Bortrisulfid

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Kristallstruktur
Kristallstruktur von Bortrisulfid
_ B3+ 0 _ S2−
Allgemeines
Name Bortrisulfid
Andere Namen
  • Dibortrisulfid
  • Borsulfid
Verhältnisformel B2S3
Kurzbeschreibung

schwach gelblicher Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 12007-33-9
EG-Nummer 234-504-9
ECHA-InfoCard 100.031.355
PubChem 123269
ChemSpider 109881
Eigenschaften
Molare Masse 117,80 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Dichte

1,7 g·cm−3[2]

Schmelzpunkt

563 °C[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[3]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Bortrisulfid ist eine anorganische chemische Verbindung des Bors aus der Gruppe der Sulfide.

Gewinnung und Darstellung

Bortrisulfid kann durch Reaktion von Bor mit Schwefelwasserstoff gewonnen werden.[1]

Eigenschaften

Bortrisulfid ist ein schwach gelblicher äußerst hydrolyseempfindlicher Feststoff. Die amorphe Form hat keinen definierten Schmelzpunkt und beginnt bei etwa 300 °C zu sublimieren.[4] Er reagiert auch mit Alkoholen, Aminen und Mercaptanen.[1] Mit weiterem Schwefel reagiert die Verbindung bei 300 °C zu dem aus B8S16-Molekülen aufgebauten Bordisulfid BS2, dessen Struktur eng mit der des Porphins verwandt ist.[5]

Verwendung

Bortrisulfid wird für organische Synthesen verwendet. So reduziert es Sulfoxide zu Thiolen und reagiert mit Ketonen zu Thioketonen.[4]

Einzelnachweise

  1. a b c d Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band I, Ferdinand Enke, Stuttgart 1975, ISBN 3-432-02328-6, S. 804.
  2. a b William M. Haynes: CRC Handbook of Chemistry and Physics, 93rd Edition. CRC Press, 2012, ISBN 1-4398-8049-2, S. 4–53 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  4. a b Wiley-VCH: Ullmann's Fine Chemicals. John Wiley & Sons, 2013, ISBN 978-3-527-68357-4, S. 351 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Peter Paetzold: Chemie: Eine Einführung. Walter de Gruyter, 2009, ISBN 3-11-020268-9, S. 772 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).