Burg Altenfelsberg

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Burg Altenfelsberg

Zustand der Burgstelle 1984

Alternativname(n) Felsberg
Staat Deutschland
Ort Wallerfangen-St. Barbara
Entstehungszeit 1000 bis 1200
Burgentyp Höhenburg, Spornlage
Erhaltungszustand Burgstall
Ständische Stellung Adlige
Geographische Lage 49° 20′ N, 6° 41′ OKoordinaten: 49° 19′ 49″ N, 6° 41′ 29″ O
Burg Altenfelsberg (Saarland)

Altenfelsberg ist eine Burgstelle bei dem Ortsteil St. Barbara der Gemeinde Wallerfangen, Landkreis Saarlouis, Saarland.

Geschichte

Die Burg hieß ursprünglich Felsberg und wurde 1179 urkundlich erstmals erwähnt.[1] Sie befand sich im Besitz der Ritter von Vellesperc oder Velsperch. Aufgrund ihrer Ähnlichkeit mit der Merburg bei Kirrberg wird vermutet, dass sie bereits in frühsalischer Zeit (Mitte 11. Jahrhundert) angelegt wurde. Auch die ältesten Keramik-Funde sprechen für diese Entstehungszeit. 1341 wurde sie durch Erzbischof Balduin von Trier in der Fehde mit dem Wildgraf Johann von Daun geschleift. Als Ersatz errichteten die Ritter von Felsberg eine Neue Burg an anderer Stelle, die den Namen Neu-Felsberg erhielt (heute als Teufelsburg bekannt).

Lage und Anlage

Die Burgstelle der Spornburg liegt an der östlichsten Spitze eines Bergspornes (ein Ausläufer des Saargaus) und besteht aus einer länglich-ovalen Hauptburg von etwa 40 mal 20 Meter Ausdehnung und einer etwa doppelt so großen, vermutlich späteren Vorburg. Vor- und Hauptburg waren durch heute stark verflachte und teilweise verfüllte Gräben gegen die Bergseite geschützt. An Mauerwerk hat sich praktisch nichts erhalten. Heute liegen auf dem Burgareal Privatgrundstücke. Robert Seyler berichtet, dass die Besitzer die um die Mitte des 20. Jahrhunderts noch vorhandenen Fundamente abgetragen hätten.[2]

Am Südhang der Burg liegt ein Kupferstollen, der vom 1492 bis 1669 betriebenen Bergbau der lothringischen Herzöge zeugt (nicht zu verwechseln mit dem römischen Emilianusstollen).

Die Herren von Felsberg 1179 – 1341

Der erste urkundlich erwähnte Herr von Felsberg ist Udo von Vellesper (1179). Gut ein Jahrhundert später wird der Tempelritter Gottfried von Esch als Herr von Felsberg genannt (1288 – 1295). 1295 erhielt Wichard von Brücken, Sohn des Tempelritters Arnold von Brücken, von Ferry III., Herzog von Lothringen, die Burg Felsberg als Lehen. Wichard, um 1305 wohl kinderlos gestorben, vererbte die Burg an seine Schwester Lore, die mit Thierry von Warsberg verheiratet war. Deren Sohn Wichard von Hamberg (Hombourg-sur-Kaner), Bailli von Deutsch-Lothringen, übernahm die Burg. Als er vermutlich 1319 starb, waren seine Söhne noch minderjährig. Wichards Witwe Hildegard war vermutlich die Schwester von Adelaide von Saarbrücken, die ihrerseits mit Arnold V. von Sierck verheiratet war; auf diese Weise kam das Geschlecht derer von Sierck ins Spiel. Johann von Sierck wurde wohl Vormund von Arnold und Thierry, den minderjährigen Söhnen von Wichard und Hildegard, und nutzte die Gelegenheit, Besitzrechte an der Burg Felsberg zu erwerben.[1]

In der Folgezeit geriet die Burg vermehrt in kriegerische Auseinandersetzungen zwischen dem Herzogtum Lothringen und dem Erzbistum Trier. Als Johann, Wildgraf von Daun, von Felsberg aus Raubzüge gegen Erzbischof Balduin unternahm, beschloss dieser, die Burg zu zerstören, was dann 1341 geschah. 1370 wurde Arnold von Felsberg Herr der Burg Neufelsberg (Teufelsburg), die nach Balduins Tod 1354 an anderer Stelle erbaut worden war.[1]

Literatur

  • Robert Seyler: Burgen und Schlösser im Land an der Saar. In: Zeitschrift für die Geschichte der Saargegend. 9, 1959
  • Matthias Schmitt: Die Teufelsburg und ihre Geschichte(n). Geschichte der Herrschaft Alt- und Neufelsberg von 1179 bis 1700. Ausgabe 2010

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c Matthias Schmitt: Die Teufelsburg und ihre Geschichte(n). Geschichte der Herrschaft Alt- und Neufelsberg von 1179 bis 1700. Ausgabe 2010
  2. Robert Seyler: Burgen und Schlösser im Land an der Saar. In: Zeitschrift für die Geschichte der Saargegend. 9, 1959