Bruno Tetzner

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Bruno Tetzner (* 6. Februar 1922 in Remscheid; † 25. Juli 2008 in Wermelskirchen) war ein deutscher Kirchenmusiker, Musikpädagoge und Kulturpolitiker. Er war maßgeblich beteiligt an der Gründung des Verbandes deutscher Musikschulen, der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung, des Deutschen Kulturrates sowie der Akademie Remscheid, deren langjähriger Direktor er war.[1] Im Jahr 1985 wurde er aufgrund seines entscheidenden Anteils an der Erweiterung des Berufsbildes des Künstlers im pädagogischen und sozialen Bereich mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet.[2]

Leben und Schaffen

Tetzners Leben war seit seiner Kindheit durch Musik und sein musikalisches Engagement in der Evangelischen Jugend geprägt, allerdings war ihm kriegsbedingt kein künstlerisches Studium möglich, sodass er stattdessen eine Ausbildung zum Exportkaufmann absolvierte. Nach der Rückkehr von einem Kriegseinsatz und anschließender Gefangenschaft begann er eine Beamtenlaufbahn bei der Stadt Remscheid und war dort zuletzt Stellvertretender Leiter des Kulturamtes.[1] Auf sein Engagement in der Stadt ist die Gründung der Musikschule Remscheid im Jahre 1953 mit Karl Lorenz als Gründungsleiter als eine der ersten Musikschulen in Deutschland zurückzuführen[3] wie auch der Aufbau der Akademie Remscheid für Kulturelle Bildung (zunächst als Musische Bildungsstätte Remscheid) in Remscheid-Küppelstein im Jahre 1958 mit Wilhelm Twittenhoff als Gründungsdirektor, deren Leitung er dann später bis zu seinem Ruhestand selbst übernahm.[4] Dabei folgte er Twittenhoff nicht nur als Direktor der Akademie nach, sondern folgte ihm 1965 auch bei der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung nach, deren Vorsitzender er bis zum Jahre 2000 blieb.[5]

Er gehörte zu den tatkräftigsten und profiliertesten Persönlichkeiten der Musik- und Kulturpolitik der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und war wesentlich beteiligt an der Gründung zahlreicher Bundesverbände. Neben seinem Engagement bei der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung war er unter anderem Gründungsmitglied des Verbandes deutscher Musikschulen, des Deutschen Musikrates und des Deutschen Kulturrates.[6] Auf ihn geht auch die Gründung der Landesvereinigung Kulturelle Jugendbildung in Nordrhein-Westfalen zurück, auf die viele analoge Gründungen in anderen Bundesländern folgten.[1] Nach der Wende engagierte er sich stark für den Aufbau entsprechender Strukturen in den Neuen Bundesländern.[7]

Musikalisch setzte er sich für die Förderung des Jazz in Deutschland ein und erhielt dafür die Ehrenbürgerschaft der Stadt New Orleans. Er war zudem ausgebildeter Kirchenmusiker, spielte schon 1938 die Orgel für die Evangelische Johannes-Kirchengemeinde und leitete bis ins hohe Alter dort seinen Chor.[7] Sein Grab befindet sich auf dem Waldfriedhof Remscheid-Reinshagen.[8]

Einzelnachweise