Carl Ernst August Weihe
Carl Ernst August Weihe (* 30. Januar 1779 bei Mennighüffen; † 27. Januar 1834 in Herford) war ein deutscher Humanmediziner, Homöopath und Botaniker. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Weihe“.
Leben
Sein Großvater Friedrich August Weihe wurde 1721 in Hordorf geboren, nahm als Feldprediger am Zweiten Schlesischen Krieg teil und wirkte von 1751 bis 1771 als pietistischer Pfarrer, Liederdichter in Gohfeld sowie als ein Vorläufer der Erweckungsbewegung im Raum Minden-Ravensberg. Der Vater Carl Justus Friedrich Weihe (1752–1829) wirkte als Pastor in Mennighüffen.[1]
Carl Ernst August Weihe schloss in Bielefeld die Apothekerlehre ab und studierte Medizin an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg in Halle, wo er im Jahr 1802 zum Doktor der Medizin promoviert wurde. Er war praktizierender Arzt in Lüttringhausen, Bünde und schließlich in seinem Heimatort Mennighüffen, wo er auf dem Land seines Vaters einen kleinen botanischen Garten errichtete. Weihe lernte beim Samuel Hahnemann und wurde erster Homöopath in Westfalen. Im Jahr 1820 wurde er zum Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina gewählt. Im Jahr 1822 zog er nach Herford um. Er heilte 1828 Clemens von Bönninghausen von einer Schwindsucht.
Er nahm rund 160 Erstbeschreibungen neuer Pflanzenarten vor und war ein Spezialist für die Gattung Rubus. Sein Herbarium befindet sich in der Universität Münster.
Der Enkel August Weihe (1840–1896) war ein Humanmediziner sowie Homöopath. Nach ihm sind die „Weihesche Druckpunkte“ und das August-Weihe-Institut für homöopathische Medizin e. V. in Detmold benannt.[2]
Dedikationsnamen
Nach Weihe ist die Pflanzengattung Weihea Spreng. aus der Familie der Rhizophoraceae benannt.[3]
Ihm zu Ehren benannte auch Alexandre Louis Simon Lejeune das Taxon Rubus weihei Lej. Weitere Dedikationsnamen sind:
- Rubus weiheanus Köhler
- Rubus weihei Köhler
- Rubus weiheanus Focke ex Gremli
- Rubus weiheanus Ripert ex Genevier
Erstbeschreibungen (Auswahl)
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Schriften
- mit Christian Gottfried Nees von Esenbeck: Rubi Germanici descripti et illustrati, 1822 bis 1827 google books
Literatur
- Carl Ernst August Weihe, in: Heinrich E. Weber: Batologici europaei illustrati et breviter descripti. 2009, S. 1 (online)
- Brunhild Gries: Leben und Werk des westfälischen Botanikers Carl Ernst August Weihe. In: Abhandlungen aus dem Landesmuseum für Naturkunde zu Münster in Westfalen. 40 (3), 1978, S. 1–45. → (online)
- William T. Stearn: Weihe and Nees’s Rubi Germanici. In: Journal of the Society for the Bibliography of Natural History, Band 4, 1969, S. 68–69.
- Weihe, Carl Ernst August, in: Martin Stahl: Der Briefwechsel zwischen Samuel Hahnemann und Clemens von Bönninghausen (= Quellen und Studien zur Homöopathiegeschichte, Band 3). Haug Verlag, Heidelberg 1997, ISBN 3-7760-1632-9, S. 230–231.
Weblinks
- Literatur von und über Carl Ernst August Weihe in der bibliografischen Datenbank WorldCat
- Biographie am Herbarium der Universität Göttingen
- Mitgliedseintrag von August Weihe bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 7. Dezember 2015.
- Autoreintrag und Liste der beschriebenen Pflanzennamen für Carl Ernst August Weihe beim IPNI
Einzelnachweise
- ↑ Karl Justus Friedrich Weihe. Abgerufen am 14. Dezember 2016.
- ↑ August-Weihe-Institut für homöopathische Medizin e. V. Abgerufen am 14. Dezember 2016.
- ↑ Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen – Erweiterte Edition. Teil I und II. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin, Berlin 2018, ISBN 978-3-946292-26-5 doi:10.3372/epolist2018.
Personendaten | |
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NAME | Weihe, Carl Ernst August |
ALTERNATIVNAMEN | Weihe (botanisches Autorenkürzel) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Arzt und Botaniker |
GEBURTSDATUM | 30. Januar 1779 |
GEBURTSORT | bei Mennighüffen |
STERBEDATUM | 27. Januar 1834 |
STERBEORT | Herford |