Brandenstein-Klasse

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Brandenstein-Klasse
Brandenstein 1965 in Bremerhaven
Schiffsdaten

zugehörige Schiffe

3

Schiffsart Frachtmotorschiff
Reederei Norddeutscher Lloyd, Bremen
Bauwerft Bremer Vulkan, Bremen-Vegesack
Außerdienststellung 1980/81 abgebrochen
Fahrtgebiete Westküste-Südamerika-Dienst
Weltweite Fahrt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
151,81 m (Lüa)
Breite 18,04 m
Vermessung 5547 BRT
 
Besatzung 40
Maschinenanlage
Maschine 1 × MAN-Siebenzylinder-Dieselmotor
Maschinen-
leistung
7.800 PS (5.737 kW)
Höchst-
geschwindigkeit
16,5 kn (31 km/h)
Propeller 1 × Festpropeller
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 8325 tdw
Zugelassene Passagierzahl 6 bis 8

Die als Brandenstein-Klasse bezeichnete Schiffsklasse ist eine Baureihe von drei Frachtschiffen des Norddeutschen Lloyd (NDL). Die drei neuen Schiffe knüpften an den vor dem Zweiten Weltkrieg unterhaltenen Westküste-Südamerika-Dienst der Reederei an.

Geschichte

Bau

Nach der weitgehenden Lockerung der Schiffbaubeschränkungen des Potsdamer Abkommens baute der Norddeutsche Lloyd ab 1950 seine Frachtschiffsflotte erneut auf. Beginnend mit der Rheinstein-Klasse wuchs die NDL-Flotte wieder kontinuierlich. Fast unmittelbar nach der Rheinstein-Klasse bestellte der Norddeutsche Lloyd beim Bremer Vulkan drei größere und schnellere Motorschiffe für den Dienst an die südamerikanische Westküste. Am 29. November 1952 konnte die Reederei das Typschiff Brandenstein der drei identischen Frachtschiffe übernehmen. Ein halbes Jahr darauf, am 27. Juni 1953, war die Baureihe komplett.

Einsatz beim NDL

Wie geplant, wurde das Schiffstrio für den Westküste-Südamerika-Dienst eingesetzt, parallel dazu kamen drei Schwesterschiffe des Typ „Stuttgart“ der HAPAG in den gemeinsam betriebenen Dienst. Bis 1959 waren die drei Schiffe des Lloyd bei der Roland-Linie Schiffahrtsgesellschaft eingetragen und wurden danach direkt in den NDL eingegliedert. Die Roland-Linie hatte der Lloyd wieder aufleben lassen, um in den Nachkriegsjahren einer Beschlagnahme aufgrund etwaiger Altschulden aus dem Weg zu gehen. Die Schiffe gingen bei der Fusion des NDL mit der HAPAG in das gemeinsame Eigentum der neuen Hapag-Lloyd über, waren aber weiterhin im normalen Dienst eingegliedert. Nur die Bärenstein war vom 23. August 1971 bis zum 22. Januar 1972 als Pratita an die indonesische Reederei P.T. Perusahaan Pelajaran Samudera Indonesia verchartert.

Spätere Karriere

Im Sommer 1972 veräußerte Hapag-Lloyd die Schiffe an die italienische Reederei Messina & Co. in Genua, die das Trio in Fernandaemme, Robertoemme und Ignazioemme umtaufte. Dort blieben die Schiffe etwa weitere acht Jahre in Fahrt und wurden dann bis 1980/81 in La Spezia abgebrochen.

Technik

Die drei Schiffe waren konventionelle Stückgutschiffe mit eben hinter mittschiffs über der Antriebsanlage angeordneten Aufbauten und vielseitigen Ladungseinrichtungen. So waren die Schiffe mit 14 herkömmlichen Ladebäumen à 3/5 Tonnen und einem 50-Tonnen Schwergutbaum zur Übernahme von Schwergut in der Luke 3 ausgerüstet. Vor den Aufbauten befanden sich drei, hinter den Aufbauten zwei Trockenladeräume mit jeweils einem Zwischendeck. Die Luken wurden mit MacGregor-Lukendeckeln verschlossen.

Die Schiffe

Die Frachtmotorschiffe der Brandenstein-Klasse
Name Stapellauf Ablieferung Baunummer Vermessung Umbenennungen und Verbleib
Brandenstein 20. Oktober 1952 29. November 1952 822 5567 BRT Ab 13. Januar 1981 Abbruch in La Spezia
Bieberstein 15. Januar 1953 19. Februar 1953 824 5547 BRT Ab 5. März 1980 Abbruch in La Spezia
Bärenstein 15. April 1953 27. Juni 1953 826 5547 BRT Ab 24. Juli 1980 Abbruch in La Spezia

Literatur

  • Arnold Kludas: Die Seeschiffe des Norddeutschen Lloyd. 1857 bis 1970. Weltbild Verlag, Augsburg 1998, ISBN 3-86047-262-3.

Weblinks