Bretagne (Schiff, 1913)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Bretagne
Schiffsdaten
Flagge Frankreich Frankreich
Schiffstyp Schlachtschiff
Klasse Bretagne-Klasse
Bauwerft Arsenal de Brest
Kiellegung 1. Juli 1912
Stapellauf 21. April 1913
Indienststellung September 1915
Verbleib Am 3. Juli 1940 versenkt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
166 m (Lüa)
164,9 m (KWL)
Breite 27 m
Tiefgang max. 9,8 m
Verdrängung Konstruktion: 22.200 t
Maximal: 25.000 t
 
Besatzung 1133 Mann
Maschinenanlage
Maschine 24× Niclaussee-Dampfkessel
ab Umbau 1932-1934:
6× Indret-Dampfkessel
Parsons-Turbine
Maschinen-
leistung
29.000 PS (21.329 kW)
Höchst-
geschwindigkeit
21,5 kn (40 km/h)
Propeller 4
Bewaffnung
  • 10× Sk 34,0 cm L/45
  • 22× SK 13,86 cm L/55
Panzerung
  • Gürtel: 160–270 mm
  • Zitadelle: 80–180 mm
  • Oberdeck: 30–40 mm
  • oberes Panzerdeck: 40 mm
  • unteres Panzerdeck: 40 mm, Böschungen 70 mm
  • Panzerlängsschott: 8 mm
  • Barbetten: 248–270 mm
  • Türme: 72–400 mm
  • Kasematte: 180 mm
  • Kommandoturm: 314 mm

Die im September 1915 in Dienst gestellte Bretagne war ein Schlachtschiff der französischen Marine und Typschiff ihrer Klasse. Sie wurde im Zweiten Weltkrieg am 3. Juli 1940 in Mers-el-Kébir durch Artilleriebeschuss von Hood, Valiant und Resolution versenkt. 977 französische Seeleute kamen beim Angriff des ehemaligen Verbündeten ums Leben.

Konstruktion

Längsschnitt der Bretagne

Die Kiellegung erfolgte am 1. Juli 1912, der Stapellauf am 21. April 1913. Sie wurde im September 1915 in Dienst gestellt und trug 10 der neuen 340-mm-L45-Modèle-1912-Geschütze.

Die Dampfkessel der Bretagne wurde zwischen den Jahren 1921 bis 1925 teilweise auf Ölfeuerung umgebaut; weitere Umbauten erfolgten zwischen 1932 und 1934. Der um 14.000 PS leistungsstärkere Antrieb (die Originalkonstruktion hatte 29.000 PS) brachte allerdings nur einen Geschwindigkeitszuwachs auf 21,5 Koten.

Die Bretagne hatte zwei Schwesterschiffe:

Einsätze und Geschichte

Die Bretagne unter Beschuss, 3. Juli 1940

Die Bretagne wurde in beiden Weltkriegen im Mittelmeer eingesetzt. 1940 nach dem Waffenstillstand von Compiègne befand sich das Schiff in Mers-el-Kébir.

Wegen der britischen Befürchtungen, dass die dort liegende französische Flotte unter deutsche Befehlsgewalt geraten könnte, wurde die Operation Catapult unternommen. Teil der Gesamtoperation war die Zerstörung der im Hafen von Mers-el-Kébir liegenden Schiffe, falls diese sich nicht der Royal Navy anschließen würden. Nach Ablauf eines entsprechenden Ultimatums eröffneten die vor dem Hafen liegenden britischen Schiffe das Feuer. Während des Beschusses erhielt die Bretagne unter anderem vier Treffer von 38,1-cm-Granaten, die Explosionen an Bord auslösten und zum Kentern und Sinken des Schiffes führten. 977 französische Seeleute kamen beim Untergang ums Leben oder erlitten durch brennende Öllachen tödliche Verletzungen.[1]

Das Wrack der Bretagne wurde 1952 gehoben und verschrottet.

Literatur

  • Siegfried Breyer: Schlachtschiffe und Schlachtkreuzer 1905–1970. J. F. Lehmanns Verlag, München 1970, ISBN 3-88199-474-2.
  • Anthony Preston: An Illustrated History of the Navies of World War II. Bison Books, London 1976, ISBN 0-600-36569-7.

Weblinks

Fußnoten

  1. Siegfried Breyer: Schlachtschiffe und Schlachtkreuzer 1905–1970. J. F. Lehmanns Verlag, München, 1970, S. 446