Candida auris

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Candida auris

Candida auris auf Nährmedium

Systematik
Unterabteilung: Saccharomycotina
Klasse: Saccharomycetes
Ordnung: Echte Hefen (Saccharomycetales)
Gattung: Candida
Art: Candida auris
Wissenschaftlicher Name
Candida auris
Satoh & Makimura

Candida auris ist eine Pilzart, welche hefeartig wächst und die erstmals als Erreger einer Otomykose (Ohrinfektion) in Japan 2009 beschrieben wurde.[1][2] Der Name kommt vom lateinischen Wort für Ohr, Auris.[3]

Identifikation und Morphologie

C. auris bildet auf Wachstumsmedien glatte, glänzende, weißgraue, viskose Kolonien mit rötlichem bis pinkfarbenem Kern. Die einzelnen Zellen haben eine ellipsoide Form.[4]

Klinische Bedeutung

Candida auris ist eine der wenigen Candida-Arten, die beim Menschen Candidiasis verursachen kann.[5] Candidiasis wird in Krankenhäusern am häufigsten von Patienten mit geschwächtem Immunsystem erworben und kann besonders bei diesen Patienten tödlich verlaufen.[6] Es kann eine gefährliche invasive Candidiasis verursachen, bei der der Blutstrom (Fungämie), das zentrale Nervensystem, Nieren, Leber, Knochen, Muskeln, Gelenke, Milz oder Augen befallen werden. Zudem liegen oftmals andere schwere Erkrankungen wie Diabetes, Sepsis, Lungenerkrankungen und Nierenerkrankungen vor.

In letzter Zeit hat C. auris aufgrund seiner Resistenz gegen mehrere Medikamente (Antimykotika) wie z. B. Fluconazol, Voriconazol und Amphotericin B größere Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Die Behandlung ist außerdem kompliziert, da C. auris in der Diagnostik leicht mit anderen Candida-Arten und anderen Organismen wie Saccharomyces cerevisiae und Rhodotorula glutinis verwechselt werden kann.

Genom

Mehrere Entwürfe von Genomen der Sequenzierung des gesamten Genoms wurden veröffentlicht. C. auris hat eine Genomgröße von 12,3–12,5 Mb mit einem GC-Gehalt von 44,5–44,8 %. Es wurde gefunden, dass das Genom von C. auris mehrere Gene für die ABC-Transporterfamilie kodiert, eine große Superfamilie, die die Mehrfachresistenz von Medikamenten erklärt. Sein Genom kodiert auch für virulenzbedingte Genfamilien wie Lipasen, Oligopeptidtransporter, Mannosyltransferasen und Transkriptionsfaktoren, die die Kolonisation, Invasion und die Eisenaufnahme erleichtern. Ein weiterer Faktor, der zur Resistenz der Pilze beiträgt, ist das Vorhandensein einer Reihe von Genen, von denen bekannt ist, dass sie an der Biofilmbildung beteiligt sind[7].

Epidemiologie

Auftreten von Candida auris nach Ländern

Die Phylogenetik von C. auris legt nahe, dass unterschiedliche Genotypen in verschiedenen geographischen Regionen mit beträchtlicher genomischer Diversität existieren. Eine Vielzahl von sequenzbasierten analytischen Methoden wurde verwendet, um diese Feststellung zu unterstützen.

2020 wurde die Art erstmals in Salzwiesen der Andamanen nachgewiesen, was als Hinweis darauf gewertet wird, dass sie nicht nur als Kommensale des Menschen vorkommt.[8]

Einzelnachweise

  1. Institut für Hygiene und Mikrobiologie: Candida auris, abgerufen am 2. Mai 2019
  2. Satoh K, Makimura K, Hasumi Y, Nishiyama Y, Uchida K, Yamaguchi H. Candida auris sp. nov., a novel ascomycetous yeast isolated from the external ear canal of an inpatient in a Japanese hospital. In: Microbiol Immunol. Band 53, Nr. 1, 2009, S. 41–44.
  3. CDC(Centers for Disease control and Prevention):General Information about Candida auris, abgerufen am 2. Mai 2019
  4. Satoh K, Makimura K, Hasumi Y, Nishiyama Y, Uchida K, Yamaguchi H. Candida auris sp. nov. In: Microbiol Immunol. Band 53, Nr. 1, 2009 S. 41–44.
  5. Anke Brodmerkel: Candida auris, Der mysteriöse Pilz, der den Tod bringen kann auf berliner-zeitung.de, abgerufen am 2. Mai 2019
  6. Johann Grolle: Der Killerpilz, der aus dem Nichts kam auf spiegel.de, abgerufen am 2. Mai 2019
  7. Larkin E, Hager C, Chandra J, Mukherjee PK, Retuerto M, Salem I, Long L, Isham N, Kovanda L, Borroto-Esoda K, Wring S, Angulo D, Ghannoum M.: The Emerging Pathogen Candida auris: Growth Phenotype, Virulence Factors, Activity of Antifungals, and Effect of SCY-078, a Novel Glucan Synthesis Inhibitor, on Growth Morphology and Biofilm Formation. In: Antimicrob Agents Chemother. Band 61, Nr. 5, pii, 2017, e02396-16.
  8. Parth Arora et al.: Environmental Isolation of Candida auris from the Coastal Wetlands of Andaman Islands, India