Bucklige Wasserlinse

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Bucklige Wasserlinse

Bucklige Wasserlinse (Lemna gibba)

Systematik
Monokotyledonen
Ordnung: Froschlöffelartige (Alismatales)
Familie: Aronstabgewächse (Araceae)
Unterfamilie: Wasserlinsengewächse (Lemnoideae)
Gattung: Wasserlinsen (Lemna)
Art: Bucklige Wasserlinse
Wissenschaftlicher Name
Lemna gibba
L.

Die Bucklige Wasserlinse (Lemna gibba) ist eine Art aus der Gattung der Wasserlinsen (Lemna) innerhalb der Familie der Aronstabgewächse (Araceae).

Lemna gibba im Querprofil (links) und von unten (rechts); beachte auch die einzelnen Wurzelfäden je Sprossglied (rechts teilweise fehlend)
Unterseits bauchig aufgetriebene Sprossglieder

Beschreibung

Es fehlt eine Gliederung in Stängel und Blatt. Wasserlinsen bestehen meist aus einem oder mehreren grünen „Blättchen“ (genauer: Phyllokladien), die luftgefüllte Hohlräume enthalten. Sie schwimmen damit auf der Oberfläche von Gewässern. Von diesen Blättchen senkt sich je eine Wurzel ins Wasser herab, mit der Nährsalze aufgenommen werden können.

Die Schwimmblätter sind 3 bis 5 Millimeter groß und rundlich-oval. Die Bucklige Wasserlinse lässt sich vor allem durch ihre im Sommer stark bauchig aufgetriebene Unterseite ihrer Sprossglieder von den anderen, flacher gebauten Arten unterscheiden. Auch die Oberseite ist leicht gewölbt. Im Herbst flachen sich die Sprossglieder allerdings wieder ab. Sie gehört zu den gängigen Wasserlinsenarten, wird aber oft verkannt und unkritisch als Kleine Wasserlinse angesprochen. Meist hängen ein bis drei (selten sechs) Sprossglieder zusammen.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 64, seltener 40 oder 50.[1]

Ökologie

Wasserlinsen vermehren sich vor allem ungeschlechtlich durch Sprossung, bei der seitlich hervorwachsende Sprosse entweder mit der Mutterpflanze verbunden bleiben oder sich selbstständig machen. Nur selten bildet die Wasserlinse kleine, unscheinbare Blüten aus. Im Herbst speichert sie Stärke, um dann zur Überwinterung auf den frostfreien Grund abzusinken.

Durch die vollständige Bedeckung des Gewässers tritt nur noch wenig Licht ins Gewässer ein, was submers vorkommende Pflanzen am Wachstum hindert und beispielsweise auch die Wassertemperatur beeinflusst. Die große Biomasseproduktion von im Herbst absterbenden Sprossgliedern trägt zur Verschlammung des Gewässers bei.

Vorkommen

Die Bucklige Wasserlinse kommt vor von Europa bis Zentralasien und Pakistan, in Afrika und in Amerika.[2] Lemna gibba kommt auf besonnten, stehenden, sehr nährstoffreichen (stickstoffbelasteten) Gewässern, wie etwa Teichen und Viehtränken vor, die sie bald mit ihren Schwimmblättern völlig überzieht. Die Bucklige Wasserlinse bildet sowohl monospezifische Dominanzbestände als auch Gesellschaften mit anderen Wasserlinsen. Sie ist eine Charakterart des Lemnetum gibbae aus dem Verband Lemnion minoris.[1]

Literatur

  • Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Hrsg.: Bundesamt für Naturschutz (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band 2). Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2000, ISBN 3-8001-3364-4.
  • Elfrunde Wendelberger: Pflanzen der Feuchtgebiete (= BLV-Intensivführer). blv, München 1986, ISBN 3-405-12967-2.
  • Christel Kasselmann: Aquarienpflanzen. Ulmer Verlag, Stuttgart 1995; 2., überarbeitete und erweiterte Auflage 1999, ISBN 3-8001-7454-5, S. 327.

Einzelnachweise

  1. a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 120.
  2. Rafaël Govaerts (Hrsg.): Lemna gibba - Datenblatt bei World Checklist of Selected Plant Families des Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew. Zuletzt eingesehen am 28. August 2016.

Weblinks

Commons: Bucklige Wasserlinse (Lemna gibba) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien