Borstendolden
Borstendolden | ||||||||||||
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Fruchtstand des Acker-Klettenkerbels (Torilis arvensis)
Fruchtstand des Acker-Klettenkerbels (Torilis arvensis) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Torilis | ||||||||||||
Adans. |
Die Borstendolden oder Klettenkerbel (Torilis) sind eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Doldenblütler (Apiaceae), deren Früchte mit Stacheln oder Borsten besetzt sind.
Beschreibung
Es sind ein- bis zweijährige, außerhalb Europas selten auch mehrjährige Arten mit ein- bis zweifach gefiederten oder fiederschnittigen Blättern. Die Endabschnitte sind dabei lanzettlich bis länglich und tief fiederig gezähnt oder gelappt. Die Blätter sind wie die ganzen Pflanzen meist kurz und angedrückt, aber rau behaart.
Die Blüten stehen in lockeren bis dichten, endständigen oder blattachselständigen Doppeldolden. Hüllblätter sowie Hüllchenblätter fehlen oder sind nur sehr wenige vorhanden. Die Kronblätter sind weiß oder manchmal rosa überlaufen.
Die rundlich-eiförmigen oder länglichen Früchte sind seitlich abgeflacht, mit schmaler Fugenfläche. Sie sind mit Stacheln oder Borsten besetzt, die durch 20 bis 50 µm hohe Papillen rau sind und bei den meisten Arten an der Spitze hakenförmig gekrümmt sind.
Systematik und Verbreitung
Die Gattung Torilis wurde 1763 durch Michel Adanson aufgestellt.[1] Synonyme für Torilis Adans. sind Chaetosciadium Boiss. und Lappularia Pomel.[2]
Die Gattung Torilis gehört zur Subtribus Torilidinae aus der Tribus Scandiceae in der Unterfamilie Apioideae innerhalb der Familie Apiaceae.[3]
Das Verbreitungsgebiet der Gattung Torilis umfasst Eurasien, Afrika, die Neue Welt und Neuseeland.[4] Von den weltweit etwa 20 Torilis-Arten[4] kommen in Europa etwa zehn Arten vor. In Deutschland gibt es die drei Arten: Acker-Klettenkerbel (Torilis arvensis), Gewöhnlicher Klettenkerbel (Torilis japonica), Knotiger Klettenkerbel (Torilis nodosa).
Es gibt etwa 20 Torilis-Arten:
- Torilis africana Spreng. (Syn.: Torilis arvensis subsp. heterophylla (Guss.) Thell., Torilis arvensis subsp. purpurea (Ten.) Hayek): Sie ist im Mittelmeerraum und in Vorderasien ostwärts bis Afghanistan weitverbreitet.[5]
- Acker-Klettenkerbel (Torilis arvensis (Huds.) Link): Das Verbreitungsgebiet umfasst West- und Mitteleuropa, den Mittelmeerraum, Vorder- und Zentralasien sowie das tropische Afrika.[5] Es gibt drei Unterarten:[2]
- Torilis chrysocarpa Boiss. & C.I.Blanche: Die Heimat ist der Libanon, der Irak und der westliche Iran.[5][2]
- Torilis elongata (Hoffmanns. & Link) Samp. (Syn.: Torilis arvensis subsp. elongata (Hoffmanns. & Link) Cannon): Sie ist in Südeuropa, Vorderasien und Nordafrika verbreitet.[2]
- Torilis gaillardotii (Boiss.) Drude: Die Heimat ist Israel und Syrien.[2]
- Gewöhnlicher Klettenkerbel (Torilis japonica (Houtt.) DC.): Sie ist als Ruderalpflanze in Eurasien weitverbreitet.[4]
- Torilis leptocarpa (Hochst.) C.C.Towns.: Die Heimat ist Anatolien, Syrien, Irak und Iran.[2][5]
- Torilis leptophylla (L.) Rchb. f.: Sie ist in Südeuropa, Nordafrika und in Vorderasien ostwärts bis Pakistan verbreitet.[2][5]
- Torilis nemoralis (Brullo) Brullo & Giusso: Sie kommt nur auf Sizilien vor.[2]
