Bürli (Kleingebäck)
Bürli (in der Ostschweiz Pürli geschrieben), regional auch als Mutsch, Mutschli oder Mütschli bezeichnet, ist in der Schweiz ein aus Brotteig hergestelltes Kleingebäck aus Halbweiss- oder Weissmehl. Bürli bedeutet Kleines Bauernbrot.
Verbreitung
Das Hauptverbreitungsgebiet liegt westlich des Flusses Reuss. In den an das Kerngebiet grenzenden Regionen wird für dieses oft mehrfach (vierfach oder doppelt) aneinander gebackene Rundbrötchen auch vom Brötli oder Wasserbrötli gesprochen, in einigen Regionen heissen sie Bürli (Nordwestschweiz) resp. Pürli (Ostschweiz). Im Luzerngebiet und dem südlichen Aargau ist die Verwendung auf die zweiteilige Paarform beschränkt (Doppelbürli). Im Berngebiet kommt das Wort Mutschli traditionell dagegen gar nicht vor, da dort dieses Kleingebäck historisch bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts nicht angeboten wurde. Die Verbreitung zieht sich von der Reuss gen Osten durch die Innerschweiz bis ins Glarnerland und bis St. Gallen und dem westlichen Zipfel von Graubünden, wobei sie dort meist wieder vierteilig ausgeformt wird. Weiter östlich – und nur dort innerhalb der Schweiz – spricht man von Migga. Die Bezeichnung, die noch Mitte des 20. Jahrhunderts üblich war, hat sich seitdem weitgehend auf den Begriff Bürli reduziert.[1]
Weblinks
- Dialektwörterbuch, Sammlung Schweizerdeutscher Dialektwörter und -begriffe
- Der Mutsch oder das Bürli. Konditorei- und Backwaren, Verein Kulinarisches Erbe der Schweiz
Literatur
- Paul Geiger, Richard Weiss: Atlas der schweizerischen Volkskunde, 1. Teil, Basel 1951, Seite 112 und Karte I 19
Einzelnachweise
- ↑ Der Mutsch oder das Bürli. Konditorei- und Backwaren, Verein Kulinarisches Erbe der Schweiz.