Botew (Berg)
Botew | ||
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Fernsehturm und Wetterstation auf dem Botewgipfel | ||
Höhe | 2376 m | |
Lage | Oblast Plowdiw, Bulgarien | |
Gebirge | Balkangebirge | |
Koordinaten | 42° 43′ 3″ N, 24° 55′ 2″ O | |
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Gestein | Granit |
Der Gipfel Botew (bulgarisch връх Ботев; wiss. Transkription:
) ist der höchste Berg des Balkangebirges und liegt in Bulgarien. Der Botew ist mit 2376 m über dem Meeresspiegel der höchste Gipfel des dritthöchsten Gebirges Bulgariens, nach dem Rila mit dem Gipfel Musala (2925 m) und dem Piringebirge mit dem Gipfel Wichren (2914 m).
Geographie
Er liegt im zentralen Balkangebirge, nördlich des Rosentals, einige Kilometer nordöstlich von Karlowo, in der Oblast Plowdiw. Der Botewgipfel liegt nahe dem geographischen Zentrum von Bulgarien und ist Teil des Nationalparks Zentrales Balkangebirge.
Die mittlere Jahrestemperatur beträgt −6 °C, die Durchschnittstemperatur im Januar beträgt −8,9 °C und im Juli 7,9 °C.
Name
Bis 1950 hieß der Berg Jumruktschal (bulg.
oder
), dann wurde er nach dem bulgarischen Freiheitskämpfer und Dichter Christo Botew benannt. Jumruktschal kommt aus dem Türkischen (türkisch Yumrukçal) und bedeutet ‚Faust-förmiger Gipfel‘ (
;
). Der Gipfel hat steile Seitenwände, hat oben aber eine ebene Fläche und ist somit der Form einer Faust nicht ganz unähnlich.
Fernsehturm
Der Fernsehsender auf dem Botewgipfel hatte eine Leistung von 20 kW und deckte mit seiner Ausstrahlung 17 bis 21 % des Landes ab. Zu dieser Zeit gab es in Bulgarien ungefähr 10.000 Fernsehgeräte. Am 30. Dezember 1965 wurde der reguläre Betrieb eines Fernsehsenders und einer Radio-Relaystation (UKW) auf dem Botewgipfel aufgenommen. Das Radio- und Fernsehsignal wird durch ein Erdkabel bis zum Sender auf dem Gipfel geführt. Erstmals wurde am 6. November 1959 eine Fernseh-Relaystation auf dem Botewgipfel in Betrieb genommen, um ein Fußballspiel zwischen Lewski Sofia und Rapid Bukarest in beiden Ländern live ausstrahlen zu können. Auf dem Botewgipfel wurde eine meteorologische Station und ein Fernsehturm (eröffnet am 10. Juli 1966) errichtet, der mit seinen ausgestrahlten Radio- und Fernsehprogrammen 65 % des bulgarischen Territoriums abdeckt.
Berghütten und Wanderwege
Das Balkangebirge, in dessen zentraler Bergkette der Botew liegt, erstreckt sich in Ost-West-Richtung. Der kürzeste Aufstieg zum Gipfel beginnt von der Südseite, an der Berghütte Rai (bulg.
; 1935 erbaut; 120 Schlafplätze), die auf 1560 m Höhe am Südhang des Botewgipfels liegt. Der Aufstieg dauert 2,5 bis 3 Stunden, der Weg wurde 1941 „angelegt“ (trassiert). Der Aufstieg zum Botewgipfel ist teilweise sehr steil. Der Weg ist an einigen Stellen mit einem Metallgeländer gesichert. Bei einem Abstieg von der Berghütte Rai sind es 4,5 Wegstunden bis Kalofer im Rosental, wobei die letzten 6 km vor Kalofer Asphaltstraße sind. Ein anderer möglicher Ausgangspunkt für den Aufstieg zum Botewgipfel ist die Berghütte Plewen (
; 1504 m; gebaut 1967 bis 1971), bis zu der es 3,5 bis 4 Wegstunden sind; die Berghütte Tascha (
), die 4 bis 4,5 Wegstunden entfernt liegt und die Berghütte Lewski (
), bis zu der es 3,5 bis 4 Wegstunden sind.
Im Vergleich zu einem Aufstieg zum Musala (im Rila; 3 Wegstunden) oder zum Wichren (im Pirin; 3 Wegstunden) muss der Tourist für den Aufstieg zum Botewgipfel einen wesentlich längeren Fußmarsch bewältigen, der in Kalofer beginnt.
Der Nordhang des Gipfels, der Raiski skali (bulg.
) genannt wird, ist bei Alpinisten ein sehr beliebtes Klettergebiet. Bei den Raiskija skali ist ein 124 Meter hoher Wasserfall, der Raisko praskalo (bulg.
), der der höchste Wasserfall Bulgariens und der Balkanhalbinsel ist. Gespeist wird der Wasserfall von einer nicht versiegenden Quelle, die sich nur knapp unterhalb des Gipfels befindet. Der Weg von der Berghütte Rai zum Gipfel führt an diesem Wasserfall vorbei.
Der Botewgipfel gehört zu den 100 nationalen touristischen Objekten Bulgariens. Touristen, die diese 100 Nationalen Objekte Bulgariens besuchen, können sich die Besteigung des Gipfels mit einem Stempel bestätigen lassen, der in der Teestube/Schutzhütte Botew, die zusammen mit der meteorologischen Station in einem Gebäude liegt, verfügbar ist. In der Schutzhütte auf dem Gipfel gibt es keine reguläre Übernachtungsmöglichkeit.
Der Bergwanderweg Kom–Emine führt als Teil des Europäischen Fernwanderweges E3 über den Botewgipfel.
Südlich vom Botewgipfel liegt das Naturschutzgebiet Dschendema (bulg.
). Hier wachsen zahlreiche endemische Pflanzenarten, die weltweit nur hier vorkommen. Von Westen her zieht ein Bergrücken, dessen Abschluss der Botewgipfel bildet. Dieser Bergrücken ist das Trojan-Kalofer-Gebirge (bulg.
) – benannt nach den Städten Kalofer und Trojan. Von der Berghütte Dobrila (bulg.
), die weiter im Westen liegt, führt ein Wanderweg den Bergrücken entlang bis zum Botewgipfel. Dieser Wanderweg hat den Schwierigkeitsgrad IV B.