Carola Heine

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Carola Heine: Patrona Bavariae, Korbinianbrücke, Freising (2017)
Madonna / Poing

Carola Heine (* 1956 in Krumbach (Schwaben)) ist eine deutsche Bildhauerin.

Leben und Werk

Carola Heines Vater war Holzschnitzer von Heiligen- und Krippenfiguren.

Nach dem Abitur 1977 am Simpert-Kraemer-Gymnasium im schwäbischen Krumbach absolvierte Heine eine Ausbildung zur Holzbildhauerin, die sie 1980 mit Gesellenprüfung abschloss. Anschließend studierte sie Kunstgeschichte an der Akademie der Bildenden Künste München. Seit 1984 arbeitet sie als selbständige Künstlerin. Sie lebt in München und Südtirol.[1]

Carola Heine: „Unsere Liebe Frau auf dem Stein“, Wallfahrtskirche Maria Eich

Carola Heine schafft Skulpturen überwiegend für den öffentlichen Raum oder Kircheninnenräume. Seit den 2000er Jahren tritt sie mit moderner sakraler Kunst in Erscheinung. Sie arbeitet mit Gips, Holz, Bronze, Aluminium, Gestein und weiteren Materialien. Ein Hauptteil ihrer Arbeit ist Auftragskunst für Kirchen, Klöster oder Kapellen.[2][3]

Bei einem Künstlerwettbewerb 2014 mit 80 Teilnehmern wurde Heines Entwurf einer Skulptur des Heiligen Christophorus für die Filsbrücke in Göppingen ausgezeichnet.[4] Nach Finanzierungsschwierigkeiten konnte die von Heine geschaffene sieben Meter hohe in Aluminium gegossene Skulptur 2019 aufgestellt werden. Anders als bei den gängigen Christophorus-Darstellungen ist der Rücken der nach oben gereckten Figur nicht gebeugt.[5]

Im Mai 2017 weihte Bernhard Haßlberger auf der Korbinianbrücke im oberbayerischen Freising Heines Statue der Patrona Bavariae ein. Sie ist ganz in Schwarz gehalten und streckt einen goldenen Vogel als Zeichen des Friedens empor. Da die Gottesmutter oft auch als Patronin für kriegerische Handlungen hätte herhalten müssen, habe Carola Heine bewusst auf herrschaftliche Insignien verzichtet, schrieb die Süddeutsche Zeitung. Heine hatte zusammen mit dem Künstler Bruno Wank einen Wettbewerb gewonnen, den die „Aktionsgemeinschaft Brückenheilige“ mit der Erzdiözese München-Freising und finanzieller Förderung durch das „Ausstellungshaus für christliche Kunst“ veranstaltet hatte. Wanks Skulptur stellt den Bonifatius als Mann im zerknitterten Anzug dar.[3][6]

Carola Heine: Volksaltar St. Jakobuskirche, Greding

Sakrale Kunst

Ausstellungen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Sabine Adelwarth: Kunstausstellung. Schönheit, Anmut und Kraft. Carola Heine zeigt Pferdeskulpturen und Zeichnungen im Heimatmuseum. In: Augsburger Allgemeine, 9. November 2013. Abgerufen am 13. Januar 2019.
  2. Erzbischöfliches Ordinariat München: Die Pfarrkirche Poing ist ein neues geistliches Zentrum an einem neuem Ort. Die bisherige Pfarrkirche St. Michael wird auch weiterhin genutzt. Abgerufen am 12. Januar 2019.
  3. a b Angie Fuchs Freising: Brückenheiliger aus dem 3D-Drucker. In: sueddeutsche.de. 2017, ISSN 0174-4917 (sueddeutsche.de [abgerufen am 12. Januar 2019]).
  4. Sabine Riker: Skulptur fürs Christophsbad. Schutzpatron für ganz Europa, Stuttgarter Zeitung, 20. August 2014
  5. Sabine Riker: Der lange Weg des Christophorus nach Göppingen, Stuttgarter Zeitung, 22. Juli 2019
  6. Andreas Beschorner: Ein Weg, Freisinger Geschichte lebendig zu machen. In: merkur.de. Münchner Merkur, 28. Mai 2017, abgerufen am 13. Januar 2019.
  7. Volksaltar überzeugt mit viel Symbolkraft. Abgerufen am 12. Januar 2019.
  8. Kirchenpatron St. Stephanus kehrt auf Altar zurück, Mittelbayerische Zeitung, 30. Juli 2006
  9. Christine Riedl-Valde: Planegg, Augustinerkloster Maria Eich. Geschichte, in: Haus der Bayerischen Geschichte (abgerufen am 17. Mai 2020)
  10. Christuskirche | Evangelische Kirchengemeinde Weilersteußlingen. 4. Mai 2018, abgerufen am 12. Januar 2019.
  11. Poings neue Kirche: Brücke zwischen Erde und Himmel, Münchner Merkur, 4. Juni 2018
  12. „Traversale“ — ein Bremen-Münchener Bilderhauerprojekt/ Ausstellung in der Städtischen Galerie, taz. die tageszeitung vom 12.  Mai 1993, (taz Archiv)
  13. Carola Heine - Übertreten im Kreis. Werke der aus Krumbach stammenden Bildhauerin Carola Heine, Ausstellungsarchiv des Mittelschwäbischen Heimatmuseums