Carl Leibnitz

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Carl Leibnitz (auch: Karl August Leibnitz; geboren 11. Oktober 1773 in Penig; gestorben 1851)[1] war ein deutscher Opernsänger in der Stimmlage Tenor, Chorleiter und Theaterschauspieler.[2]

Leben

Der in Penig geborene Carl Leibnitz besuchte von 1788 bis 1792 die höhere Schule in Chemnitz und studierte anschließend in Leipzig, wo er auch erstmals auf Konzerten auftrat.[1]

Von November 1797 bis März 1803 trat Leibnitz am Nationaltheater Mannheim auf. Unterdessen hatte er im Mai 1801 in Mannheim[1] die dort geborene Katharina Christine Nicola (1783–1839) geheiratet,[2] Rufname Christine Nicola. Ebenfalls 1803 und 1804 arbeitete der am Hoftheater Kassel, von wo aus er sich mit seiner Ehefrau – erfolglos – am Berliner Hoftheater bewarb.[1] Nach einem Intermezzo in Hannover[2] ging das Ehepaar während der sogenannten „Franzosenzeit“ im Herbst 1804 nach Stuttgart, wo die beiden im selben Jahr am dortigen Hoftheater engagiert wurden; Carl Leibnitz sang hier zweite Tenorpartien.[1]

Von 1805 bis 1817 bekam das Paar, das mehrfach Aufnahme in den Tagebüchern des Schriftstellers Wilhelm Waiblinger fand, fünf Kinder,[2] darunter die später Hofpianistin und Klavierlehrerin Emilie Wilhelmine Florentine, die seit ihrer Hochzeit mit dem Landschafts- und Theatermaler Anton Braakmann als Emilie Leibnitz auftrat.[3]

Am 26. November 1817 korrespondierte Leibnitz mit Carl Maria von Weber, der noch am selben Tag ebenfalls brieflich antwortete.[1]

Leibnitz trat vor allem als Tenorbuffo und gelegentlich als Chargenspieler auf.[2]

Ab 1817[1] oder ab 1818 bis 1846[2] leitete Carl Leibnitz als Direktor[1] den aus durchschnittlich etwa 60 Sängern bestehenden[2] Singchor der Stuttgarter Oper.[1] Am 1. Juli 1845 wurde Carl Leibnitz – als 72-Jähriger – in den Ruhestand versetzt.[1]

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i j Leibnitz, Carl, sowie Leibnitz, Christine in der Personen-Datenbank der Carl-Maria-von-Weber-Gesamtausgabe. Digitale Edition (WeGA)
  2. a b c d e f g Hans Königer: Wilhelm Waiblinger. Tagebücher. 1821 - 1826. Textkritische und kommentierte Ausgabe in zwei Bänden ( = Veröffentlichungen der Deutschen Schillergesellschaft, Bd. 46), Bd. 2: Akademische Jahre. Erster und zweiter Teil. Textkritik und Kommentar. Verzeichnisse. Cotta, Stuttgart 1993, ISBN 376819986X, S. 1438 u.ö.; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  3. Hanna Bergmann / Annkatrin Babbe: Leibnitz, Emilie Wilhelmine Florentine, verh. Braakmann in: Lexikon Europäische Instrumentalistinnen des 18. und 19. Jahrhunderts, hrsg. von Freia Hoffmann, 2008/2022.