Bult-Schlenken-Komplex

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Bult-Schlenken-Komplex in einem regenerierenden Regenmoor in Nordwestdeutschland.
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Verbreitung von Mooren sowie von Torfmoosen dominierten Regenmooren auf der Erde
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Bult in einem regenerierenden Regenmoor in Nordwestdeutschland.
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Zerfallender Bult

Bult-Schlenken-Komplexe, häufig auch als Stufenkomplexe bezeichnet, sind spezielle Oberflächenformen in den zentralen Bereichen von Regenmooren (Regenmoorweite) und in Zwischenmooren.

Erhöhte Kuppen aus Torf und Torfmoosen (Sphagnen) oder Braunmoosen (Amblystegiaceae) – sogenannte Bulte – bilden zusammen mit nassen, teils wassergefüllten Vertiefungen – sogenannten Schlenken – ein kennzeichnendes Mikrorelief. Die verschiedenen Zonen tragen in Abhängigkeit vom Moorwasserstand und den Nährstoffverhältnissen sowie den verschiedenen Standortansprüchen der Pflanzenarten unterschiedliche Pflanzenformationen auf kleinstem Raum.

Verbreitung

Bult-Schlenken-Komplexe kommen in Regen- und Zwischenmooren vor. Ihr Vorkommen deckt sich weitgehend mit der natürlichen Verbreitung dieser Ökosysteme (siehe Abbildung rechts).

Standortmerkmale

In Regenmooren sind die Bulte jene Standorte, welche am trockensten sind. Je nach Entwicklung und Zustand des Moores existieren zerfallende Bulte sowohl in intakten als auch in entwässerten Hochmooren. In niederschlagsarmen Perioden im Hochsommer können die regenwassergenährten Schlenken austrocknen und reduzieren in diesem Bereich das Wachstum der Torfmoose. Langsamer wachsende Bulttorfmoose können so wieder aufholen. Die Bult-Schlenken-Komplexe sind in kontinentaleren Regionen stärker ausgeprägt. In ozeanischen Regenmoorgebieten ist das Relief meist nur flachwellig.

In Zwischenmooren sind die Schlenken grundwasserernährt, während die höchsten Erhebungen der Bulte bereits aus dem Grundwassereinfluss herausgewachsen sind. Das Nebeneinander der trockeneren Bulte und der nassen Schlenken führt in Zwischenmooren meist zu einem großen Artenreichtum.

Gefährdung und Schutz

Die Stufenkomplexe sind sehr stark durch kleinste Eingriffe in den Wasserhaushalt gefährdet. Sie sind besonders empfindlich gegen Trittbelastungen und -schäden. Fußpfade sind meist nach Jahren noch sichtbar.

Literatur

  • W. A. Casparie: Bog development in southeastern Drenthe (The Netherlands). In: Vegetatio. Kluwer Acad. Publ., Den Haag 25.1972, 1-272.
  • Klaus Dierssen, Barbara Dierssen: Moore. Ulmer, Stuttgart, 2001. ISBN 3-8001-3245-1