Brandolinis Gesetz

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Brandolinis Gesetz, auch Bullshit-Asymmetrie-Prinzip[1] (englisch Brandolini’s law oder Brandolini’s principle)[2] ist eine auf den italienischen Informatiker Alberto Brandolini zurückgehende Lebensweisheit, die eine Aussage über den Aufwand zur Widerlegung von Blödsinn (englisch bullshit) und Fake News macht.

Überblick

Brandolinis Gesetz lautet:

“The amount of energy needed to refute bullshit is an order of magnitude bigger than to produce it.”

„Das Widerlegen von Schwachsinn erfordert eine Größenordnung mehr Energie als dessen Produktion.“

Alberto Brandolini formulierte diese Erkenntnis im Jahr 2013.[3] Als Herkunft dieser Erkenntnis gab er die italienische Politik an und dabei insbesondere eine Fernsehdiskussion mit Silvio Berlusconi. Breite Aufmerksamkeit erlangte das Gesetz durch das öffentliche Bekanntwerden des Effekts von Filterblasen sowie aufkommender Fake News einige Jahre später.[4] So wurde Brandolini 2016 in der naturwissenschaftlichen Fachzeitschrift Nature zitiert.[5][6] Wissenschaftliche Untersuchungen bestätigten den Befund: Empfänger von Falschmeldungen mit Richtigstellungen zu erreichen ist schwierig oder unmöglich.[4][7][8]

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Marion Stagars: Die Infomüll-Abfuhr. Abgerufen am 15. Oktober 2020.
  2. Jevin D. West, Carl T. Bergstrom: Calling Bullshit: The Art of Scepticism in a Data-Driven World. Verlag Penguin, 2020, ISBN 978-0-241-32725-8.
  3. Warum es leichter ist, Corona-Leugner zu sein, als Corona-Leugner zu widerlegen. Das Magazin, 7. Oktober 2020.
  4. a b Das Bullshit-Gesetz: Warum Lügen lange Beine haben. Radio SRF 2 Kultur, 23. Dezember 2016.
  5. Lügen haben lange Beine. SonntagsZeitung, 1. Januar 2017.
  6. Phil Williamson: Take the time and effort to correct misinformation. Nature, 6. Dezember 2016.
  7. Debunking in a World of Tribes.
  8. Nico Rose: Brandolinis Gesetz – oder: Warum gegen Bullshit kaum ein Kraut gewachsen ist. 2. September 2020.