Bordkatze der Bismarck

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Abgebildet ist das gemalte Porträt einer Katze. Die Katze ist von hinten gezeichnet, wobei sie ihren Kopf dem Betrachter entgegenstreckt.
Porträt der Katze von Georgina Shaw-Baker
HMS Ark Royal

Die Bordkatze der Bismarck soll den Untergang von drei Schiffen überlebt haben. Im deutschen Sprachraum ist die Schiffskatze vor allem unter dem Namen Oscar bekannt, im Englischen wird sie auch Unsinkable Sam (engl. „Unsinkbarer Sam“) genannt.

Legende

Der schwarz-weiß gefleckte Kater (schwarz mit weißer Brust und Pfoten) soll sich an Bord des Schlachtschiffes Bismarck befunden haben, als dieses zunächst die Hood versenkte und nach einer Verfolgung durch die britische Flotte am 27. Mai 1941 unterging.

Neben den nur 115 Überlebenden von fast 2100 Besatzungsmitgliedern wurde, so die Legende, zuletzt auch die Schiffskatze „Oscar“ der Bismarck gerettet, wobei nur der britische Name der Katze überliefert ist; wie die Katze an Bord der Bismarck hieß, ist unbekannt. Der britische Zerstörer HMS Cossack fand keine Besatzungsmitglieder, nur die schwarze Katze auf einem Brett treibend.[1][2] Oscar wurde danach zur Schiffskatze des Zerstörers, der allerdings schon am 24. Oktober 1941 durch das deutsche U-Boot U 563 torpediert und schwer beschädigt wurde, wobei 159 Seeleute starben. Alle Versuche, den Zerstörer zu retten, schlugen fehl. Die HMS Cossack musste am 26. Oktober aufgegeben werden und sank. Oscar überlebte und wurde nach Gibraltar gebracht.[3][2]

Dort fand er seine nächste Station auf dem auch an der Versenkung der Bismarck beteiligten Flugzeugträger HMS Ark Royal. Schon früher mehrfach angegriffen und wieder repariert, galt die HMS Ark Royal als glückhaftes Schiff, bis sie mit Oscar an Bord bei der Rückkehr von einem Einsatz bei Malta am 13. November 1941 vom deutschen U-Boot U 81 torpediert wurde und am 14. November ca. 30 Seemeilen vor Gibraltar sank.

Oscar wurde gerettet, „nur“ ein Matrose hatte sein Leben verloren, doch dieses Mal durfte der nun als Unglücksbringer verdächtigte Kater nicht mehr auf einem Schiff seinen Dienst bei der Royal Navy ableisten. Er blieb daraufhin im Büro des Hafenkapitäns von Gibraltar. Anschließend lebte er bis 1955 in einem Seemannsheim in Belfast.[4][2]

Ein von Georgina Shaw-Baker angefertigtes Porträt der Katze („Oscar, the Bismarck’s Cat“) ist im Besitz des National Maritime Museum in Greenwich,[5] das Gemälde ist in Schwarzweiß in der Fachliteratur veröffentlicht worden.[2]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Janusz Piekałkiewicz: Seekrieg 1939–1945, München 1980, S. 142.
  2. a b c d Philippe Caresse: Le Bismarck. Outreau 2004, S. 133.
  3. Janusz Piekałkiewicz: Seekrieg 1939–1945, München 1980, S. 170.
  4. Janusz Piekałkiewicz: Seekrieg 1939–1945. München 1980, S. 172f. Als Quellen für den Aufenthalt im Seemannsheim gibt hier Piekałkiewicz nicht näher benannte Akten der Royal Navy an.
  5. Verzeichnis der vom Imperial War Museum London an andere Museen verliehen Gegenstände, Seite 11/12; Unsinkable Sam an National Maritime Museum (Memento des Originals vom 29. September 2006 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/london.iwm.org.uk