Blocktrade

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Der Blocktrade (Blockhandel) ist eine großvolumige Transaktion in einem Wertpapier, die außerhalb des offenen Marktes für dieses Wertpapier privat ausgehandelt und ausgeführt wird.[1] Große Broker bieten ihren institutionellen Kunden häufig Block Trading-Dienstleistungen an, manchmal auch als "upstairs trading desks" bekannt.[2] In den USA und Kanada beträgt ein Blocktrade normalerweise mindestens 10.000 Aktien oder 100.000 Dollar an Anleihen, in der Praxis jedoch erheblich mehr.[3]

Zum Beispiel hält ein Hedgefonds eine große Position in Unternehmen X und möchte diese vollständig verkaufen. Wenn diese als große Verkaufsorder auf den Markt käme, würde der Preis stark fallen. Per Definition war die Beteiligung groß genug, um Angebot und Nachfrage zu beeinflussen und dadurch eine Marktwirkung zu erzielen. Stattdessen kann der Fonds über eine Investmentbank einen Blockhandel mit einem anderen Unternehmen vereinbaren, wovon beide Parteien profitieren: Der verkaufende Fonds bietet einen attraktiveren Kaufpreis an, während das kaufende Unternehmen einen Rabatt auf die Marktkurse aushandeln kann. Im Gegensatz zu großen öffentlichen Angeboten, bei denen die Vorbereitung der erforderlichen Unterlagen oft Monate dauert, werden Blocktrades in der Regel kurzfristig durchgeführt und schnell abgeschlossen.

Aus einer Vielzahl von Gründen können Blocktrades schwieriger sein als andere Trades und setzen den Broker oft einem größeren Risiko aus. Vor allem, weil der Broker sich auf einen Preis für eine große Menge von Wertpapieren verpflichtet hat, kann jede ungünstige Marktbewegung dem Broker einen großen Verlust aufbürden, wenn die Position nicht verkauft wurde. Daher kann die Teilnahme am Blockhandel das Kapital eines Brokers binden. Darüber hinaus kann die Tatsache, dass ein gut informierter Geldmanager eine große Position in einem bestimmten Wertpapier verkaufen (oder vielleicht auch kaufen) will, künftige Kursbewegungen zur Folge haben (d. h. der Geldmanager kann einen Informationsvorteil haben), indem er die entgegengesetzte Seite der Transaktion übernimmt, läuft der Broker Gefahr einer "adverse selection" (Adverse Selektion).[4]

Der Blocktrade ist ein nützliches Maß für Analysten, um zu beurteilen, wo Institutionelle Investoren die Preise für eine Aktie festsetzen, denn bei einer Fusion oder Übernahme muss ein Gebot den Markt "räumen" (d. h. es müssen genügend Aktionäre ein Angebot abgeben), ist es am nützlichsten zu sehen, zu welchen Preisen große Aktienblöcke gehandelt werden. Diese Preise implizieren, dass die größten Aktionäre bereit sind, ihre Aktien zu verkaufen; daher werden bei der Analyse des Blockhandels kleine Handelsgeschäfte ignoriert, um eine Verzerrung der Daten zu vermeiden.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. ICE FUTURES U.S. BLOCK TRADE – FAQs
  2. Lemke and Lins, Soft Dollars and Other Trading Activities, §2:33 (Thomson West, 2013 ed.).
  3. Institutional Trading Costs. Archiviert vom Original am 31. März 2009. Abgerufen am 6. September 2010.
  4. Lemke and Lins, Soft Dollars and Other Trading Activities, §2:33 (Thomson West, 2013 ed.).