Caco-2
Caco-2 (von Cancer coli, Darmkrebs) ist eine immortalisierte humane Darmkrebs-Zelllinie, die in der Arzneimittelforschung als in vitro-Modell für die intestinale Permeabilität einer Verbindung eingesetzt wird. Caco-2-Zellen haben dieselbe Polarität wie Epithelzellen und ähneln diesen morphologisch stark.[1]
Geschichte
Caco-2 wurde in den 1970ern am Sloan-Kettering Cancer Research Institute aus einem kolorektalen Karzinom isoliert. Zu dieser Zeit waren Zelllinien für die Erforschung verschiedener Krebstypen entscheidend.[2] Caco-2 zeigte ein für Krebszellen untypisches Verhalten: Die Zellen differenzierten spontan in Zellkultur und wurden epithelzellenähnlich.[1] In den 1980ern wurde der Einsatz von Caco-2 als Modell für die intestinale Permeabilität entwickelt, als Pionier gilt der an der University of Kansas forschende Ismael J. Hidalgo.[3]
Anwendung
Differenzierte Caco-2-Zellen weisen Mikrovilli, tight junctions und für Enterozyten typische Enzyme wie Lactase, Aminopeptidase N, oder Saccharose-Isomaltase auf.[3][4] Caco-2-Zellen werden meist als Monolayer eingesetzt. Polarisierte Caco-2-Monolayer zeigen eine ähnliche Permeabilität wie das menschliche Darmepithel.[4] Die Zelllinie wird deshalb vor allem in der frühen Arzneimittelforschung eingesetzt, um die Membrangängigkeit eines potentiellen Arzneistoffes zu prüfen.
Einzelnachweise
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- ↑ a b Ismale J. Hidalgo, Thomas J. Raub, Ronald T. Borchardt: Characterization of the Human Colon Carcinoma Cell Line (Caco-2) as a Model System for Intestinal Epithelial Permeability. In: Gastroenterology. Band 96, 1989, S. 736–749 (englisch, gastrojournal.org [PDF; abgerufen am 6. Juli 2022]).
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