Calibrachoa

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Calibrachoa
Calibrachoa spec.

Calibrachoa spec.

Systematik
Kerneudikotyledonen
Asteriden
Euasteriden I
Ordnung: Nachtschattenartige (Solanales)
Familie: Nachtschattengewächse (Solanaceae)
Gattung: Calibrachoa
Wissenschaftlicher Name
Calibrachoa
La Llave & Lex.

Die Calibrachoa sind eine Gattung der Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae). Die Hybride Calibrachoa × hybrida „Double Ruby“ wurde zur Balkonpflanze des Jahres 2012 Rheinland-Pfalz gekürt[1] und wird auch als „Rubinglöckchen“ bezeichnet.

Beschreibung

Calibrachoa sind kleine Sträucher oder krautige Pflanzen mit verholzender Sprossachse, die einjährig oder ausdauernd wachsen. Die Laubblätter sind eiförmig, elliptisch, umgekehrt eiförmig oder linealisch; ihr Rand ist flach oder zurückgerollt.

Die Blütenstände sind monochasial aufgebaut und weisen gegenständig stehende, laubblattartige Tragblätter auf. Die Blüten sind meist zygomorph, die Knospendeckung ist in den meisten Arten reziprokativ, einzige Ausnahme ist in beiden Fällen Calibrachoa pygmaea. Der Kelch weist fünf oder zehn Rippen auf, er ist meist bis etwa zur Mitte gelappt, die Lappen sind meist zur Spitze hin verengt. Die Krone ist trichterförmig, nur in Calibrachoa pygmaea ist sie stieltellerförmig, bauchig und zur Spitze hin verjüngt. Die Farbe der Krone kann purpurn, rot, pink oder weißlich sein. Die Staubbeutel sind gelb gefärbt.

Die Früchte sind Kapseln. Die Samen besitzen eine netzartige Oberfläche. Diese Struktur ist auf senkrecht auf der Samenoberfläche stehende Wände zurückzuführen, die bei allen Arten gerade sind.

Die Chromosomenzahl beträgt soweit untersucht 2n = 18.

Systematik

Äußere Systematik

Lange Zeit wurden die Arten der Gattung Calibrachoa zu den Petunien (Petunia) gezählt. Durch Untersuchungen der verwandtschaftlichen Verhältnisse zwischen beiden Gattungen mit morphologischen und molekularbiologischen Methoden konnte festgestellt werden, dass beide Gattungen monophyletisch sind und die Aufteilung der Gattung somit gerechtfertigt ist.[2][3][4]

Die Gattung Calibrachoa wird innerhalb der Systematik der Nachtschattengewächse klassischerweise in die Tribus Nicotianeae und dort in die Subtribus Nicotianinae eingeordnet.[5] Molekularbiologische Untersuchungen zeigten jedoch, dass die Calibrachoa nicht mit der Gattung Tabak (Nicotiana) in eine gemeinsame Klade eingeordnet werden können. In der Systematik der Familie nach Richard Olmstead aus dem Jahr 2007 wird die Gattung zusammen mit den Bouchetia, Brunfelsia, Fabiana, Hunzikeria, Leptoglossis, Nierembergia, Petunia und Plowmania in eine als Petunieae bezeichnete Klade eingeordnet.[6]

Innere Systematik

Innerhalb der Gattung werden nach Fregonezi et al.[7] 27 Arten anerkannt:

Literatur

  • T. Gerats und J. Strommer: Petunia − Evolutionary, Developmental and Physiological Genetics, Springer Verlag, 2009, ISBN 978-0-387-84795-5.

Einzelnachweise

  1. Rheinland-pfälzische Balkonpflanze des Jahres 2012. (Online). Online (Memento des Originals vom 13. Oktober 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gartenbau-rlp.de
  2. Hitoshi Watanabe et al.: Three Groups of Species in Petunia sensu Jussieu (Solanaceae) inferred from the intact seed morphology. In: American Journal of Botany, Band 86, Nummer 2, 1999, S. 302–305.
  3. Claudia dos Reis, Maria das Graças Sajo und João Renato Stehmann: Leaf Structure and Taxonomy of Petunua and Calibrachoa (Solanaceae). In: Brazilian Archives of Biology and Technology, Band 45, Nummer 1, März 2002, S. 59–66.
  4. Toshio Ando et al.: Phylogenetic Analysis of Petunia sensu Jussieu (Solanaceae) using Chloroplast DNA RFLP. In: Annals of Botany, Band 96, 2005, S. 289–297. doi:10.1093/aob/mci177
  5. Armando T. Hunziker: The Genera of Solanaceae. A.R.G. Gantner Verlag K.G., Ruggell, Liechtenstein 2001. ISBN 3-904144-77-4.
  6. Richard G. Olmstead und Lynn Bohs: A Summary of Molecular Systematic Research in Solanaceae: 1982-2006. In: D.M. Spooner et al. (Hrsg.): Solanaceae VI: Genomics Meets Biodiversity, ISHS Acta Horticulturae 745, Juni 2007. ISBN 978-90-6605-427-1.
  7. Fregonezi, J.N. et al.: Infrageneric classification of Calibrachoa (Solanaceae) based on morphological and molecular evidence. In: TAXON, Band 61, Nummer 1, 2012, S. 120–130.
  8. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s Calibrachoa im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 30. November 2017.
  9. a b c d e f g h Datenblatt Calibrachoa bei POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science.

Weblinks

Commons: Calibrachoa – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien