Bombogenese

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Bombogenese, engl. 'Rapid Cyclogenesis', ist in der Meteorologie die Bezeichnung für eine Unterform der Zyklogenese, die explosionsartige Entstehung von Wirbelstürmen durch starke Temperaturunterschiede, meist über dem Meer oder in günstiger Position im Bereich thermischer Zirkulationen von Jetstreaks. Definiert wird die Bombogenese durch eine rasante Vertiefung des Kerndrucks von 1 Bergeron, wobei diese Einheit abhängig ist von der geografischen Breite des Geschehens (1 Bergeron = (sinф / sin60°) X 24 hPa). Dabei nimmt der Geostrophische Wind stündlich mindestens um 2 Knoten zu. In höheren geografischen Breiten ab etwa 30 Grad sind Bombogenesen nicht möglich.[1] Bombogenesen werden beobachtet, wenn polare Kaltluft auf subtropische Luft stößt, wobei die Heranführung von warmen Luftmassen in vergleichsweise geringen Höhen (niedertroposphärische Advektion), sowie die Wirbelstärke (Vorticity/Dry Intrusion) ausschlaggebend sind.

Bombogenesen, die das Wetter in Deutschland beeinflussten, wurden zum Beispiel im Oktober 2020 und im Februar 2022 über dem Atlantik beobachtet.[2] Beim Orkan im Oktober 2020, der extremen Form einer Bombogenese, sank der Luftdruck innerhalb von 24 Stunden von 990 auf 910 hPa, was damals ein Rekordwert über dem Nordatlantik war. Auch die Bombogenese vom Februar 2022 galt als "rekordverdächtig" mit wettersteuernden Jestream-Geschwindigkeiten von rund 200 Knoten (ca. 370 km/h).[3]

Quellenangaben

  1. Definition von Rapiden Zytogenesen [1]
  2. Rekordsturm vor Europa: Mega-Orkan durch Bombogenese! [2]
  3. Böen bis 200 km/h - Sturmserie auf dem Atlantik mit rekordverdächtigem Höhepunkt [3]