Burnupia

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Burnupia
Systematik
Stamm: Weichtiere (Mollusca)
Klasse: Schnecken (Gastropoda)
Ordnung: Lungenschnecken (Pulmonata)
Unterordnung: Wasserlungenschnecken (Basommatophora)
Familie: Tellerschnecken (Planorbidae)
Gattung: Burnupia
Wissenschaftlicher Name
Burnupia
Walker, 1912

Die Gattung Burnupia gehört zur Familie der Tellerschnecken (Planorbidae) und ist eine in zahlreichen Arten in Afrika (und vielleicht auch anderswo) vorkommende Süßwasserschneckengattung.

Merkmale

Sie ist durch eine napfförmige Schale ausgezeichnet und erinnert hierdurch sowie durch ihre Größe (bis 10 mm) etwas an die europäischen Ancylus-Arten, mit denen sie aber nicht direkt verwandt ist.

Über spezielle Ausgestaltungen der Spermienmorphologie berichten Hodgson et al.[1]

Verbreitung und Lebensweise

Außer aus Afrika, wo die Tiere nur südlich der Sahara vorkommen, wird gelegentlich auch über Funde aus Südamerika berichtet.[2] Eine kritische Evaluierung, ob es sich bei den Meldungen aus Südamerika um ein tatsächlich ursprüngliches Vorkommen außerhalb Afrikas handelt oder aber um Verschleppungen oder Fehlbestimmungen, steht aus.

Die Arten leben bevorzugt auf steinigem Untergrund. Sie benötigen sauerstoffreiches Wasser, weshalb sie vielfach auf die Randgebiete von Seen oder aber auf Fließgewässer (einschließlich Wasserfälle) beschränkt sind.

Systematik

Die Gattung wurde 1912 von Bryant Walker erstbeschrieben, sie ist nach dem südafrikanischen Malakologen Henry Clifden Burnup (1852–1928) benannt.[3]

Äußere Systematik

Früher zählte man die Gattung Burnupia (ebenso wie Ancylus) zur inzwischen aufgelösten Familie der "Ancylidae". Gemäß derzeitiger Erkenntnis ist Burnupia ein monophyletisches Taxon und steht relativ isoliert zu den übrigen napfförmigen Schneckengattungen (Ancylus, Ferrissia, Gundlachia, Laevapex, Hebetancylus) der Familie, mit denen sie somit keine natürliche Verwandtschaftsgruppe bildet.[4]

Innere Systematik

Derzeit werden zahlreiche Arten gelistet. Eine kritische taxonomische Revision steht aber aus.[5] Im Folgenden eine Auswahl der Arten:

Einzelnachweise

  1. A. N. Hodgson, J. M. Healy: Comparative sperm morphology of the pulmonate limpets Trimusculus costatus, T. reticulatus (Trimusculidae) and Burnupia stenochorias and Ancylus fluviatilis (Ancylidae). In: Journal of Molluscan Studies. Band 64, 1998, S. 447–460.
  2. Silvana C. Thiengo, Aline C. Mattos, M. Fernanda Boaventura, Márcio S. Loureiro, Sonia B. Santos, Monica A. Fernandez: Freshwater snails and schistosomiasis mansoni in the State of Rio de Janeiro, Brazil: V - Norte Fluminense Mesoregion. In: Memórias do Instituto Oswaldo Cruz. Band 99, suppl. 1, Rio de Janeiro 2004. doi:10.1590/S0074-02762004000900018
  3. R. Meanwell: Henry Clifden Burnup. In: The Nautilus. Band 42, 1928, S. 62–63.
  4. C. Albrecht, T. Wilke, K. Kuhn, B. Streit: Convergent evolution of shell-shape in freshwater limpets: the African genus Burnupia. In: Zoological Journal of the Linnean Society. Band 140, 2004, S. 577–588.
  5. David S. Brown: Freshwater Snails of Africa and their Medical Importance. 2. Auflage. Taylor & Francis, London 1994.
  6. Bryant Walker: Notes on South African Ancylidae I. Occasional papers of the museum of zoology. University of Michigan, Ann Arbor 1926.

Weblinks