Burg Schadeck

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Burg Schadeck

Burg Schadeck

Staat Deutschland
Ort Schadeck
Entstehungszeit 1288
Burgentyp Höhenburg
Erhaltungszustand Erhalten oder wesentliche Teile erhalten
Ständische Stellung Freiadlige
Geographische Lage 50° 24′ N, 8° 9′ OKoordinaten: 50° 24′ 30″ N, 8° 9′ 20″ O
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Schadeck – Auszug aus der Topographia Hassiae von Matthäus Merian 1655
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Luftbild mit den Burgen Runkel und Schadeck
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Burg Runkel am linken und Trutzburg Schadeck am rechten Lahnufer (Ansicht von SSO)

Burg Schadeck ist eine der Burg Runkel gegenüberliegende Trutzburg an der Lahn im gleichnamigen Runkeler Stadtteil im mittelhessischen Landkreis Limburg-Weilburg.

Lage

Die Höhenburg liegt auf einem etwa 50 Meter steil über dem Fluss Lahn aufragenden Hang in dem nach ihr benannten Stadtteil Schadeck der hessischen Kleinstadt Runkel. Die Burg liegt etwa sechs Kilometer östlich von Limburg und 60 Kilometer nordwestlich von Frankfurt am Main.

Geschichte

Die Burg wurde von 1276 bis 1288 aufgrund von Erb- und Besitzstreitigkeiten von Heinrich von Westerburg als Trutzburg gegen die Burg Runkel erbaut, die sich seinerzeit im Besitz eines Vetters befand. Aufgrund dieser Funktion erhielten sie und die um sie herumliegende Ansiedlung ihren Namen: „eine Ecke zum Schaden der Burg Runkel“. Eine Eroberung der Burg Runkel fand jedoch nicht statt. Am 21. Juli 1321 wurde ein Vertrag geschlossen, der den damaligen Herren Reinhard von Westerburg zwang, die Burg Schadeck als Lehen an den Trierer Erzbischof Balduin zu übergeben. Vorangegangen waren kriegerische Auseinandersetzungen zwischen den beiden späteren Vertragspartnern. Allerdings wurde der Vertrag nicht vollzogen, so dass Balduin als Konsequenz im Jahr 1344 die Burg eroberte. Diese Besitznahme stand im Zusammenhang mit den Bemühungen Balduins, seine rechtsrheinischen Gebiete abzusichern und zu erweitern. Die Auseinandersetzungen um Schadeck gingen offenbar weiter, so dass 1346 ein Vertrag geschlossen wurde, der eine Teilung der Burg vorsah. Noch im gleichen Jahr verkaufte Reinhard von Westerburg seinen Anteil aber vollends an den Erzbischof. Offenbar scheinen die Westerburger aber als Vasallen Balduins auf der Burg geblieben zu sein.

Im Dreißigjährigen Krieg und erneut 1803 wurden Teile der Burganlage, insbesondere der Nordflügel, geschleift.

Ab dem frühen 19. Jahrhundert wechselte der Besitz der Burg mehrfach. Zudem war sie zwischen verschiedenen Eigentümern geteilt. Ab 1821 beherbergte der Westflügel das Bürgermeisteramt der Gemeinde Schadeck und etwa ab 1850 befand sich im zweiten Stock die Gemeindeschule. Im 20. Jahrhundert verschlechterte sich der Bauzustand zusehends, so dass Teile der Burg einzustürzen drohten. In den Jahren 1998 bis 2006 fanden umfassende Sanierungsarbeiten, insbesondere die vollständige Erneuerung des Daches und des Fachwerks im barocken Treppenhaus, statt.

Anlage

Wesentlichster Bestandteil der heutigen Burganlage ist ein gut erhaltener, dreieinhalbgeschossiger, rechteckiger Bau, der an der westlichen Seite einen Treppenturm besitzt. Darin befinden sich privat genutzte Wohnungen, so dass eine Innenbesichtigung von Burg Schadeck nicht möglich ist.

Von den übrigen Gebäudeteilen der Burganlage sind nur noch geringe Reste bzw. Grundmauern erhalten geblieben.

Zusätzlich zum Denkmalschutz hat die Burg den Schutzstatus für den Kriegsfall nach der Haager Konvention erhalten.

Literatur

  • Rudolf Knappe: Mittelalterliche Burgen in Hessen. 800 Burgen, Burgruinen und Burgstätten. 3. Auflage. Wartberg-Verlag, Gudensberg-Gleichen 2000, ISBN 3-86134-228-6, S. 435.
  • Alexander Thon, Stefan Ulrich, Jens Friedhoff: „Mit starken eisernen Ketten und Riegeln beschlossen ...“. Burgen an der Lahn. Schnell & Steiner, Regensburg 2008, ISBN 978-3-7954-2000-0, S. 136–139.
  • Rolf Müller (Hrsg.): Schlösser, Burgen, alte Mauern. Herausgegeben vom Hessendienst der Staatskanzlei, Wiesbaden 1990, ISBN 3-89214-017-0, S. 309.

Weblinks

Commons: Burg Schadeck – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien