Richard Bright (Mediziner)

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Richard Bright

Richard Bright (* 28. September 1789 in Bristol; † 16. Dezember 1858 in London) war ein englischer Arzt, Pathologe und Pionier auf dem Gebiet der Nephrologie.

Werdegang und Werk

Bright war der Sohn von Sarah und Richard Bright (Senior), einem wohlhabenden Bankier. 1808 begann er zunächst ein Studium der Philosophie, Ökonomie und Mathematik an der University of Edinburgh. Ein Jahr später wechselte er zum Medizinstudium. 1810 war er Mitglied einer Sommerexpedition nach Island. Anschließend setzte er sein Studium am Londoner Guy’s Hospital fort. Im September 1813 ging er zurück nach Edinburgh, wo er seinen M.D. erhielt. In seiner Dissertation befasste er sich mit dem Erysipel. Im folgenden Jahr reiste er nach Deutschland, Österreich und Belgien. Von 1817 bis 1820 arbeitete er als Arzt am Londoner Cork Street Hospital (Fever Hospital). Danach war Bright am Guy’s Hospital und in seiner Praxis tätig. Er unterrichtete pathologische Anatomie und führte zahlreiche Obduktionen aus.[1] Er war zu seiner Zeit einer der bekanntesten Mediziner in London und berühmtester Vertreter der „Great Men of Guy’s“ (eine Bezeichnung für bekannte Ärzte am Guy’s Hospital).

Als Erster erkannte Bright 1827 den Zusammenhang[2][3] zwischen linksventrikulärer Hypertrophie und Dilatation der Aorta bei Patienten mit terminalem Nierenversagen.[4]

Ebenfalls als Erster beschrieb er 1836[5] den später als Jackson-Anfall bezeichneten fokal-motorischen Anfall bei Epilepsie.[6]

Die akute oder chronische Nierenentzündung mit Proteinurie und Hämaturie sowie u. U. auch Hypertonie und Ödemen wird vor allem in der englischsprachigen Literatur ihm zu Ehren als Bright’s disease bezeichnet. Der Name Bright-Krankheit oder Brightsche Krankheit[7] (Morbus Brightii, früher auch: Urorrhorrhoea[8]) ist im deutschen Sprachraum mittlerweile kaum noch verbreitet.

Weiterführende Literatur

  • L. März: Richard Bright – 28. September 1789 bis 16. Dezember 1858. In: Zeitschrift für ärztliche Fortbildung. Band 83, Nummer 23, 1989, S. 1207–1209, ISSN 0044-2178. PMID 2697997.
  • J. C. MacKenzie: Dr Richard Bright–a man of many parts. His bicentenary year – 1789-1858. In: Bristol medico-chirurgical journal. Band 104, Nummer 3, August 1989, S. 63–67, ISSN 0308-6356. PMID 2692780.
  • L. G. Fine: Pathological specimens of the kidney examined by Richard Bright. In: Kidney International. Band 29, Nummer 3, März 1986, S. 779–783, ISSN 0085-2538. PMID 3517459.

Einzelnachweise

  1. Barbara I. Tshisuaka: Bright, Richard. In: Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. De Gruyter, Berlin/ New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 210. eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  2. Richard Bright: Reports of Medical Cases, Selected with a View of Illustrating the Symptoms and Cure of Diseases by a Reference to Morbid Anatomy. Band 1, Longmans, 1827–1831.
  3. Richard Bright: Cases and observations, illustrative of renal disease accompanied with the secretion of albuminous urine. In: Guy's Hospital Reports. 1836, S. 338–379.
  4. K. Tyralla, K. Amann: Morphology of the heart and arteries in renal failure. In: Kidney International. Nummer 84, Mai 2003, S. S80–S83, ISSN 0098-6577, doi:10.1046/j.1523-1755.63.s84.1.x, PMID 12694316. (Review).
  5. Richard Bright: Fatal epilepsy, from suppuration between the dura mater and arachnoid in consequence of blood having been effused in that situation. In: Guy's Hospital Reports. Band 1, 1836, S. 36–40.
  6. Barbara I. Tshisuaka: Bright, Richard. 2005, S. 210.
  7. Brightsche Krankheit. In: Brockhaus’ Konversationslexikon, Brockhaus-Enzyklopädie, 14. Auflage, 1902–1910, S. 535 f.
  8. Georg August Kraus: Kritisch-etymologisches medicinisches Lexikon, 3. Auflage, Verlag der Deuerlich- und Dieterichschen Buchhandlung, Göttingen 1844, S. 1079.