Capitalis monumentalis

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Inschrift im Titusbogen, entstanden um 81, in der Schriftart Capitalis monumentalis
Datei:Inschrift der Trajanssäule.jpg
Inschrift der Trajanssäule

Die Capitalis monumentalis ist eine römische Monumentalschrift aus der Antike. Sie wird auch nach ihrem primären Beschreibstoff als Lapidarschrift (von lat. lapis „Stein“) bezeichnet und ist eine reine Majuskelschrift, die sich zunächst bei der Gestaltung von Inschriften entwickelt hat.

Die Proportionen der Buchstaben der Capitalis monumentalis gehen von einem Quadrat aus. Die Buchstaben A, O, Q und V entsprechen exakt einem Quadrat (doch der lange Schwanz des Buchstabens Q reicht weit über das Quadrat, in der Tabula Claudiana aus Lyon sogar bis in das Quadrat des vierten nachfolgenden Buchstabens); die restlichen werden in einem bestimmten Verhältnis davon abgeleitet. Die Proportionen entsprechen dabei denen der Capitalis quadrata mit dem Unterschied, dass die Buchstabenlinien der Capitalis einen unterschiedlichen Duktus besitzen.

In der Paläografie und der Epigrafik werden beide Begriffe nur nach ihrem Beschreibstoff unterschieden: Capitalis quadrata (auch Capitalis elegans) wird in Büchern – früher auf Papyrus oder Pergament – verwendet, Capitalis monumentalis oder Scriptura monumentalis auf Stein, Metall etc. Auch die zweite Variante der Capitalis trägt entsprechend unterschiedliche Namen: kanonisierte Kapitalis (Capitalis rustica) in Büchern, Scriptura actuaria in Inschriften.

Die Capitalis monumentalis kennt nur Großbuchstaben und weder Wortabstände noch Silbentrennung. Zur Worttrennung werden in der Regel kleine Trennpunkte eingesetzt.

Das wahrscheinlich bekannteste noch erhaltene Beispiel dieser Schrift, die besonders während der Renaissance als nachahmenswert empfunden wurde, stellt die Inschrift der Trajanssäule aus dem 2. Jahrhundert dar. Carol Twombly ließ sich von der Capitalis monumentalis zu ihrer Schriftart Adobe Trajan inspirieren.

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