Caspar Wessel

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Gedenkplakette im Schlossgarten in Oldenburg

Caspar Wessel (* 8. Juni 1745 in Jonsrud, Vestby; † 25. März 1818 in Kopenhagen) war ein norwegisch-dänischer Mathematiker und Geodät.

Nach dem Schulbesuch in Oslo ging er an die Universität Kopenhagen zum Studium der Rechtswissenschaften. Aus finanziellen Gründen brach er dies aber ab und wurde 1764 Kartograph der dänischen Vermessungskommission, die damals ein umfassendes Vermessungsprojekt betrieb. Auch wenn er 1778 doch noch den Grad des „candidatus juris“ erwarb, blieb er zeitlebens Vermesser. 1796 war die Vermessung Dänemarks abgeschlossen.

Zwischenzeitlich – von 1782 bis 1785 – vermaß Wessel für die Oldenburgische Vogteikarte das Herzogtum Oldenburg.[1]

1797 reichte Wessel bei der Königlich Dänischen Akademie der Wissenschaften seine einzige mathematische Arbeit mit dem Titel „Om Directionens analytiske betegning“ („Über die analytische Repräsentation der Richtung“) ein, die 1799 in den Mémoires der dänischen Akademie der Wissenschaften veröffentlicht wurde. Darin schlug Wessel unabhängig von Jean Robert Argand die geometrische Deutung der komplexen Zahlen als Punkte der Ebene vor. Ihre Arbeiten blieben lange unbeachtet und wurden erst 1897 durch den Mathematiker Christian Juel wiederentdeckt und gewürdigt. Erst eine Arbeit von Carl Friedrich Gauß über quadratische Reste aus dem Jahre 1831 verhalf dieser Deutung zum Durchbruch.

1805 ging Caspar Wessel in den Ruhestand.

Literatur

  • Caspar Wessel: On the analytical representation of direction : an attempt applied chiefly to solving plane and spherical polygons; 1797. Reitzel, Copenhagen 1999.

Weblinks

Einzelnachweise