Bobertalsperre
Bobertalsperre | |||||||
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Staumauer, Talseite | |||||||
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Koordinaten | 50° 58′ 0″ N, 15° 39′ 0″ O | ||||||
Daten zum Bauwerk | |||||||
Bauzeit: | 1904–1912 | ||||||
Höhe über Talsohle: | 50 m | ||||||
Höhe über Gründungssohle: | 62 m | ||||||
Bauwerksvolumen: | 250.000 m³ (260.000 m³?) | ||||||
Kronenlänge: | 280 m | ||||||
Kronenbreite: | 7,2 m (7,5 m?) | ||||||
Krümmungsradius: | 250 m | ||||||
Kraftwerksleistung: | 7,585 MW | ||||||
Daten zum Stausee | |||||||
Wasseroberfläche | 240 ha | ||||||
Speicherraum | 50 Mio. m³ | ||||||
Einzugsgebiet | 1078 (oder 1210 km²?) |
Die Bobertalsperre (poln. Jezioro Pilchowickie), nach dem nahen Ort Pilchowice (Mauer) auch Bobertalsperre Mauer, Talsperre Mauer oder Mauertalsperre genannt, wurde von 1902–1904 bis 1911–1912 am Bober zum Zwecke des Hochwasserschutzes und der Stromerzeugung gebaut.
Sie liegt nordwestlich von Hirschberg (Jelenia Góra) im heute polnischen Teil des Riesengebirges in Schlesien.
Der Fluss Bober bildet durch das Bauwerk einen Stausee von etwa 4 km Länge. Die nächstgelegenen Orte sind Pilchowice (Mauer) und Wrzeszczyn (Boberullersdorf). Die Talsperre befindet sich auf dem Gebiet der Gemeinden Wleń (Lähn) und Jeżów Sudecki (Grunau).
Wasserkraftwerk
Die Francis-Turbinen wurden von Voith aus Heidenheim geliefert und die Generatoren von Siemens-Schuckert und der AEG.
Das Kraftwerk wurde in den 1920er Jahren über Hochspannungsleitungen von 10, 30 bzw. 40 kV mit den Queis-Talsperren Marklissa und Goldentraum sowie der Weistritz-Talsperre bei Breitenhain verbunden, so dass erstmals ein regionales Verbundnetz in Niederschlesien entstand.[1] Die auf Stahlgittermasten verlegten Stromleitungen existieren zum Großteil noch heute.
Das Kraftwerk wird von der Fa. Tauron Ekoenergia sp. z o. o. betrieben. Im Jahre 2014 wurden die Turbinen und Generatoren erneuert. Die 6 hydraulisch gesteuerten Francis-Turbinen stammen von der Firma ZRE Gdańsk S.A., Nr. 5 ist teilweise Voith. Die Turbinen Nr. 1 bis 4 haben eine installierte Leitung von je 2,26 Megawatt (MW), Nr. 5 hat 3 MW und Nr. 6 1,2 MW. Die Generatoren Nr. 1 bis 4 sowie Nr. 6 stammen von der Firma DFME Sp. z o.o., Nr. 5 stammt von AEG.[2]
Mit den sechs Turbinen werden rund 20 Mio. kWh Elektroenergie im Jahr erzeugt. Laut Informationen auf der Schautafel an der Staumauer beträgt die Nennleistung insgesamt 7585 kW.
Die Staumauer
Die Bobertalsperre Mauer war bei ihrer Fertigstellung die größte Talsperre Europas. Sie übertraf in Höhe und Speicherraum die kurz zuvor gebaute Urfttalsperre in der Eifel. Die Staumauer ist eine gekrümmte Gewichtsstaumauer nach dem Intzeprinzip. Das Baumaterial ist Bruchsteinmauerwerk und der Baugrund besteht aus Gneis.
Die Bobertalsperre wurde von der Bauunternehmung B. Liebold & Co. AG (Holzminden/Berlin) unter der Leitung von Oberingenieur Albert Cucchiero erbaut.[3] Die Baukosten betrugen 5,7 Millionen Mark für die Talsperre und 2 Millionen Mark für das Kraftwerk mit dem Leitungsnetz.
Literatur
- ↑ Netzplan 1925
- ↑ https://www.tauron-ekoenergia.pl/elektrownie/energia-wodna/ew-jelenia-gora/pilchowice-1 Angaben der Fa. Tauron, abgerufen am 25. März 2020
- ↑ Albert Cucchiero: Die Hochwasserschutz-Talsperre bei Mauer im Riesengebirge. Verlag für Fachliteratur, Wien, Berlin, London 1914, DNB 579302849, OCLC 39905016, OCLC 72471909.
Siehe auch
Bildergalerie
- Bobertalsperre 18.06.2006 16-40-18.JPG
Kraftwerk Bobertalsperre
- Staumauer Bobertalsperre 18.06.2006 16-49-21.JPG
Staumauer am Überlauf Bobertalsperre
- Bobertalsperre Wasserseite.JPG
Staumauer Wasserseite Bobertalsperre
- Bobertalsperre Transformatorengebäude 2006.JPG
Transformatorenhaus Bobertalsperre
- Bobertalsperre Boberablauf 2006.JPG
Talablauf Bobertalsperre
Weblinks
- Literatur über Bobertalsperre im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Literatur über Talsperre bei Mauer am Bober im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Talsperre Mauer im Sommer 2011
- Die Bober-Talsperre bei Mauer in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Bober-Talsperre in der Deutschen Digitalen Bibliothek