Camargue-Pferd
Camargue-Pferd | |
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Wichtige Daten | |
Ursprung: | Rhonedelta, etwa um die Zeitenwende |
Hauptzuchtgebiet: | Südfrankreich |
Verbreitung: | Frankreich |
Stockmaß: | 135–150 cm |
Farben: | fast ausschließlich Schimmel; Fohlen werden allerdings als Rappe oder als Brauner geboren |
Haupteinsatzgebiet: | Arbeits-, Reit- und Lastpferd |
Das Camargue-Pferd ist ein kleines, robustes Pferd, das vorwiegend in der Camargue lebt – der Landschaft rund um das Rhonedelta in Südfrankreich – und teilweise in Wilden Gestüten gezüchtet wird.
Hintergrundinformationen zur Pferdebewertung und -zucht finden sich unter: Exterieur, Interieur und Pferdezucht.
Exterieur
Das Camargue-Pferd ist kräftig gebaut, mit kurzem Hals und steiler Schulter. Meistens ist es ramsnasig und hat kräftigen Behang. Bei ihm ist auch Geißbartbildung möglich. Die Fohlen sind bei der Geburt dunkelbraun bis schwarz, hellen jedoch mit zunehmendem Alter auf. Mit etwa 10 Jahren sind sie vollkommen weiß. Das Camarguepferd gilt als spätwüchsig und ist erst mit 7–8 Jahren ausgewachsen. Seine Hufe sind überdurchschnittlich groß, um ein Einsinken im Sumpf zu verhindern, aber trotzdem sehr hart. Es hat flach im Kopf liegende Augen und kleine Ohren. Es erreicht mit durchschnittlich mehr als 25 Jahren ein für halbwild lebende Pferde hohes Alter.
Interieur
Das Camargue-Pferd gilt als sehr widerstandsfähig und genügsam. Diese Eigenschaft geht auf seine harten Lebensbedingungen im Rhône-Delta zurück, wo es im Sommer großer Hitze und in den übrigen Jahreszeiten ständig kaltem, feuchtem Boden ausgesetzt ist. Dazu kommt noch der Mistral, der im Durchschnitt 63 Prozent des Jahres weht. Es kann mit geschlossenen Nüstern unter Wasser fressen.
Zuchtgeschichte
Das Camargue-Pferd wurde zum ersten Mal von Gaius Iulius Caesar erwähnt, der von der Erscheinung so begeistert war, dass er gleich zwei Gestüte in der Gegend von Arles anlegen ließ.[1] In der Rasse sind noch immer Spuren orientalischer Pferde zu finden, die wohl auf die Vermischung mit Arabern und Berbern während des Einfalls der Mauren in Südfrankreich 730 zurückgeht. Jede danach versuchte Einkreuzung anderer Rassen hat sich sehr schnell wieder verloren. Als Rasse wurde das Camargue-Pferd erst in den 1960er Jahren anerkannt.[2]
Verwendung
Zunächst wurde das Camarguepferd von den so genannten „Gardian“, den französischen Rinderhirten, beim Hüten der Kampfstierherde eingesetzt. Heutzutage finden sie dagegen vorwiegend als Reit- und Lastpferde Verwendung.
Einzelnachweise
- ↑ Le Camargue Association des éleveurs de chevaux de race Camargue (A.E.C.R.C.) Les Haras Nationaux 2010
- ↑ Bonnet, Jocelyne La fabrication des mythes: Une approche ethno-historique du cheval camarguais Université Montpellier III
- Die Pferde der Camargue . Geo 12/1976, Seite 128–150. Verlag Gruner + Jahr, Hamburg.
Siehe auch
Weblinks
- Freunde und Züchter des Camarguepferdes in Deutschland
- Video: Sozialverhalten beim Camarguepferd – Dokumentierverhalten bei Hengsten (Freilandaufnahmen). Institut für den Wissenschaftlichen Film (IWF) 1978, zur Verfügung gestellt von der Technischen Informationsbibliothek (TIB), doi:10.3203/IWF/D-1284.
- Video: Sozialverhalten beim Camarguepferd – Paarungsverhalten und Herdenstruktur (Freilandaufnahmen). Institut für den Wissenschaftlichen Film (IWF) 1979, zur Verfügung gestellt von der Technischen Informationsbibliothek (TIB), doi:10.3203/IWF/D-1318.