Braunshof (Freystadt)

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Braunshof
Stadt Freystadt
Koordinaten: 49° 12′ 6″ N, 11° 18′ 40″ O
Höhe: 420 m ü. NHN
Einwohner: 31 (31. Dez. 2020)[1]
Postleitzahl: 92342
Vorwahl: 08469
Braunshof bei Mörsdorf

Braunshof ist ein Gemeindeteil der Stadt Freystadt im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz in Bayern.

Lage

Der zweigeteilte Weiler, Unterer und Oberer Braunshof, liegt auf rund 420 m ü. NHN westlich des Gemeindesitzes an der Staatsstraße 2220 zwischen Schöllnhof und Mörsdorf.

Geschichte

1144 ist eine Ansiedelung „Brunoshube“ (= Hube des Brun) erstmals genannt.[2] 1298 erscheint ein Marquard von „Breviningeshof“ urkundlich, der zugunsten des Zisterzienserinnenklosters Seligenporten auf seine Einnahmen aus Reut (abgegangen bei Sulzbürg) verzichtet.[3] Da es einen weiteren Ort Braunshof östlich von Freystadt bei Berngau gibt, ist nicht eindeutig, welches Braunshof jeweils gemeint ist.[4]

Mit der Bildung von Pfalz-Neuburg 1505 wurde Braunshof zusammen mit seinem Pfarrort Mörsdorf dem pfalz-neuburgischen Amt Hilpoltstein unterstellt. Als dieses 1542 an Nürnberg verpfändet wurde, erfolgte von dort aus die Einführung der Reformation, die Untertanen mussten die lutherische Lehre annehmen. 1578 löste Pfalz-Neuburg das Pfand wieder ein. 1627 brachte die Gegenreformation durch Pfalz-Neuburg die Wiedereinführung des katholischen Glaubens.[5] 1664 heißt es in einem Salbuch vom „Praunshof“: „5 Mannschaften an Höf und Gütern, nemlich: 2 dem Spitale zu Freistadt, 1 Hilpoltsteinisch, ganzer und ein halb Hof, dann einer des Klosters Seligenporten.“[6] Daran änderte sich nur wenig bis zum Ende des Alten Reiches: Um 1800 gehörte ein Hof dem herzoglichen Klosterrichteramt Seligenporten mit Kastenamt in Neumarkt, zwei Höfe der Spitalstiftung Freystadt, der vierte Hof war frei eigen. Außerdem gab es ein gemeindliches Hirtenhaus. Nieder- und hochgerichtlich unterstand der Weiler dem pfalz-neuburgischen, ab 1799 kurfürstlich-baierischen Pflegamt Hilpoltstein.[7]

Im neuen Königreich Bayern (1806) wurde ein Steuerdistrikt Mörsdorf gebildet, dem auch Braunshof angehörte. Daraus wurde mit dem Gemeindeedikt von 1818 die Ruralgemeinde Mörsdorf im Landgericht und Rentamt Hilpoltstein. Das Landgericht Hilpoltstein unterstand dem Bezirksamt Neumarkt des Regierungsbezirkes Oberpfalz, ab 1880 dem Bezirksamt Hilpoltstein des Regierungsbezirkes Mittelfranken. Die Volkszählung in Bayern von 1. Dezember 1875 erbrachte für Braunshof 30 Einwohner, 16 Gebäude, an Großvieh sechs Pferde und 61 Stück Rindvieh.[8]

Mit der Gebietsreform in Bayern wurde der Landkreis Hilpoltstein aufgelöst und die Gemeinde Mörsdorf und damit auch Braunshof zum 1. Juli 1972 in die Stadt Freystadt im Landkreis Neumarkt eingemeindet und kehrte damit in die Oberpfalz zurück.[9]

Einwohnerentwicklung

  • 1818: 32 (5 „Feuerstellen“, d. h. Häuser; 10 Familien)[10]
  • 1875: 30 (16 Gebäude)[11]
  • 1900: 23 (5 Wohngebäude)[12]
  • 1938: 29[13]
  • 1950: 32 (4 Anwesen)[14]
  • 1961: 26 (4 Wohngebäude)[15]
  • 1973: 22[16]
  • 1987: 28 (7 Wohngebäude, 8 Wohnungen)[17]
  • 2020: 31[1]

Literatur

Weblinks

Commons: Braunshof (Freystadt) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Braunshof-auf der Website der Stadt Freystadt. In: freystadt.de. Abgerufen am 15. Februar 2021.
  2. Sammelblatt des Historischen Vereins Eichstätt 46/47 (1931/32), S. 6; Wießner, S. 21
  3. Karl Heinrich Lang: Regesta sive Rerum Boicarum Autographa ad annum usque MCCC... Volume IV., Monaci (=München) 1828, S. 668; Wießner, S. 27, dort mit Fragezeichen
  4. Wießner, S. 118
  5. Buchner II, S. 195 f.
  6. Carl Siegert: Geschichte der Herrschaft, Burg und Stadt Hilpoltstein, ihrer Herrscher und Bewohner... . Verhandlungen des historischen Vereines von Oberpfalz und Regensburg, 20. Band, Regensburg 1861, S. 222
  7. Wießner, S. 206
  8. Kgl. Statistisches Bureau in München (Bearb.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Koenigreichs Bayern, München 1876, Spalte 890
  9. Wilhelm Volkert (Hg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. München 1983, S. 533; Wießner, S. 256
  10. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 12 (Digitalisat).
  11. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 890, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  12. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1220 (Digitalisat).
  13. Buchner II, S. 201
  14. Wießner, S. 256
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 797 (Digitalisat).
  16. Wießner, S. 256
  17. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 258 (Digitalisat).