Bundesregierung Schober I

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Die Bundesregierung Schober I (21. Juni 1921–26. Jänner 1922) bzw. Bundesregierung Breisky (26./27. Jänner 1922) folgte, am 21. Juni 1921 vom Nationalrat mit 98 von 160 abgegebenen Stimmen gewählt,[1] der Bundesregierung Mayr II, einem christlichsozialen Minderheitskabinett, nach.[2] Das überwiegend aus Beamten bestehende Kabinett wurde von der Christlichsozialen Partei und von den Großdeutschen gestützt; die Sozialdemokraten befanden sich in Opposition.

Am 26. Jänner 1922 reichte Kanzler Johann Schober seine sofortige Demission bei Bundespräsident Michael Hainisch ein. Dieser beauftragte die Regierung gemäß Artikel 71 der Verfassung von 1920 mit der Fortführung der Verwaltung, der bisherige Vizekanzler Walter Breisky wurde mit der Leitung der einstweiligen Bundesregierung[3] betraut. Diese "einstweilige Bundesregierung" war lediglich einen Tag im Amt, bereits am 27. Jänner wurde das Kabinett Schober II im Nationalrat gewählt.

Der Grund für den Rücktritt Schobers war, dass die Großdeutschen ihn nicht mehr unterstützten, nachdem Schober am 16. Dezember 1921 auf Schloss Lana bei Prag mit der Tschechoslowakei den so genannten Vertrag von Lana über die gegenseitige Anerkennung der Staatsgrenzen abgeschlossen hatte und damit nach Auffassung der Großdeutschen auf das Selbstbestimmungsrecht der Sudetendeutschen verzichtet hatte. Der großdeutsche Innenminister Leopold Waber war daraufhin am 16. Jänner zurückgetreten.

Bundesminister (für) Amtsinhaber Partei Anmerkung
Bundeskanzler, mit der Leitung des
Bundesministeriums für Äußeres betraut
Johann Schober bis 26. Jänner 1922
Walter Breisky (mit dem Vorsitz der Regierung betraut)
Vizekanzler, betraut mit Kultus und Unterricht Walter Breisky bis 26. Jänner 1922 CSP Funktion von 26. bis 27. Jänner inexistent[4]
Inneres und Unterricht Leopold Waber bis 16. Jänner 1922
Johann Schober bis 26. Jänner 1922
Walter Breisky
GDVP


Schober und Breisky jeweils nur mit der Führung der Geschäfte betraut
Land- und Forstwirtschaft Leopold Hennet
Finanzen Ferdinand Grimm bis 7. Oktober 1921
Alfred Gürtler
Heereswesen Carl Vaugoin bis 7. Oktober 1921
Josef Wächter
CSP
Offizier
Handel und Gewerbe, Industrie und Bauten Alexander Angerer bis 7. Oktober 1921
Alfred Grünberger
Justiz Rudolf Paltauf
Verkehrswesen Walter Rodler
soziale Verwaltung Franz Pauer
Volksernährung Alfred Grünberger (mit der Leitung betraut)

Quellen