Cäcilienode

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Eine Cäcilienode ist ein Chorwerk zu Ehren der heiligen Cäcilia von Rom, der Schutzpatronin der Musik und der Musiker.

Seit 1683 hatte es sich in England eingebürgert, dass die Londoner Society of Music den Festtag der hl. Cäcilia, den 22. November, alljährlich in besonderer Weise feierte: mit einem Festgottesdienst, der anschließenden Aufführung einer Komposition zu Ehren Cäcilias in der Stationers’ Hall, und schließlich einem Festmahl. Mit der Komposition des Chorwerks wurde jedes Jahr einer der führenden Komponisten der Society beauftragt. Diese Tradition wurde rund 30 Jahre lang mit nur wenigen Unterbrechungen durchgehalten. Ab dem 18. Jahrhundert nahm die Regelmäßigkeit der Neukompositionen ab, doch wurden noch bis Mitte des 18. Jahrhunderts immer wieder neue Cäcilienoden komponiert. Insbesondere in den Jahren 1729–1739 entstanden noch einmal sieben Werke, darunter die beiden Beiträge Georg Friedrich Händels zu der Gattung.

Auch die Texte der Oden wurden in den ersten Jahren jährlich neu verfasst, in späteren Jahren wurden einige, offenbar besonders beliebte Texte z. B. von John Dryden und Alexander Pope, mehrfach neu vertont. Die Texte enthalten oft charakteristischerweise Abschnitte, in denen von bestimmten Instrumenten und Musikarten sowie von den davon erregten Emotionen die Rede ist. Diese regten die Komponisten oft zu lebhaften imitatorischen musikalischen Effekten an.

Die Komponisten und ihre Werke

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Stationers’ Hall, Ort der Uraufführung der Londoner Cäcilienoden

Weitere Werke ohne Bezug zur Londoner Society of Music

Literatur

  • Charles Henry Biklé: The Odes for St. Cecilia’s Day in London (1683–1703). 4 Bände. Dissertation, University of Michigan, 1982, OCLC 9841844.
  • Matthew Gardner: Handel and Maurice Greene’s Circle at the Apollo Academy: The Music and Intellectual Contexts of Oratorios, Odes and Masques (= Abhandlungen zur Musikgeschichte. Band 15). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2008, ISBN 978-3-89971-512-5, S. 203–270 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  • Reinhold Hammerstein: Caecilia. In: Ludwig Finscher (Hrsg.): Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Zweite Ausgabe, Sachteil, Band 2 (Bolero – Encyclopedie). Bärenreiter/Metzler, Kassel u. a. 1995, ISBN 3-7618-1103-9, Sp. 309–317 (Online-Ausgabe, für Vollzugriff Abonnement erforderlich)
  • William Henry Husk: An Account of the Musical Celebrations on St Cecilia’s Day in the Sixteenth, Seventeenth and Eighteenth Centuries. 1857 (Digitalisat in der Google-Buchsuche). Neuausgabe: Cambridge University Press, 2014, ISBN 978-1-108-08032-3.
  • Rosamond McGuinness, Tony Trowles: Ode (ii): (iii) Odes for St Cecilia’s Day. In: Grove Music Online (englisch; Abonnement erforderlich).
  • Tony Trowles: Ode: III. Die Ode in England und Irland im 17. und 18. Jahrhundert. In: Ludwig Finscher (Hrsg.): Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Zweite Ausgabe, Sachteil, Band 7 (Myanmar – Quellen). Bärenreiter/Metzler, Kassel u. a. 1997, ISBN 3-7618-1108-X, Sp. 567–570 (Online-Ausgabe, für Vollzugriff Abonnement erforderlich)