Boian (Sibiu)
Boian Bonnesdorf Alsóbajom | ||||
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Basisdaten | ||||
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Staat: | Rumänien | |||
Historische Region: | Siebenbürgen | |||
Kreis: | Sibiu | |||
Gemeinde: | Bazna | |||
Koordinaten: | 46° 12′ N, 24° 14′ O | |||
Zeitzone: | OEZ (UTC+2) | |||
Höhe: | 297 m | |||
Einwohner: | 1.557 (2002) | |||
Postleitzahl: | 557031 | |||
Telefonvorwahl: | (+40) 02 69 | |||
Kfz-Kennzeichen: | SB | |||
Struktur und Verwaltung (Stand: 2008) | ||||
Gemeindeart: | Dorf | |||
Bürgermeister: | Lucian Gligor Scumpu (PNȚCD) |
Boian (deutsch Bonnesdorf, såksesch Bonnesdref, ungarisch Alsóbajom) ist ein Dorf in Siebenbürgen im Kreis Sibiu (Hermannstadt), Rumänien. Es gehört zur Gemeinde Bazna (Baaßen).
Lage
Der Ort liegt in einem südlichen Seitental der Târnava Mică (Kleine Kokel) im Zwischenkokelgebiet, ungefähr 5 km westlich von Bazna (Baaßen) und 19 km nordwestlich von Mediasch entfernt.
Geschichte
Bonnesdorf entstand als untertänige Gemeinde auf dem Gebiet des Kokelburger Komitats. Der Ortsname wird auf den altdeutschen Personennamen Bonno zurückgeführt. Im Gegensatz zu den Ortschaften des benachbarten Mediascher Stuhls gelang es dem Ort nicht, sich dem Königsboden anzuschließen, sondern behielt seinen Hörigenstatus auf Komitatsboden.
Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1309, als anlässlich eines Zehntstreits zwischen dem Weißenburger Domkapitel[1] und den (siebenbürgisch) sächsischen Dekanaten, unter den Plebanen von der kleinen Kokel („de minori Kukullev“) auch Theodricus de villa Boneti aufgeführt wurde.
- 1335 wurde Bonnesdorf wieder als untertänige Gemeinde des Kokelburger Komitats als zum archidiaconatus de Kukullev gehörig erwähnt.
- 1395 wurde der Ort als Besitzung der königlichen Burg Kokelburg (rumänisch Cetatea de Baltă, ungarisch Küküllővár) genannt.
- 1402 wurde der Bau der Kirche in ihrer ursprünglichen Gestalt vollendet. Die ungewöhnlich großen Ausmaße der Kirche, die mit ihren massiven Wandflächen einen monumentalen Eindruck erweckt, beweist, dass Bonnesdorf zur damaligen Zeit sehr bevölkerungsreich und wohlhabend gewesen sein muss.
- 1452 gelangte der Ort in den Besitz des Adeligen Georg von Ludbereg.
- 1489 belehnte König Matthias Corvinus den moldauischen Woiwoden Stefan den Großen mit der Kokelburg und ihren Besitzungen.
- 1506 wurde die Kirchenburg errichtet. Der Mauerring ist 7 m hoch und hat einen gedeckten Wehrgang, einen Tor- und einen Glockenturm.
- 1529 vergab König Johann Zápolya die Kokelburg und ihre Besitzungen an den moldauischen Woiwoden Petru Rareș. An die moldauische Lehenszeit erinnern die an dem Torturm und der Kirche eingesetzten moldauischen Wappen mit dem Auerochsenkopf.
- 1784 besaß Graf Nikolaus Bethlen einen Teil von Bonnesdorf, der andere Teil verblieb als Eigentum der Kokelburg.
Bevölkerung
Während die großen Ausmaße der evangelischen Kirche auf eine zahlenmäßig starke siebenbürgisch-sächsische Bevölkerung in früheren Zeiten hindeuten, war der Ort im 20. Jahrhundert weit weniger von ihnen geprägt als die umliegenden Orte des Mediascher Stuhls. Nach der Revolution von 1989 wanderten die meisten deutschstämmigen Bewohner aus. Die Einwohnerzahl ging seither deutlich zurück. Heute wird der Ort überwiegend von Rumänen und Roma bewohnt.[2]
Jahr | Einwohner | davon Deutsche |
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1910 | 2028 | 317 |
1920 | 1955 | 334 |
1930 | 2045 | 366 |
1941 | 2286 | 388 |
1966 | 2144 | 227 |
1977 | 2077 | 166 |
1992 | 1622 | 29 |
2002 | 1557 | 6 |
Sehenswürdigkeiten
- Die Kirchenburg mit der evangelischen Kirche
- Die griechisch-katholische Kirche (erbaut 1999–2001)
Weblinks
Quellen
- Walter Myß (Hrsg.): Die Siebenbürger Sachsen. Lexikon. Geschichte, Kultur, Zivilisation, Wissenschaften, Wirtschaft, Lebensraum Siebenbürgen (Transsilvanien). Lizenzausgabe. Kraft, Würzburg 1993, ISBN 3-8083-2018-4.
- Juliana Fabritius-Dancu: Sächsische Kirchenburgen in Siebenbürgen. 2., neu durchgesehene Auflage. Zeitschrift Transilvania u. a., Sibiu 1983.
Einzelnachweise
- ↑ Das Bistum Weißenburg (ungarisch Gyulafehérvár, lateinisch und rumänisch Alba Iulia), dessen Gründung auf König Ladislaus I. von Ungarn zurückgeht, unterstand dem Erzbistum Kalocsa und war in zwölf Archidiakonate (auch Kapitel genannt) auf dem Gebiet von Siebenbürgen unterteilt.
- ↑ Árpád E. Varga: Szeben megye településeinek etnikai (anyanyelvi/nemzetiségi) adatai 1850–2002. (Onlinedokument) (PDF-Datei; 582 kB).