Burns Inquiry

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Die Jagd auf den Fuchs mit Hunden und Pferden war in Großbritannien schon lange umstritten
Ende einer Hasenhetze

Die Burns Inquiry ist eine im Auftrag der britischen Regierung eingesetzte Kommission, die eine Entscheidungsgrundlage für das Parlament über Hetzjagden mit Hunden auf Füchse und andere Tiere wie etwa Hasen zusammentragen sollte.

Einsetzung

Im Dezember 1999 kündete der damalige britische Innenminister Jack Straw an, dass er eine Regierungskommission damit beauftragen würde, der die Jagdformen mit Hunden und darunter insbesondere Hetzjagden untersuchen sollte. Mit der Leitung dieser Kommission wurde der britische Wirtschaftswissenschaftler Lord Terence Burns beauftragt. Im Einzelnen sollte diese untersuchen:

  • die unterschiedlichen Aspekte der Jagd mit Hunden und ihre Auswirkung auf die ländliche Ökonomie, auf die Landwirtschaft, Schädlingskontrolle, auf das soziale und kulturelle ländliche Leben, tierschutzrecthliche Aspekte sowie das Management von Wildtieren in verschiedenen Regionen von England und Wales
  • die Auswirkungen, wenn die Jagd mit Hunden untersagt würde
  • wie ein solches Verbot umgesetzt werden könnte.

Empfänger der Untersuchung sollte das Innenministerium sein.[1]

Die Kommission beauftragte eine Reihe von wissenschaftlichen Untersuchungen, besuchte selber mehrere Jagden.[2] und hielt eine Reihe von Anhörungen. Die Kommission wies allerdings darauf hin, dass man sich nicht mit den ethischen Aspekten dieses Themas auseinandersetzen werde.[3][4]

Neben Lord Terence Burns waren außerdem Victoria Edwar, John Marsh, Lawson Soulsby of Swaffham Prior und Michael Winter Mitglieder der Kommission.[5] Die britische League Against Cruel Sports kritisierte allerdings diese Ernennung, weil aus ihrer Sicht mehrere Mitglieder einen Familienhintergrund hatten, der sie Hetzjagden mit Hunden nahestehen ließ.[5]

Ergebnis

Zu den Schlüssen, die nach Ende der Arbeit der Kommission am häufigsten als Ergebnis genannt wurden, zählte die Ansicht, das Jagen mit Hunden in der Form von Hetzjagden schränke das Wohlbefinden der Beutetiere ernsthaft ein.[6] Die Kommission sprach allerdings keine Empfehlung aus, ob diese Jagdform weiterhin erlaubt sein oder ob sie eingestellt werden sollte.[3] In einer späteren Debatte im Haus of Lords hielt der Leiter der Kommission, Lord Burns, außerdem fest, dass das Komitee nicht den Schluss gezogen hätte, diese Jagdform sei grausam. Sie hätten keine ausreichenden wissenschaftlichen Belege gefunden, um auf ein solches Ergebnis zu schließen. Lord Burns wies in der Debatte darauf hin, dass es sich um einen sehr komplexen Sachverhalt handele.[7]

Das Ergebnis der Burns Inquiry wurde sowohl von Jägern als auch von den Gegnern der Hetzjagden gleichermaßen begrüßt.[8][9]

Nachwirkungen

Nach der Veröffentlichung der Ergebnisse der Burns Inquiry legte die britische Regierung beiden Parlamentshäusern einen Entscheidungsentwurf vor, der es den Häusern freistellte, sich zwischen einem Verbot, einer Begrenzung dieser Jagdformen oder einer Selbstregulierung zu entscheiden. Das House of Commons entschied sich für ein Jagdverbot. Das House of Lords, das traditionell diesen Jagdformen verbunden ist, für Selbstregulierung. Die britische Regierung nahm dieses Ergebnis zum Anlass, einen eigenen Gesetzentwurf einzubringen, den Hunting Act 2004.

Einzelnachweise

  1. Committee of Inquiry into Hunting with Dogs: background to the inquiry. 1999. Archiviert vom Original am 3. Dezember 2008.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.defra.gov.uk Abgerufen am 12. Februar 2008.
  2. O,Brien, M.: Hansard, Commons Written Answers. House of Commons. 23. Mai 2000. Abgerufen am 26. Februar 2008.
  3. a b Clover, C.: 'MPs will rule if hunting is cruel', Telegraph. 2001. Abgerufen am 26. Februar 2008. 
  4. R (oao Countryside Alliance and others and others (Appellants)) v Her Majesty's Attorney General and another (Respondents); R (oao Countryside Alliance and others (Appellants) and others) v Her Majesty's Attorney General and another (Respondents) [2007 UKHL 52]. House of Lords. Dezember 2007. Abgerufen am 19. Februar 2008.
  5. a b Hencke, D.: Row over hunting inquiry 'bias', Guardian. 4. Januar 2000. Abgerufen am 25. Februar 2008. 
  6. The Final Report of the Committee of Inquiry into Hunting with Dogs in England and Wales. Her Majesty's Stationery Office. 9. Juni 2000. Archiviert vom Original am 26. September 2007. Abgerufen am 10. Februar 2008.
  7. Burns, T.: Lords Hansard. House of Lords. 12. März 2001. Abgerufen am 19. Februar 2008.
  8. Our hunting campaign. Countryside Alliance. 2004. Archiviert vom Original am 4. März 2008.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.countryside-alliance.org.uk Abgerufen am 26. Februar 2008.
  9. The Burns Inquiry. League Against Cruel Sports. Archiviert vom Original am 27. Oktober 2007.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.league.org.uk Abgerufen am 26. Februar 2008.

Weblinks