Carsten Dutt

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Carsten Dutt (* 1965) ist ein deutscher Literaturwissenschaftler und Philosoph. Er ist Präsident der Hans-Georg-Gadamer-Gesellschaft für hermeneutische Philosophie und geschäftsführender Herausgeber der Zeitschrift Archiv für Begriffsgeschichte.

Leben

Carsten Dutt schloss 1994 an der Universität Konstanz sein Magisterstudium der Germanistik und Philosophie ab. Im Jahr 2004 wurde er an der Universität Heidelberg mit dem Thema „Die Reflexion der Kunst im Zauberberg. Untersuchungen zum Werk Thomas Manns und zur Theorie literarischer Fiktion“ promoviert. Dutt war wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Germanistik der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Von 1993 bis 1997 arbeitete er als Assistent von Hans-Georg Gadamer und von 1997 bis 2001 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Philosophie in Heidelberg.[1]

Von 2009 bis 2020 lehrte Carsten Dutt an der University of Notre Dame in den USA. Gastprofessuren und Fellowships führten ihn an das Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin (2007), die Università degli Studi di Roma Tor Vergata (2008), das Collegium Budapest (2009), die Universität Halle-Wittenberg (2015) und die Universität Heidelberg (2018).

Carsten Dutt ist Mitglied der Redaktion der Zeitschrift für Ideengeschichte und des Wissenschaftlichen Beirats des Instituts für Grundlagenforschung zur Philosophiegeschichte an der Bergischen Universität Wuppertal.

Forschungsschwerpunkte

Seine Arbeitsgebiete sind die philosophische und die literarische Hermeneutik, die Theorie der Begriffsgeschichtsschreibung und die individualisierende Interpretation sprachlicher und bildlicher Kunstwerke.

Veröffentlichungen (Auswahl)

Herausgaben

  • mit Eike Wolgast: Karl Jaspers: Korrespondenzen. (=Bd. III: Politik und Universität), Wallstein, Göttingen 2016
  • mit Reinhard Laube: Zwischen Sprache und Geschichte. Zum Werk Reinhart Kosellecks. Wallstein, Göttingen 2013
  • Gadamers philosophische Hermeneutik und die Literaturwissenschaft. Winter, Heidelberg 2012
  • Die Schuldfrage. Untersuchungen zur geistigen Situation der Nachkriegszeit. Manutius, Heidelberg 2010
  • Herausforderungen der Begriffsgeschichte. Winter, Heidelberg 2003
  • Hermeneutik – Ästhetik – Praktische Philosophie. Hans-Georg Gadamer im Gespräch. Winter, Heidelberg 2000

Aufsätze

  • Das leere Grab – mit fremdem Leben erfüllt. Allusion und Reflexion in Jeff Walls Fotoarbeit ›The Flooded Grave‹. In: Zeitschrift für Ästhetik und allgemeine Kunstwissenschaft 66/1 (2021), S. 13–38.
  • Kosellecks Wende zur Pragmatik. In: Archiv für Begriffsgeschichte 62 (2020), S. 209–235.
  • Die Rede vom Klassischen heute. In. Thorsten Valk (Hg.): Die Rede vom Klassischen im 20. Jahrhundert. Göttingen: Wallstein, 2020, S. 339–360.
  • Phantasmatisches Erinnern als Dimension lyrischer Memoria. Zur Meditationsfunktion eines Gedichts von Günter Eich. In: Literaturwissenschaftliches Jahrbuch 60 (2019), S. 389–404.
  • Celan’s Counter-Psalm: Religious Negativity, Paradox and the Freedom of Poetry. In: Religion and Literature 48.1 (2017), S. 181–190.
  • Bruitistisches Krippenspiel, lautpoetische Totenklage. Hugo Balls Dadaismus als Reflexion christlicher Religion. In: Hugo-Ball-Almanach N.F. 7 (2016): 78–99.
  • Zur Interpretationsfunktion der Literaturwissenschaft. In: German Quarterly 88 (2015), S. 431–443.
  • Truth and Knowlegde in Literary Interpretation. In: Vittorio Hösle (Hg.): Conceptions of Truth and the Unity of Knowledge. Ed. Notre Dame: Notre Dame UP, 2014, S. 216–232
  • Historische Semantik als Begriffsgeschichte. Theoretische Grundlagen und paradigmatische Anwendungsfelder. In: Jörg Riecke (Hg.): Historische Semantik. Berlin/New York: De Gruyter, 2011, S. 37–51.
  • Zweierlei Kompensation. Joachim Ritters Philosophie der Geisteswissenschaften gegen seine Popularisatoren und Kritiker verteidigt. In: Scientia Poetica 12 (2008), S. 294–314.

Einzelnachweise

  1. Carsten Dutt, University of Notre Dame, abgerufen am 17. Januar 2022