Bremen (westfälisches Adelsgeschlecht)
Die Herren von Bremen waren ein aus Westfalen stammendes Adelsgeschlecht, das später auf dem Baltikum, in Schweden und Pommern zu finden war.
Die Familie ist von dem bremischen Adelsgeschlecht derer von Bremen und dem mecklenburgischen Adelsgeschlecht derer von Bremen zu unterscheiden.
Geschichte
Das hier behandelte Geschlecht nannte sich nach dem Ort Bremen zwischen Werl und Neheim, heute ein Teil der Gemeinde Ense im Kreis Soest.[1] Dort besaß die Familie 1250 auch Wibbildenghausen.
Die Familie kam früh auch nach Kurland. Die ersten Personen mit den Namen „von Bremen“ erscheinen dort bereits Anfang des 13. Jahrhunderts. Nicolaus de Brema erscheint erstmals urkundlich 1205 in Bremen, 1211 dann in Alt–Livland,[2] während Tietwerdus de Brema 1218 urkundlich in Holstein[3] und Mecklenburg[4] erscheint. Ritter Wilhelmus de Brema ist 1254, 1257 und 1259 unter den Vasallen des dänischen Königs in Estland in Urkunden erwähnt.[5] Ob diese Personen zu dem hier behandelten westfälischen Geschlecht gehören, ist nicht sicher. Vermutlich gehören sie eher zu den bremischen Herren von Bremen.
Mit Tilo von Bremen (urkundlich 1370–1386) beginnt die sichere Stammreihe der westfälischen Bremen in Kurland. Er siegelte 1374 als Beisitzer des harrienschen Mannrichters mit einem linken Schrägbalken, darin drei schrägrechtsgestellte Schlüssel.[6] In Kurland saß das Geschlecht u. a. auf Alt-Antz, 1546–1645 zu Engdes, 1640 zu Harm, 1546–1645 Ottenküll, 1600–1645 Pickfer, Rumm und 1600 zu Wack. Von Kurland kam das Geschlecht nach Schweden und von dort wiederum nach Pommern, wo 1845 in Bahn ein Rittmeister F. C. von Bremen zu finden ist.[7]
Auf dem Landtag am 11. Juli 1755 wurde die Familie in die Estländische Adelsmatrikel (Klasse I, Nr. 11) verzeichnet.[8]
In Westfalen erlosch die Familie früh, blühte jedoch in Russland fort.[9]
Wappen
Blasonierung: In Silber ein blauer Balken mit drei silbernen pfahlweise gestellten Schlüsseln. Auf dem blau-silbern bewulsteten Helm zwei gekreuzte, silberne Schlüssel. Die Helmdecken sind blau-silbern.[10]
Weitere Darstellungen der Wappen derer von Bremen:
Wappen derer von Bremen[11]
Wappen derer von Bremen (I)[12]
Wappen derer von Bremen (II) (1556)[13]
Wappen derer von Bremen (III) (1468)[14]
Darstellung im Baltischen Wappenbuch
Literatur
- Maximilian Gritzner: J. Siebmacher’s großes und allgemeines Wappenbuch, Bd. 3 (Blühender Adel deutscher Landschaften unter preußischer Vorherrschaft), 11. Abt., T. 1, Bd. 1: Der Adel der russischen Ostseeprovinzen, Teil 1: Die Ritterschaft, Bd. 1: Fürsten, Grafen, Barone und Edelleute (Adamowicz–Heringen), Nürnberg 1898, S. 256 und Tafel 79 (Digitalisat der SUB Göttingen).
- Adolf Matthias Hildebrandt, Gustav Adelbert Seyler: J. Siebmacher’s großes und allgemeines Wappenbuch, Bd. 5 (Bürgerliche Geschlechter Deutschlands und der Schweiz), 3. Abt.: Zweitausend bürgerliche Wappen, Nürnberg 1888, S. 76 und Tafel 82 (Digitalisat).
- Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon. Band 2 (Bozepolski–Ebergassing), Friedrich Voigt’s Buchhandlung, Leipzig 1860, S. 51.
- Leopold von Ledebur: Adelslexicon der Preußischen Monarchie. Band 1: A–K, Berlin 1855, S. 103; Band 3: T–Z, Nachtrag A–Z, Berlin 1856, S. 216.
- Max von Spießen: Wappenbuch des Westfälischen Adels, Band 1, Görlitz 1901–1903, S. 20; Band 2, Görlitz 1903, Tafel 47.
- Otto Magnus von Stackelberg (Bearb.): Genealogisches Handbuch der estländischen Ritterschaft, Band 1, Görlitz, [1931], S. 1–12 (Digitalisat im Münchener Digitalisierungszentrum).
- Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band II, Band 58 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1974, S. 92, ISSN 0435-2408
Einzelnachweise
- ↑ Spießen (1901–1903), S. 20.
- ↑ Liv-, Est- und Kurländisches Urkundenbuch, Band I, Nr. 18 / Mitteilungen zur Livländischen Geschichte XIII, S. 12
- ↑ Schleswig-Holsteinsche Regesten, Band 1, Nr. 345
- ↑ Mecklenburgisches Urkundenbuch, Bd. I, Nr. 238.
- ↑ Liv-, Est- und Kurländisches Urkundenbuch, Band III, Nr. 270 / Est- und Livländische Brieflade, Band I, Nr. 9 u. 10.
- ↑ Gritzner (1898), S. 256.
- ↑ Ledebur (1855), S. 103.
- ↑ Gritzner (1898), S. 256.
- ↑ Spießen (1901–1903), S. 20.
- ↑ Spießen (1901–1903), S. 20.
- ↑ Hildebrandt/Seyler (1888), Tafel 82.
- ↑ Gritzner (1898), Tafel 79.
- ↑ Gritzner (1898), Tafel 79.
- ↑ Gritzner (1898), Tafel 79.