Brigitte Sölch
Brigitte Sölch (* 1969 in Kempten)[1]:264 ist eine deutsche Kunst- und Architekturhistorikerin.
Biografie
Sölch absolvierte von 1991 bis 1997 ein Magisterstudium der Kunstgeschichte, Klassischen Archäologie und Psychologie an der Universität Augsburg und in München. Nach einem zweijährigen Forschungsaufenthalt in Rom und einem wissenschaftlichen Volontariat am Museum für Neue Kunst | ZKM Karlsruhe wurde sie 2003 bei dem Kunsthistoriker Andreas Tönnesmann und dem Archäologen Valentin Kockel promoviert mit einer von der Studienstiftung des deutschen Volkes und der Gerda Henkel Stiftung geförderten Studie zu "Francesco Bianchini (1662–1729) und die Anfänge öffentlicher Museen in Rom". Sie war wissenschaftliche Assistentin am Lehrstuhl für Kunst- und Bildgeschichte der Universität Augsburg. Von 2008 bis 2018 war sie am Kunsthistorischen Institut in Florenz (Max-Planck-Institut) tätig, zunächst als PostDoc-Stipendiatin, dann als wissenschaftliche Mitarbeiterin (Direktion Alessandro Nova) sowie Co-Leiterin der Forschungsprojekte „Piazza e Monumento“ und „Ethik und Architektur“. Sie war Lehrbeauftragte an der Humboldt-Universität in Berlin und vertrat von 2016 bis 2017 die Professur für Kunstgeschichte der Frühen Neuzeit (mit einem Schwerpunkt in der Architektur) an der Ruhr-Universität Bochum. Nach der Habilitation 2018 am Institut für Kunst- und Bildgeschichte der Humboldt-Universität zu Berlin folgte sie einem Ruf auf die Professur für Architekturgeschichte und -theorie| Designgeschichte an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart[2] und nahm das Weinberg Fellowship in Architectural History and Preservation an der Italian Academy for Advanced Studies der Columbia University in New York wahr. Seit April 2021 ist Sölch Professorin für Architektur- und Neuere Kunstgeschichte an der Universität Heidelberg.
Ihre Forschungsschwerpunkte und -interessen sind Bild- und Architekturgeschichte mit Bezug zur (politischen) Ideengeschichte, Architektur- und Stadtbild: Image – Projektion – Konflikt, Kunst und Öffentlichkeit, Sammlungs- und Wissenschaftsgeschichte, ostasiatische Kunstgeschichte und Architektur, frühe Architektur- und Raumforschung von Kunsthistorikerinnen und Architektinnen. Struggle for Democracy (Forum, Agora, City Hall seit den 1950er Jahren) und Architektur, Skulptur und Sklavenbildnisse (15.–19. Jahrhundert).
Sie ist Gründungsmitglied der AG "Kunsthistorikerinnen vor 1970: Wege – Methoden – Kritiken" (UV, seit 2018), Co-Verantwortliche des DFG-Netzwerks "Wege – Methoden – Kritiken: Kunsthistorikerinnen 1880–1970" (seit 2019/2020, HU Berlin)[3] und Mitherausgeberin der Zeitschrift für Kunstgeschichte (seit 2021).
Schriften (Auswahl)
Monographien
- Francesco Bianchini (1662–1729) und die Anfänge öffentlicher Museen in Rom. München 2007, ISBN 3-422-06633-0.
Als Herausgeberin
- mit K. Lee Chichester (Hrsg.): Kunsthistorikerinnen 1910–1980. Theorien, Methoden, Kritiken. Bd. 1. Berlin: Reimer Verlag 2021, ISBN 978-3-496-01636-6.
- mit Jo Ziebritzki und Anja Zimmermann (Hrsg.): Die Kunsthistorikerin? Bilder und Images (= kritische berichte 04.2021), ISSN 0340-7403.
- mit Stephanie Hanke (Hrsg.): Projektionen. Der Platz als Bildthema. Berlin/München: Deutscher Kunstverlag 2020, ISBN 978-3-422-98135-5
- mit Elmar Kossel (Hrsg.): Platz-Architekturen. Kontinuität und Wandel öffentlicher Stadträume vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Berlin/München: Deutscher Kunstverlag 2018, ISBN 3-422-07457-0.
- mit Valentin Kockel (Hrsg.): Francesco Bianchini (1662-1729) und die europäische gelehrte Welt. Berlin 2005, ISBN 3-05-004133-1.
- mit Gabriele Bickendorf und Andrea Potdevin (Hrsg.): Universität Augsburg 35 Jahre. Der Campus und seine Bauten. Augsburg 2005, ISBN 3-89639-465-7.
Auszeichnungen
- Premio Federico Zeri per la ricerca in storia dell’arte italiana, 2005, Rom, Villa Medici[4]
- Preis der Universitätsstiftung, 2005, Universität Augsburg[5]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Topographie der Erinnerung: Mythos im strukturellen Wandel. Königshausen & Neumann, Würzburg 2000
- ↑ https://www.abk-stuttgart.de/aktuell/neuigkeiten/news-single-view/aktuell/show/News/die-abk-verabschiedet-sich-von-profin-dr-brigitte-soelch.html
- ↑ https://www.kunstgeschichte.hu-berlin.de/forschung/laufende-forschungsprojekte/wege-methoden-kritiken-kunsthistorikerinnen-1880-1970/
- ↑ https://www.exibart.com/speednews/brigitte-solch-riceve-a-roma-il-premio-federico-zeri-per-la-ricerca-in-storia-dellarte-italiana/
- ↑ https://idw-online.de/de/news?print=1&id=139867
Personendaten | |
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NAME | Sölch, Brigitte |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Kunsthistorikerin |
GEBURTSDATUM | 1969 |
GEBURTSORT | Kempten |