CADUS – Redefine Global Solidarity

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CADUS – Redefine Global Solidarity
Rechtsform eingetragener Verein
Gründung 2014
Sitz Berlin, Deutschland
Schwerpunkt medizinische Nothilfe
Aktionsraum Irak, Syrien, Mittelmeer
Website www.cadus.org

CADUS – Redefine Global Solidarity ist eine deutsche Hilfsorganisation, die unter anderem im Irak und in Syrien medizinische Nothilfe leistet.

Organisation

Mitte 2014 wurde die Organisation Phoenix e.V. als eingetragener Verein begründet, welche ein Jahr später in CADUS – Redefine Global Solidarity umbenannt wurde.[1] Davor existierte der Verein formal als Wind säen.[2] Ziel des Vereins ist es, Projekte zur medizinischen Versorgung, Errichtung von semi-permanenten Unterkünften, Trauma­hilfe und Wasserver- und -entsorgung in unterversorgten und entlegenen Gebieten und Krisenregionen zu initiieren bzw. bestehende Projekte zu unterstützen.[3]

Das CADUS-Team 2019: Etwa zwanzig Personen auf einer Holzplattform. Im Hintergrund ein See mit angrenzendem Wald.
Gruppenfoto des Kernteams (2019)

Die Gründer des Vereins kommen aus der linken Club- und Musikszene von Berlin.[4] Bundespräsidentschaftskandidat Gerhard Trabert war 2017 Teil eines CADUS-Zentrums zur Trauma-Stabilisierung in Mossul.[5]

Projekte

AERU – Airborne Emergency Response Unit

Ziel des AERU-Projektes, das in Kooperation mit der Humanitarian Pilots Initiative (HPI) durchgeführt wird, soll ein plattformunabhängiges Notschirm-System zum Luftabwurf von 80 bis 120 Kilogramm schweren Hilfsgütern sein, um kostengünstige humanitäre Hilfe in schwer zugänglichen Regionen zu gewährleisten.[6]

Crisis Response Makerspace

In Anlehnung an FabLabs will Cadus mit einem Forschungs- und Innovationsnetzwerk zu Universitäten, Hochschulen und der Maker-Szene neue Lösungen für Einsatzszenarien entwickeln. Die Entwicklung solle gemeinfrei gehalten werden, um sie auch anderen Nichtregierungsorganisationen zugänglich zu machen. Auch Teile der Open Health HACKademy, eines Hackathons für Gesundheitstechnologien, fanden im Makerspace statt.[7]

Mobile Hospital

Die CADUS-Einsatzfahrzeuge und ein Anhänger des Mobile Hospitals vor einem mehrstöckigen Gebäude
„Trauma Stabilisation Point“ des Mobile Hospitals und Einsatzfahrzeuge in Mossul (2019)

Das Mobile Hospital ist ein Projekt für ein mobiles Krankenhaus im Norden vom Irak und Syrien. Es besteht aus zwei LKW und mehreren Behandlungs- und Operations­zelten, die schnell auf- und wieder abgebaut werden können. Die Mobilität des Krankenhauses ist von entscheidender Bedeutung, da in der Region häufig Gesundheitszentren attackiert werden. Das Mobile Hospital hat zehn Behandlungsplätze und einen OP-Tisch und wird von 10 Helfern, darunter drei Ärzte, betrieben.[8][9]

Gemeinsam mit Professuren der Beuth Hochschule für Technik und der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin wurde ein krisenfähiges Monitoringsystem für mobile Krankenhäuser konzipiert (remo²hbo)[10], das via Mailingliste und GitHub in einem offenen Entwicklungsprozess entwickelt wird.[11] Unter den zugehörigen Fahrzeugen befindet sich ein durch Spenden reaktivierter Gerätekraftwagen des Technischen Hilfswerks.[12]

SAR Mittelmeer

2015 sammelte die Organisation Geld für ein Boot, um die Seenotrettung vor Lesbos zu unterstützen.[13] 2016 betrieben sie zusammen mit der Organisation LifeBoat das Seenotrettungsschiff Minden vor der Libyschen Küste.[14]

Datei:CadusCrisisRepsonseMakerSpace IMG 20190614 184357 8.jpg
Eingangsbereich des Cadus Maker Spaces in Berlin

Universität Mossul

Zum Wiederaufbau der vom Islamischen Staat zerstörten Universität Mossul startete CADUS eine Spendenaktion über den Verkauf von T-Shirts und Beuteln mit Motiven Studierender und Kunstschaffenden Mossuls.[15]

Weblinks

Commons: CADUS – Redefine Global Solidarity – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. FAQ – CADUS – Redefine Global Solidarity. Abgerufen am 17. Oktober 2017.
  2. Cadus e.V. Chronologischer Abdruck/Historischer Abdruck. Amtsgericht Berlin (Charlottenburg) VR 31402. In: Gemeinsames Registerportal der Länder. Justizministerium des Landes Nordrhein-Westfalen, abgerufen am 19. Juni 2019.
  3. Vereinssatzung. (PDF) 20. Februar 2016, abgerufen am 27. Oktober 2017.
  4. Niklas Franzen: Vom Club in den Krieg. In: Neues Deutschland. 21. Februar 2018, abgerufen am 26. Februar 2018.
  5. Jonas Grünwald: A special war story. In: Cadus e.V. - Redefine Global Solidarity. 4. März 2019, abgerufen am 10. Januar 2022.
  6. AERU. Airborne Emergency Response Unit. Airdrop Capacities for Disaster Relief. In: Humanitarian Pilots Initiative. Abgerufen am 3. Mai 2019.
  7. MatchMyMaker_SvensStorySpendenaufruf. In: YouTube. be able e.V., 3. April 2021, abgerufen am 19. Juli 2021 (deutsch).
  8. Anja Meyer: Helfen unter ständiger Bedrohung. In: Berliner Morgenpost. 31. Januar 2017, abgerufen am 27. Oktober 2017.
  9. Social Impact: Hilfe, wo sich keiner hintraut. In: enorm Magazin. Abgerufen am 3. Mai 2019.
  10. remo²hbo. Robustes und reparierbares Vitalparametermonitoring im mobilen Krankenhaus (repairable patient monitoring in mobile hospital boxes). Institut für angewandte Forschung IFAF Berlin, 1. April 2017, abgerufen am 3. Mai 2019.
  11. Remo²hbo. Robustes und reparierbares Vitalparametermonitoring im mobilen Krankenhaus (repairable patient monitoring in mobile hospital boxes). In: Remo²hbo. HTW Berlin. Centrum für biomedizinische Bild- und Informationsverarbeitung CBMI. Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin, abgerufen am 2. Juli 2019.
  12. Jonas Grünwald: Mobile Hospital. Von der Idee bis zum Einsatz. In: CADUS Blog. CADUS e.V. – redefine global solidarity, 12. Januar 2018, abgerufen am 12. September 2019.
  13. Berliner Organisation sammelt Geld für Rettungsboot. In: Der Tagesspiegel. 17. November 2015, abgerufen am 27. Oktober 2017.
  14. Erik Gaitzsch, Neda Ghotbi: An der Grenze der Zivilisation. In: Der Tagesspiegel. 7. November 2016, abgerufen am 27. Oktober 2017.
  15. CADUS e.V.: Schenken und Gutes tun! In: Facebook. 15. Dezember 2017, abgerufen am 6. Mai 2019.