Carl Kiesewetter
Carl Kiesewetter (* 14. April 1854; † 15. April 1895 in Meiningen; auch Karl Kiesewetter) war ein deutscher Okkultist, Theosoph und Autor von esoterischen Werken. Er publizierte auch unter seinem latinisierten Namen Carolus Kiesewetterus.
Kiesewetter lebte in Meiningen und war Mitglied der theosophischen Loge Germania. Er schrieb zahlreiche Artikel für die theosophische Zeitschrift Sphinx und galt als einer der schaffensreichsten und wirkungsmächtigsten okkulten Schriftsteller seiner Zeit. Für seine Werke zur Okkultismusgeschichte sichtete er zahlreiche Quellen und legte für die spätere Parapsychologie wichtiges Material vor[1].
Kiesewetter experimentierte auch mit Alchemie, Naturdrogen und Hexensalben. Er stellte fest, dass die Einreibung mit dem von ihm selbst dargestellten Nachtschatten-Alkaloid Hyoscyamin Visionen des Fliegens hervorrief[2] und starb schließlich bei einem Selbstversuch mit Bilsenkraut[3].
Schriften
- Faust in der Geschichte und Tradition. Mit besonderer Berücksichtigung des occulten Phänomenalismus und des mittelalterlichen Zauberwesens. Spohr, Leipzig 1893. Nachdruck Olms, Hildesheim 1963; Online; auch Berlin 1921 (= Geheimwissenschaften. Band 23–24).
- Der Occultismus des Altertums. Friedrich, Leipzig 1896. Nachdruck Olms, Hildesheim 1976; ISBN 3-487-06056-6
- Geschichte des neueren Occultismus. Friedrich, Leipzig 1891. Nachdruck Olms, Hildesheim 1977; ISBN 3-487-06435-9
- Die Geheimwissenschaften, eine Kulturgeschichte der Esoterik. Friedrich, Leipzig 1894. Nachdruck Marixverlag, Wiesbaden 2005; ISBN 3-86539-005-6
- John Dee und der Engel vom westlichen Fenster. Spohr, Leipzig 1893. Nachdruck Zerling, Berlin 1993; ISBN 3-88468-053-6
- Franz Anton Mesmer’s Leben und Lehren. Spohr, Leipzig 1893; Online
- Vorgeschichte des Mesmerismus. Hofmann, Gera 1891.
Anmerkungen
- ↑ Werner F. Bonin: Carl Kiesewetter. In: Ders.: Lexikon der Parapsychologie und ihrer Grenzgebiete. 2. Aufl. Orbis-Verlag, München 1988, S. 274, ISBN 3-572-04271-2.
- ↑ Stanisław Przybyszewski: Die Kirche das Satans. In: Stanisław Przybyszewski (Autor), Jörg Marx (Hrsg.): Werke, Aufzeichnungen und ausgewählte Briefe, Bd. 6: Kritische und essayistische Schriften. Igel-Verlag, Paderborn 1992, S. 94, ISBN 3-927104-26-4.
- ↑ Bert-Marco Schuldes: Psychotropicon zum Bilsenkraut und dem Tod Kiesewetters. In: Psychotropicon. Das Online-Magazin für Psychonauten vom 11. Juni 2014.
Weblinks
- Carl Kiesewetter – Kurzbiografie. In: www.thueringer-literaturrat.de. Abgerufen am 8. Mai 2020.
- Literatur von und über Carl Kiesewetter im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Nachlass in der Bayerischen Staatsbibliothek
Personendaten | |
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NAME | Kiesewetter, Carl |
ALTERNATIVNAMEN | Kiesewetter, Karl; Kiesewetterus, Carolus |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Theosoph und Okkultist |
GEBURTSDATUM | 14. April 1854 |
STERBEDATUM | 15. April 1895 |
STERBEORT | Meiningen |