Canines Coronavirus

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Canines Coronavirus
Canine coronavirus.jpg

Canines Coronavirus

Systematik
Klassifikation: Viren
Realm: Riboviria[2]
Reich: Orthornavirae[1]
Phylum: Pisuviricota[1]
Klasse: Pisoniviricetes[1]
Ordnung: Nidovirales
Unterordnung: Cornidovirineae[1]
Familie: Coronaviridae
Unterfamilie: Coronavirinae
Gattung: Alphacoronavirus
Untergattung: Tegacovirus
Art: Alphacoronavirus 1
Unterart: Canine Coronavirus
Taxonomische Merkmale
Genom: (+)ssRNA linear
Baltimore: Gruppe 4
Symmetrie: helikal
Wissenschaftlicher Name
Canine Coronavirus
Kurzbezeichnung
CCoV, CCV
Links

Das Canine Coronavirus (CCoV, Spezies Alphacoronavirus 1) ist ein Hunde befallendes Alphacoronavirus (Coronaviridae)[3] der Untergattung Tegacovirus.[4][5]

Das einstrangig umhüllte RNA-Virus wurde 1971 an Wachhunden in Deutschland entdeckt.[3] Eine stark virulente Form des Virus verursacht Darmerkrankungen bei Hunden. Das Virus gelangt durch Bindung an die Alanin-Aminopeptidase in seine Wirtszelle.[6]

Mitglieder

Zum Stamm Canines Coronavirus gehören nach ICTV (mit Zugriffsnummern in Klammern):

  • Canine Coronavirus Typ I[5]
    • Canine Coronavirus Stamm Elmo/02 (AY426983)[5]
  • Canine Coronavirus Typ II[5][7]
    • Canine Coronavirus Stamm NTU336/F/2008 (GQ477367)[5]

Weitere Mitglieder nach NCBI (mit Stand 28. Januar 2022) sind:[8]

  • Canine coronavirus 1-71
  • Canine coronavirus BGF10
  • Canine coronavirus isolate NJ17
  • Canine enteric coronavirus INSAVC-1
  • Canine enteric coronavirus K378
  • Chinese ferret badger coronavirus DM95/2003 (ICTV: nicht klassifiziert in Alphacoronavirus 1)[5]
  • Raccoon dog coronavirus GZ43/2003 (ICTV: nicht klassifiziert in Alphacoronavirus 1)[5]
  • Spotted hyena coronavirus

Enterisches Coronavirus bei Hunden

Pathogenität

Das Virus dringt in die Zotten des Dünndarms ein und vermehrt sich dort. Darmerkrankungen können mit einer virusinduzierten Apoptose (programmierter Zelltod) von Zellen der Epithelschleimhaut des Dünndarms zusammenhängen.[9] Ursprünglich wurde angenommen, dass das Hunde-Coronavirus schwere Magen-Darm-Erkrankungen verursacht, aber heute werden die meisten Fälle als sehr mild oder ohne Symptome angesehen.[10] Eine schwerwiegendere Komplikation des Hunde-Coronavirus tritt auf, wenn der Hund auch mit dem Parvovirus infiziert ist.[11] Eine Coronavirus-Infektion der Darmzotten macht die Zellen anfälliger für eine Parvovirus-Infektion. Gelegentlich wird aber immer noch über tödliche Darmerkrankungen von Hunden berichtet, die mit dem Caninen Coronavirus ohne das Vorhandensein eines Parvovirus assoziiert sind.[12][13] Dies könnte mit der hohen Mutationsrate zusammenhängen, zu denen auch das Canine Coronavirus gehört.[3]

Symptome, Diagnose, Behandlung und Kontrolle

Die Inkubationszeit beträgt ein bis drei Tage.[11] Die Krankheit verbreitet sich über den Kot infizierter Hunde, die das Virus normalerweise sechs bis neun Tage, manchmal aber auch noch sechs Monate nach der Infektion ausscheiden.[10] Zu den Symptomen gehören Durchfall, Erbrechen und Anorexie. Die Behandlung erfordert normalerweise nur Medikamente gegen Durchfall. Schwer betroffene Hunde benötigen zudem Infusionen gegen Dehydration. Todesfälle sind selten. Es gibt einen Impfstoff (ATCvet-Code: QI07AD11)[14], der normalerweise Welpen verabreicht wird, die anfälliger für das Virus sind, sowie Hunden, die ein hohes Expositionsrisiko haben.[11]

Canines Coronavirus II

Bekannt als Canines respiratorisches Coronavirus (CRCoV) und ähnlich wie der Stamm OC43 von Betacoronaviren von Rindern und Menschen, wurde im Jahr 2003 eine bis dahin unbekannte Variante des Virus erstmals aus Lungenproben von Hunden in Vereinigten Königreich isoliert[15] und seitdem auf dem europäischen Festland[16] und in Japan entdeckt.[17][18]

Hybrides Canines-Felines Coronavirus

Im Mai 2021 wurde die Fund eines neuartigen rekombinanten Alphacoronavirus CCoV-HuPn-2018 von Hund und Katze bekannt gegeben, das von einem menschlichen Patienten in Sarawak, Malaysia, mit Lungenentzündung isoliert wurde. Dieses Virus scheint von Hunden auf Menschen übergesprungen zu sein.[19]

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d ICTV: ICTV Taxonomy history: Severe acute respiratory syndrome-related coronavirus, EC 51, Berlin, Germany, Juli 2019; Email ratification March 2020 (MSL #35)
  2. ICTV Master Species List 2018b v2 MSL #34v, März 2019.
  3. a b c Genetic evolution of canine coronavirus and recent advances in prophylaxis. PMID 16472519 (englisch).
  4. Taxonomy browser (Canine coronavirus). In: www.ncbi.nlm.nih.gov . Abgerufen am 1. März 2020.
  5. a b c d e f g ICTV 9th Report (2011) Coronaviridae (Englisch) In: International Committee on Taxonomy of Viruses (ICTV) . Abgerufen am 10. Januar 2019.
  6. NCBI: Canine coronavirus 2
  7. NCBI: Canine Coronavirus
  8. A Ruggieri, L Di Trani, I Gatto, M Franco, E Vignolo, B Bedini, G Elia, C Buonavoglia: Canine coronavirus induces apoptosis in cultured cells. In: Vet Microbiol. 121, Nr. 1–2, 2007, S. 64–72. Modul:Vorlage:Handle * library URIutil invalid. PMID 17254720.
  9. a b Pratelli, A.: Canine Coronavirus Infection. In: Recent Advances in Canine Infectious Diseases. 2005. Archiviert vom Original am 10. April 2005. Abgerufen am 25. Juni 2006.
  10. a b c
  11. canine coronavirus (englisch) WHO Collaborating Centre for Drug Statistics Methodology. Abgerufen am 19. März 2020.
  12. Ellis, John A.: Outbreak! How can we approach emerging diseases?. In: Proceedings of the North American Veterinary Conference. 2006. Archiviert vom Original am 29. September 2007. Abgerufen am 28. Januar 2007.
  13. Anastasia N. Vlasova, Annika Diaz, Debasu Damtie, Leshan Xiu, Teck-Hock Toh, Jeffrey Soon-Yit Lee, Linda J. Saif, Gregory C. Gray: Novel Canine Coronavirus Isolated from a Hospitalized Patient With Pneumonia in East Malaysia, in: Clinical Infectious Diseases, 20. Mai 2021, ciab456, doi:10.1093/cid/ciab456. Dazu: