C/2006 P1 (McNaught)
C/2006 P1 (McNaught)[ i ] | |
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Eigenschaften des Orbits (Animation) | |
Orbittyp | hyperbolisch |
Numerische Exzentrizität | 1,00003 |
Perihel | 0,171 AE |
Neigung der Bahnebene | 77,828° |
Periheldurchgang | 12. Januar 2007 |
Bahngeschwindigkeit im Perihel | 101,9 km/s |
Geschichte | |
Entdecker | R. H. McNaught |
Datum der Entdeckung | 7. August 2006 |
Ältere Bezeichnung | - |
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C/2006 P1 (McNaught) ist ein Komet, der am 7. August 2006 vom Australier Robert McNaught entdeckt wurde. Der Komet entwickelte sich im Januar 2007 zu dem hellsten Kometen seit Ikeya-Seki im Jahre 1965 und war der erste Komet seit 1976, der mit bloßem Auge am Taghimmel gesehen werden konnte.
Entdeckung
Robert McNaught entdeckte den Kometen mit einem 50-cm-Schmidt-Teleskop im Rahmen des Siding Spring Surveys. Dabei wird der Nachthimmel regelmäßig auf neue Asteroiden und Kometen überwacht. Es war McNaughts 31. Kometenentdeckung.
Umlaufbahn
Der Komet passierte die Sonne am 12. Januar 2007 in einem Abstand von nur 0,17 AE. Damit lag der sonnennächste Punkt (Perihel) noch innerhalb der Merkurbahn. Die größte Erdnähe wurde mit 0,81 AE am 15. Januar 2007 erreicht.
Beobachtungsbedingungen
Von Dezember 2006 bis zur dritten Januarwoche 2007 hatte der Komet nur einen geringen Winkelabstand zur Sonne, weshalb seine Beobachtung durch die Dämmerung sehr erschwert wurde.
Auf der Nordhalbkugel der Erde waren die besten Sichtbedingungen in der Woche vor dem Perihel. Der Komet konnte sowohl in der Abend- als auch in der Morgendämmerung beobachtet werden. Bis einschließlich 13. Januar war er in Mitteleuropa noch freiäugig in der Abenddämmerung sichtbar. Da der Komet inzwischen südlich der Sonne stand, ging er für Beobachter auf der Nordhalbkugel bereits vor der Sonne unter und erst nach der Sonne auf, weshalb Beobachtungen am Abend- oder Morgenhimmel nicht mehr möglich waren. Am 13. Januar konnte der Komet in Mitteleuropa mit bloßem Auge sogar am Taghimmel gesehen werden. Am 14. Januar gelangen noch vereinzelt teleskopische Sichtungen am Taghimmel. Eigentlich konnte der Komet danach auf der Nordhalbkugel nicht mehr gesehen werden, da er zu weit südlich stand. Dies galt aber nur für den Kopf des Kometen. Der Schweif wurde nach dem Perihel so lang, dass überraschend am 17. Januar Aufnahmen der äußersten Ausläufer des Kometenschweifes von der Nordhalbkugel aus gelangen. Am 20. Januar wurden die Schweifstrukturen auch von Deutschland und Österreich aus fotografiert. Sie waren etwa 1–2 Stunden nach Sonnenuntergang in westlicher Richtung zu sehen, allerdings äußerst schwach.
Die Kometenerscheinung war auf der Südhalbkugel in den zwei Wochen nach dem Perihel noch weit spektakulärer als auf der Nordhalbkugel. Der Komet bildete einen breit gefächerten und etwa 40° langen Schweif aus. Im Gegensatz zu den stark durch die Dämmerung beeinträchtigten Beobachtungsbedingungen auf der Nordhalbkugel konnte der Komet auf der Südhalbkugel an wesentlich dunklerem Himmel gesehen werden, da der Winkelabstand des Kometen zur Sonne nach dem Perihel schnell angestiegen war. Im weiteren Verlauf war der Komet dort auch am dunklen Nachthimmel sichtbar und die ganze Nacht über beobachtbar. Am 1. Februar war er auf der Südhalbkugel immer noch freiäugig am Nachthimmel zu sehen.
Helligkeitsentwicklung
Der Komet wurde am 5. Januar 2007 bei guter Horizontsicht mit bloßem Auge tief am Dämmerungshimmel sichtbar. Seine Helligkeit betrug zu diesem Zeitpunkt etwa 1mag. Am 6. Januar erreichte die Helligkeit 0mag. Am 7. Januar gelang eine erste teleskopische Fotografie des Kometen bei Tage. Am 8. Januar betrug die Helligkeit −1mag, am 10. Januar −2mag und am 12. Januar über −3mag. Am 12. wurde der Komet erstmals mit bloßem Auge am Taghimmel gesehen. Die Beobachtung gelang 15 Minuten vor Sonnenuntergang bei sehr klarem Himmel auf einem 1250 m hohen Berg. Am 13. Januar wurde der Komet am Mittag und Nachmittag von mehreren Beobachtern in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz freisichtig am Taghimmel gesehen, der tiefblau und außergewöhnlich transparent war. Die Helligkeit des Kometen betrug an diesem Tag etwa −5mag (deutlich heller als Venus). Auch am 14. Januar wurde der Komet mit bloßem Auge am Taghimmel gesehen, denn der Komet erreichte seine größte Helligkeit mit etwa −5,5mag. Am 15. Januar war die Helligkeit auf etwa −4mag gesunken und es gab nur noch vereinzelte freiäugige Sichtungen am Taghimmel. Am 1. Januar betrug sie knapp unter −3mag. Trotz abnehmender Gesamthelligkeit wurde die Kometenerscheinung auf der Südhalbkugel von Abend zu Abend besser, da sich im Gegenzug der Winkelabstand zur Sonne verbessert hat. Am 18. Januar war der Komet dort ein nicht übersehbares Objekt am Abendhimmel. Danach nahm die Helligkeit weiter ab und betrug am 1. Februar +3mag. Der Komet war noch bis etwa 5. Februar mit bloßem Auge auf der Südhalbkugel sichtbar und war danach noch einige Tage mit dem Feldstecher beobachtbar.
Beobachtung aus dem Weltraum
Vom 12. bis zum 16. Januar durchlief McNaught das Gesichtsfeld des Koronografen LASCO C3 des Weltraumobservatoriums SOHO. Es war der hellste Komet, der mit diesem Instrument registriert wurde. Die Helligkeit war so stark, dass das Bild teilweise überstrahlt wurde. Darüber hinaus hat die Raumsonde STEREO-B Aufnahmen des Kometen zur Erde übertragen. Bilder zeigten erstmals den Schweif des Kometen in seiner ganzen Ausdehnung.
Siehe auch
Weblinks
- Ausführliche Infos & Linksammlung, täglich aktualisiert
- Cosmic Mirror (englisch)
- Fotos des Kometen (englisch)
- Grafik mit Helligkeitsentwicklung
- Webseite des Entdeckers (englisch)
- Bilder des Kometen von STEREO-B (englisch)