum: Das Bauzentrum ist Teil des Projektes „Die nächste Dimension“ der Blauen Lagune, mit dem Europas größtes Fertighauszentrum neue Wege geht und zur zukunftsorientierten Ausstellungs-, Beratungs- und Event-Plattform rund um alle Bereiche des Bauens, der Sanierung, der Modernisierung, der Ausstattung sowie Immobilien wird. Sowohl Private als auch Unternehmer sollen hier Lösungen für ihre Bau-, Sanierungs- oder Modernisierungsprojekte finden. So entwickelt sich die Blauen Lagune zu einem für Europa neuartigen Ausstellungszentrum für das „Bauen der Zukunft“ und zum Treffpunkt für alle, die mit Architektur und Bauplanung, Bau, Sanierung, Modernisierung, Ausstattung, Wohnen und Immobilien im weitesten Sinn zu tun haben. Die Eröffnung des Bauzentrums als erster Teil der „nächsten Dimension“ wurde coronabedingt verschoben und ist für 2021 geplant.
Am 17. September 2019 erhielt die Blaue Lagune das ÖGNI/DGNB-Vorzertifikat in Platin für das neue Bauzentrum. Das international angewandte DGNB-Zertifizierungssystem zeichnet in seiner ganzheitlichen Betrachtung aller nachhaltigen Aspekte (wie Ökonomie, Ökologie, Nutzerkomfort oder technische Qualität) eine hohe Gebäudequalität aus, bestätigt durch einen unabhängigen Prüfprozess. So zählt das Bauzentrum zum exklusiven Kreis der in Platin zertifizierten Handelsgebäude und ist somit als Ausstellungsgebäude einzigartig.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ www.blauelagune.at
- ↑ www.blauelagune.at
- ↑ https://goo.gl/maps/Ecc4rmizCGiCpmhu6
- ↑ Kontakt Verwaltung - BlaueLagune.at. In: blauelagune.at. Abgerufen am 20. Februar 2021.
- ↑ www.blauelagune.at
- ↑ [1]
- ↑ www.blauelagune.at
- ↑ www.blauelagune.at
- ↑ Bericht in der Kronenzeitung
