Bordunmusik
Bordunmusik ist ein Begriff aus der heutigen Praxis der traditionellen Musik im deutschen Sprachraum, der Volksmusik-Pflege, dem Folk und der sogenannten mittelalterlichen Musik. Als Bordunmusik wird das Musizieren auf der Basis eines oder mehrerer Borduntöne bezeichnet, siehe auch Bordun.
Der Begriff Bordunmusik grenzt Musik mit von Musik ohne Bordun ab, da deren harmonische und tonale Möglichkeiten verschieden sind. In der musikalischen Praxis wird er verwendet, um auszudrücken, dass so musiziert wird, dass die Möglichkeiten des Musizierens mit Bordun Vorrang haben:
Tonarten und Modi werden meist so gewählt, dass der Bordun gleich dem tonalen Zentrum oder dessen Quinte ist, auch bei Tonartwechseln und Modulationen, abgesehen von sehr kurzen Ausweichungen. Aus diesem Grund werden gleichnamige Tonarten und Modi bevorzugt.
Ein Musizieren in Tonarten und Modi, in denen der Bordun nicht gleich dem tonalen Zentrum oder dessen Quinte ist, würde an Stellen zu dissonanten Zusammenklängen führen, an denen in vielen musikalischen Genres Konsonanz erwartet wird.
Bei der Wahl der Harmonien wird der Bordun berücksichtigt. Im Zweifel ist der Bordun richtig und die Harmonie falsch.
Die Intonation ist auf den Bordun ausgerichtet und daher nicht gleichschwebend temperiert. Instrumente mit festen Tonhöhen müssen demnach zum gemeinsamen Musizieren entsprechend eingestimmt werden.
Durch den Bordun wird das Wechselspiel zwischen konsonanten und dissonanten Klängen besonders deutlich hörbar, wodurch eine ausgeprägte musikalische Farbigkeit entsteht.
Weblinks
- Notensammlung und Stücke zur Bordunmusik
- BordunMusikTage in Zeillern/Mostviertel
- Gerlinde Haid: Bordun. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 1, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2002, ISBN 3-7001-3043-0.