Cadentia duriuscula

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Die Cadentia duriuscula (lateinisch, „etwas harte Kadenz“) ist nach Christoph Bernhard (1628–1692) eine musikalische Figur, die er – wie Passus duriusculus und Saltus duriusculus – dem „stylus communis“ zuordnet.[1] Demnach war die besondere Form der Dissonanzbehandlung, um die es hier geht, in Kirchen- und Tafelmusik sowie in Sonaten des 17. Jahrhunderts gebräuchlich.

Bernhard zufolge sind „Cadentiae duriusculae […], welche etwas seltsame Dissonantzen vor denen beyden Schluß-Noten annehmen“.[2] Seine Beispiele zeigen jeweils über dem viertletzten Basston eine dissonante Quarte und über dem drittletzten Basston eine unvorbereitete Septime:

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Cadentiae duriusculae werden vorwiegend in „Solociniis und meistentheils in Arien und Tripeln“ gebraucht, sind jedoch nach Bernhards Dafürhalten „beßer […] gäntzlich zu meiden“.[3]

Quellen und Literatur (chronologisch)

  • Christoph Bernhard: Tractatus compositionis augmentatus. Ms. (Online-Edition Bernhard Lang).
  • Dietrich Bartel: Handbuch der musikalischen Figurenlehre. Laaber-Verlag, Laaber 1985.
  • Thérèse de Goede: From dissonance to note-cluster: the application of musical-rhetorical figures and dissonances to thoroughbass accompaniment of early 17th-century Italian vocal solo music. In: Early Music. Vol. 33, Nr. 2, 2005, S. 233–250.

Einzelnachweise

  1. Bernhard: Tractatus, Kap. 21.
  2. Bernhard: Tractatus, Kap. 34.
  3. Bernhard: Tractatus, Kap. 34.