- Knotiger Klettenkerbel (Torilis nodosa (L.) Gaertn.): Sie ist in West- und Mitteleuropa, Makaronesien, dem Mittelmeerraum und in Südwest- und Südasien weitverbreitet.[2][5]
- Torilis pseudonodosa Bianca (Syn.: Torilis webbii Jury):[2] Sie ist in Südeuropa, Nordafrika und Vorderasien verbreitet.[2]
- Torilis scabra (Thunb.) DC.: Sie ist in der Volksrepublik China, Japan sowie Korea verbreitet.[4]
- Torilis stenocarpa C.C.Townsend: Sie ist ein Endemit des nordöstlichen Irak.[6]
- Torilis stocksiana (Boiss.) Koso-Pol.: Sie ist von Aserbaidschan und Transkaukasien ostwärts bis Pakistan und südwärts bis zur Arabischen Halbinsel verbreitet.[2][5]
- Torilis tenella (Delile) Rchb. f.: Sie ist im östlichen Mittelmeerraum und in Vorderasien bis zum westlichen Iran verbreitet.[2][5]
- Torilis trichosperma (L.) Spreng. (Syn.: Chaetosciadium trichospermum (L.) Boiss.): Sie ist in Vorderasien von Syrien bis zur Sinai-Halbinsel verbreitet.[2][6]
- Torilis triradiata Boiss. & Heldr.: Die Heimat ist Anatolien.[2]
- Torilis ucranica Spreng.: Sie ist in Ost- und Südosteuropa sowie in der Türkei verbreitet.[2]
Quellen
Literatur
- Rolf Wisskirchen, Henning Haeupler: Standardliste der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Mit Chromosomenatlas. Hrsg.: Bundesamt für Naturschutz (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band 1). Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1998, ISBN 3-8001-3360-1, S. 524–525.
- John Francis Michael Cannon: Torilis L. In: T. G. Tutin, V. H. Heywood, N. A. Burges, D. M. Moore, D. H. Valentine, S. M. Walters, D. A. Webb (Hrsg.): Flora Europaea. Volume 2: Rosaceae to Umbelliferae. Cambridge University Press, Cambridge 1968, ISBN 0-521-06662-X, S. 371–372 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Georg Philippi: Torilis. In: Oskar Sebald, Siegmund Seybold, Georg Philippi (Hrsg.): Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs. Band 4: Spezieller Teil (Spermatophyta, Unterklasse Rosidae): Haloragaceae bis Apiaceae. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1992, ISBN 3-8001-3315-6, S. 247–250.
Einzelnachweise
- ↑ Michel Adanson: Familles des Plantes. Band 2, Vincent, Paris 1763, S. 99 (Digitalisat ).
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n o p q r s Ralf Hand: Apiaceae.: Torilis In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity. Berlin 2011.
- ↑ Torilis im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 26. Mai 2014.
- ↑ a b c d She Menglan (佘孟兰 Sheh Meng-lan), Mark F. Watson: Torilis. In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Volume 14: Apiaceae through Ericaceae. Science Press / Missouri Botanical Garden Press, Beijing / St. Louis 2005, ISBN 1-930723-41-5, S. 28 (englisch, online).
- ↑ a b c d e f g h D. Peev: Torilis. In: Karl Heinz Rechinger (Hrsg.): Flora Iranica. Flora des Iranischen Hochlandes und der umrahmenden Gebirge. Band 162: Umbelliferae (Hauptband). Akademische Drucks- und Verlagsanstalt, Graz 1987, S. 121–130.
- ↑ a b David Heller, Chaia Clara Heyn: Conspectus Florae Orientalis. An Annotated Catalogue of the Flora of the Middle East. Fascicle 7. Cornaceae – Umbelliferae (Apiaceae). The Israel Academy of Sciences and Humanities, Jerusalem 1993, ISBN 965-208-107-8.