Bystre-Kanal

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Karte, auf der rechts das Meer, links das Donaudelta mit dem Bystre-Kanal zu sehen ist
Karte des Donaudeltas, auf dem der Bystre-Kanal verzeichnet ist (mit Bystroe beschriftet)

Der Bystre-Kanal (alternative Schreibweise: Bystroje-Kanal, von ukrainisch

бистрий

/bystryj bzw. russisch

быстро

/bystro, „schnell“, rumänisch Canalul Bâstroe) ist ein zum Schifffahrtskanal ausgebauter Flussarm im nördlichen, ukrainischen Teil des Donaudeltas. Er verbindet die Donau mit dem Schwarzen Meer. Er ist eine Verzweigung des Kilijaarms und liegt zwischen dem „Wylkowe“-Arm und dem „Neuen Stambuler Deltaarm“.

Geographische Lage

Der Bystre-Kanal beginnt etwa 7 km flussabwärts der kleinen Hafenstadt Wylkowe (russisch Вилково/Wylkowo) und führt etwa 9 km weit in östlicher Richtung bis zum Schwarzen Meer.

Geschichte

Der Kanal, auf sowjetischen Karten eingetragen mit dem (russischen) Namen Новостамбульское гирло/Nowo Stambulskoje Gyrlo, „Neuer Stambuler Deltaarm“, ist seit dem Jugoslawien-Krieg versandet. Um die Schwarzmeer-Häfen im ukrainischen Donaudelta wiederzubeleben, hat die ukrainische Regierung eine deutsche Firma aus Hamburg beauftragt, den etwas nördlicher liegenden Bystre-Deltaarm und nicht den bisher benutzten „Neuer Stambuler Deltaarm“ schiffbar zu machen.

Da er mitten durch das Naturreservoir des Donaudeltas (UNESCO World Heritage und nach der Ramsar-Konvention, Gebiet Kyliiske Mouth) führt, werden eine Senkung des Wasserspiegels und eine irreparable Schädigung der einzigartigen Flora und Fauna befürchtet. Trotz zahlreicher Proteste wegen der befürchteten Auswirkungen auf das Ökosystem im nördlichen Donaudelta, von Seiten der rumänischen Regierung, der Europäischen Union, der USA sowie zahlreicher Umweltschutzorganisationen (World Wildlife Fund, NABU) hat die ukrainische Regierung hieran festgehalten. Die ukrainische Regierung entgegnete, dass hinter den Vorwürfen vor allem wirtschaftliche Interessen Rumäniens steckten, da dieses bisher eine Art Monopol auf den Schifffahrtsverkehr zum Schwarzen Meer hätte, verbat sich die „Einmischung in innere Angelegenheiten“ und begann ungeachtet aller Aufforderungen mit den Arbeiten. Außerdem hatte die Ukraine den südlichen Nachbarstaat nicht über die Bauabsicht informiert. Die Bauarbeiten wurden am 27. August 2004 eröffnet, doch für die Schifffahrt wurde er nicht freigegeben.

Die Kosten für den Bau der Wasserstraße lagen bei mehr als umgerechnet 15 Millionen Euro.[1]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. vifaost.de, Virtuelle Fachbibliothek Osteuropa, Oleksandr Sawyzkyj: Ukraine: Donau-Schwarzmeer-Kanal weiter umstritten, 6. Oktober 2006

Koordinaten: 45° 21′ 13″ N, 29° 41′ 58″ O