Casimir Ulrich Boehlendorff
Casimir Ulrich Karl Boehlendorff (* Frühling 1775 in Mitau, Kurland; † 10. April 1825 in Markgrafen (Mērsrags), Kurland) war ein Schriftsteller, Dichter und Historiker.
Leben
Im Oktober 1794 immatrikulierte sich Casimir Ulrich Boehlendorff an der Universität Jena. Dort war er Hörer von Johann Gottlieb Fichte und wurde Mitglied der Gesellschaft der freien Männer. Eine Freundschaft schloss Boehlendorff mit Johann Friedrich Herbart.
In den Jahren 1797 bis 1799 war er als Hauslehrer bei Berner Familien tätig und schrieb danach eine Geschichte der Helvetischen Revolution. 1803 gab er zusammen mit Gerhard Anton Hermann Gramberg ein Poetisches Taschenbuch heraus.[1] Auch mit Friedrich Hölderlin sowie mit anderen Dichtern und Gelehrten war er gut befreundet. Aber trotz vieler Versuche und Hilfen, z. B. durch Johann Smidt in Bremen, gelang es Boehlendorff nicht, gesellschaftlich Fuß zu fassen, wozu auch das negative Urteil von Schiller und Goethe gegen ihn beigetragen haben dürfte.
Boehlendorff beendete sein Leben 1825 durch Suizid.
Boehlendorff verfasste mehrere Theaterstücke und Gedichte. In neuerer Zeit hat ihm Johannes Bobrowski ein literarisches Denkmal mit der Erzählung „Boehlendorff und andere“ gesetzt.
Werke
- Casimir Ulrich Boehlendorff: Werke in drei Bänden. Stroemfeld Verlag, Frankfurt am Main 2000, ISBN 3-87877-619-5.
- Casimir Ulrich Boehlendorff: Geschichte der Helvetischen Revoluzion. Hrsg. von Klaus Pezold, Paul Haupt Verlag, Bern 1997, ISBN 3-258-05728-1.
Literatur
- Johannes Bobrowski: Boehlendorff. In: Johannes Bobrowski: Lipmanns Leib. (= Universal-Bibliothek, Nr. 9447). Philipp Reclam jun., Stuttgart 1973, ISBN 3-15-009447-X.
- Adalbert Elschenbroich: Boehlendorff, Casimir Ulrich. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 2, Duncker & Humblot, Berlin 1955, ISBN 3-428-00183-4, S. 377 f. (Digitalisat).
- Karl Freye: Casimir Ulrich Boehlendorff, der Freund Herbarts und Hölderlins. Beyer, Langensalza 1913.
- Ernst Zunker: Casimir Ulrich Boehlendorff und die pommerschen Freunde aus der Gesellschaft der freien Männer und im Einflußbereich Hölderlins. In: Gesellschaft für pommersche Geschichte und Altertumskunde (Hrsg): Baltische Studien. Neue Folge Bd. 60, N. G. Elwert, Marburg 1974, S. 101–126 (Digitalisat).
- Robert Habeck: Casimir Ulrich Boehlendorffs Gedichte. Eine stilkritische Untersuchung. Zugleich Magisterarbeit.[2] (= Epistemata. Würzburger Wissenschaftliche Schriften. Reihe Literaturwissenschaft, Bd. 201). Königshausen & Neumann, Würzburg 1997, ISBN 978-3-8260-1280-8.
- Carola L. Gottzmann, Petra Hörner: Lexikon der deutschsprachigen Literatur des Baltikums und St. Petersburgs. De Gruyter, Berlin 2007, ISBN 978-3-11-019338-1, S. 253–259.
Weblinks
- Literatur von und über Casimir Ulrich Boehlendorff im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Publikationen von und über Casimir Ulrich Boehlendorff im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek
- Baltische Historische Kommission (Hrsg.): Eintrag zu Boehlendorff, Casimir Ulrich. In: BBLD – Baltisches biografisches Lexikon digital
- Ausführlicher Artikel aus Die Zeit, 2000
Einzelnachweise
- ↑ Biographie von Gramberg, Gerhard Anton Hermann In: Hans Friedl u. a. (Hrsg.): Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg. Hrsg. im Auftrag der Oldenburgischen Landschaft. Isensee, Oldenburg 1992, ISBN 3-89442-135-5, S. 248–249 (online).
- ↑ Mitteilung des Verlages. Abgerufen am 19. August 2022.
Personendaten | |
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NAME | Boehlendorff, Casimir Ulrich |
ALTERNATIVNAMEN | Boehlendorff, Casimir Ulrich Karl (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | Schriftsteller, Dichter und Historiker |
GEBURTSDATUM | 1775 |
GEBURTSORT | Mitau, Kurland |
STERBEDATUM | 10. April 1825 |
STERBEORT | Markgrafen, Kurland |