Caesiumcarbid

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Strukturformel
2 Struktur des Cs2+-Kations Struktur des C22−-Ions
Allgemeines
Name Caesiumcarbid
Andere Namen
  • Cäsiumcarbid
  • Caesiumacetylid
Summenformel Cs2C2
Kurzbeschreibung

weißer Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 22750-56-7
PubChem 101084382
Eigenschaften
Molare Masse 289,83 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[2]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Caesiumcarbid ist eine chemische Verbindung des Caesiums aus der Gruppe der Carbide.

Gewinnung und Darstellung

Caesiumcarbid kann durch Reaktion von Ethin mit einer ammoniakalischen Lösung von Caesium und anschließende rasche Erhitzung des Zwischenproduktes Caesiumhydrogenacetylid Cs2C2·C2H2 bzw. 2 CsHC2 gewonnen werden.

Bei langsamer Erhitzung zersetzt sich das Zwischenprodukt in Caesium, Kohlenstoff und Ethin.[1][3]

Neben Caesiumcarbid Cs2C2 ist mit CsC8 ein weiteres Caesiumcarbid bekannt, welches durch Reaktion von Graphit mit Caesiumdampf bei 300 °C bei Unterdruck gewonnen werden. Bei etwa 400 °C zersetzt sich die Verbindung.[1]

Eigenschaften

Kristallstruktur von hexagonalem Caesiumcarbid

Caesiumcarbid ist ein weißer Feststoff, der sehr luftempfindlich ist.[3] Im Vakuum zersetzt sich die Verbindung zu Caesium und Kohlenstoff bei 700 bis 800 °C.[1] Bei Kontakt mit Wasser zersetzt sie sich zu Ethin und Ceasiumhydroxid.[4]

Wie Rubidiumcarbid liegt auch Caesiumcarbid in zwei Modifikationen vor, die miteinander koexistieren können. Die hexagonale Modifikation (Raumgruppe P62m (Raumgruppen-Nr. 189)Vorlage:Raumgruppe/189, Z=3) kristallisiert im bekannten Natriumperoxidtyp mit zwei kristallographisch unabhängigen Lagen für die C22–-Hanteln. In dieser Modifikation wird jedes Caesiumion von vier C22−-Ionen koordiniert. Die orthorhombische Modifikation (Raumgruppe Pnma (Raumgruppen-Nr. 62)Vorlage:Raumgruppe/62, Z=4) liegt hingegen ein einem bis dahin unbekannten Strukturtyp vor, der mit dem Blei(II)-chloridtyp verwandt ist, wobei die Bleilagen durch geordnete C22–-Einheiten ersetzt sind.[5]

Einzelnachweise

  1. a b c d T. Y. Kosolapova: Carbides Properties, Production, and Applications. Springer Science & Business Media, 2012, ISBN 978-1-4684-8006-1, S. 65 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  3. a b Norbert Auner, Wolfgang A. Herrmann, Uwe Klingebiel: Synthetic Methods of Organometallic and Inorganic Chemistry, Volume 2, 1996 Volume 2: Groups 1,2, 13 and 14. Georg Thieme Verlag, 2014, ISBN 3-13-179171-3, S. 44 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Monographien über angewandte Elektrochemie. W. Knapp, 1. Januar 1914 (books.google.de).
  5. U. Ruschewitz, P. Müller, W. Kockelmann: Zur Kristallstruktur von Rb2C2 und Cs2C2. In: Zeitschrift für anorganische und allgemeine Chemie. 627, S. 513, doi:10.1002/1521-3749(200103)627:3<513::AID-ZAAC513>3.0.CO;2-I.