Brandüberschlag

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Ein Brandüberschlag ist die Brandausbreitung durch ein Überschlagen der Flammen, Funken oder durch Hitzeeinwirkung (Strahlungshitze) von Fassadenöffnung zu Fassadenöffnung bzw. von Bauteil zu Bauteil. Ein Brandüberschlag kann sowohl in horizontaler Richtung (bei gegenüberliegenden oder im Winkel zueinanderstehenden Gebäuden und Bauteilen) als auch in vertikaler Richtung, von Geschoss zu Geschoss (Fassadenöffnungen) erfolgen. Durch Windeinwirkung oder die im Brandfall entstehende Thermik der Rauch- und Brandgase kann ein Übergreifen der Flammen, also Brandüberschlag, begünstigt werden.[1][2][3]

Maßnahmen gegen Brandüberschlag

Grundsätzlich gibt es gegen den Brandüberschlag drei Hauptmaßnahmen:

  • Brandbeständige Ausführung der brandabschnittsumfassenden bautechnischen Einrichtungen wie Wände, Fenster, Türen usw.[4]
  • Einhaltung von Mindestabständen zu anderen entzündbaren Bauteilen
  • Installation von Löschschleiern an den brandabschnittsumfassenden bautechnischen Einrichtungen

Mindestabstände

Um im Falle eines Brandes einen Brandüberschlag zu verhindern, sind Mindestabstände zu anderen entzündbaren Materialien einzuhalten. Diese sind in verschiedenen Gesetzen und Bauordnungen unterschiedlich geregelt und definieren sich zumeist wie folgt:

  • Vertikaler Brandüberschlag: 1,5 Meter
  • Horizontaler gegenüberliegender Brandüberschlag: 5 Meter
  • Horizontaler paralleler Brandüberschlag: 1 Meter

Weitere genaue Regelungen für Österreich finden sich in den TRVBs (Technische Richtlinien Vorbeugender Brandschutz).[5]

Simulation eines Brandüberschlages

In speziellen Prüflabors mit hohen Räumen können auch Brandüberschläge bei Original-Fassadenteilen über mehrere Geschosse simuliert werden. Somit ist es möglich, neuartige Materialien und Bauweisen unter realistischen Bedingungen auf die Einhaltung der Brandschutzvorschriften zu prüfen.[6]

Siehe auch

Einzelnachweise